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Nashi-Birne – Geschmack, Nährwerte und Vorteile für die Gesundheit 

Nashi Birnen auf dem Tisch
Erinnert von der Form her an einen Apfel, ist aber eine Nashi-Birne. Foto: Getty Images
Julia Freiberger
Werkstudentin in der Redaktion

15. September 2023, 11:45 Uhr | Lesezeit: 12 Minuten

Nashi … – was? Sieht aus wie ein Apfel, schmeckt auch so – aber ist in Wahrheit etwas anderes. FITBOOK erklärt, um was für eine Frucht es sich handelt und welche positiven Effekte sie auf unseren Körper hat.

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Geschmacklich erinnert sie an einen Mix aus Apfel und Birne: die Nashi-Birne. Die kleine Frucht aus Japan begeistert nicht nur mit guten Nährwerten, sondern stärkt das Immunsystem und ist ein Vitaminlieferant. Wegen ihrer Ballaststoffe stellt sie ebenfalls eine gute Ergänzung zur Diät dar. Der Begriff „Nashi“ bedeutet aus dem Japanischen übersetzt „Birne“, weshalb der Name streng genommen eine Dopplung ist.

Ist die Nashi-Birne eine Apfel-Birnen-Kreuzung?

Nein, die beiden Früchte wurden nicht miteinander gekreuzt, auch wenn der einzigartige Geschmack der Nashi-Birne das vermuten lässt. Die Nashi ist ein naher Verwandter der europäischen Kulturbirne, die man aus unseren Supermärkten kennt. Ursprünglich wurde sie in Japan, Korea und China kultiviert, bevor sie in den 1960er-Jahren nach Deutschland kam. Die Frucht ist durch ihr saftiges Fruchtfleisch und dem apfel- und birnenähnlichen Geschmack definiert. Dabei ist die Nashi-Birne eigentlich gar nicht mit dem Apfel verwandt. Während das Fruchtfleisch von der normalen Alltagsbirne eher weich und schmelzend ist, hat die Nashi eine feste und körnigere Textur, die stark an einen Apfel erinnert.

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Herkunft und Geschmack der Nashi

Die Kultivierung der Frucht wurde insbesondere in Japan vorangetrieben. Mittlerweile sind mehr als 1200 unterschiedliche Nashi-Sorten bekannt. Die Frucht ist heutzutage auch in Australien, Neuseeland und Kalifornien vertreten. Ähnlich sieht es in europäischen Ländern wie Frankreich, Italien und Deutschland aus: da hat die kleine Vitaminbombe bereits eingeschlagen.

Die Nashi-Birne gehört als Kernobst zu der Gattung der Rosengewächse und ist von Juli bis Oktober erntereif. Die Frucht selbst wächst an einem bis zu fünf Meter hohen Baum mit Ästen, die etwas dornig sind, aber weiße Blüten haben. Daher sind sie auch oft mit dem Baum der normalen Alltagsbirne zu verwechseln.

Die Farbe der Nashi kann zwischen sonnengelb und bronzefarben variieren, wobei die runde Form der Frucht und das weiße, etwas festere Fruchtfleisch mehr an einen Apfel als an eine Birne erinnert. Wegen dieser kleinen Fehleinschätzung findet man die Nashi-Birne auch oft unter dem Begriff „Apfelbirne“ wieder. Was den Geschmack betrifft: Er wird als süß und erfrischend – wie eine Mischung aus Melone und Birne – beschrieben.

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Worauf muss man bei Verwendung und Kauf achten?

Auf den ersten Blick könnte die geschmackliche Mischung vielleicht etwas abschreckend wirken. Aber keine Sorge: gerade Birnen- oder Apfelliebhaber werden von der Frucht begeistert sein. Die Schale ist sehr vitaminreich und kann mitverzehrt werden. Ähnlich wie beim Apfel jedoch muss das Kerngehäuse der Frucht entfernt werden.

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Ihr Verwendungsbereich ist vielseitig: Die Nashi-Birne kann man entweder direkt frisch aus dem Supermarkt essen oder aber auch mit anderen Lebensmitteln kombinieren. Mit ihrem exotischen Geschmack sorgt sie immer für einen kleinen „Twist“ in Salaten oder auf Obst- und Käseplatten. Ein besonders leckeres Rezept für die Nashi finden Sie am Ende des Artikels.

Abgesehen davon, sollte man gerade beim Kauf darauf achten, dass die Schale nicht beschädigt ist und keine Druckstellen vorhanden sind. Auch gibt der Birnendurft Auskunft über den Reifegrad. Wenn sie sehr intensiv duftet, ist sie besonders schön reif.

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Apfel vs. Nashi-Birne: Nährwerte im Überblick

Aber was ist gesünder – Apfel oder Nashi? Schaut man sich die Werte im Vergleich an, besitzen beide etwa dieselben Nährstoffe. Sowohl Apfel als auch Nashi-Birne haben wenig Kalorien und Kohlenhydrate. Sie bringen jede Menge Vitamine sowie Spurenelemente mit sich.

Nährwerte der Nashi-Birne pro 100 Gramm:

  • 32 Kilokalorien
  • 0 Gramm Eiweiß
  • 8 Gramm Kohlenhydrate 
  • 0 Gramm Fett
  • 2 Gramm Ballaststoffe
  • 2 Milligramm Vitamin C
  • 35 Milligramm Magnesium
  • 11 Milligramm Phosphor
  • 121 Milligramm Kalium
  • 4 Milligramm Calcium

Nährwerte eines Apfels pro 100 Gramm:

  • 52 Kilokalorien
  • 2,4 Gramm Ballaststoffe
  • 0,3 Gramm Eiweiß
  • 0 Gramm Fett
  • 120 Milligramm Kalium
  • 14 Gramm Kohlenhydrate
  • 5 Milligramm Vitamin C
  • 0,5 Milligramm Vitamin E

Ist die Nashi-Birne das neue Superfood?

Die Nashi-Birne kann dem Apfel, der ein Superfood schlechthin ist, nicht die Stirn bieten. Die Nashihat zwar nur 32 Kalorien (was ihrem hohen Wassergehalt zu verdanken ist) und weniger Kohlenhydrate, als der Apfel. Letzterer hat jedoch deutlich mehr Vitamine – insbesondere Vitamin C.

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In der Diätszene stellen Äpfel eine sehr beliebte Ergänzung zur Ernährung dar und werden als gute Abnehmhilfe empfohlen. Woran das liegt? An dem Ballaststoff Pektin. Dieses verursacht nämlich einen Sättigungseffekt und ist für einen konstanten Blutzuckerspiegel zuständig. Somit hat man keine Heißhungerattacken und isst allgemein weniger.

Eine Studie aus Pennsylvania liefert den Beweis dafür: Sie hat untersucht, wie sich der Verzehr von Äpfeln auf das Sättigungsgefühl und die Energieaufnahme ausgewirkt hat. Als Resultat nahmen die Probanden, die Äpfel gegessen haben, 200 kcal weniger zu, als die Gruppe, die keine Äpfel als Mahlzeit bekam. Und auch das Sättigungsgefühl setzte schneller ein, als bei der Vergleichsgruppe.1

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Bedeutet das, dass Äpfel gesünder sind als Nashi-Birnen?

Ja und Nein. Beide Früchte sind gesund. Der Apfel ist einfach nur ein besserer Vitaminlieferant. Er enthält mehr Pektine und Polyphenole, die entzündungshemmend und antioxidativ wirken. Die Nashi hingegen kann einen größeren Teil von Spurenelementen vorweisen – einige sind beispielsweise Magnesium, Kalzium, Eisen, Kalium, Kupfer und Phosphor. Durch sie wirkt die Frucht entschlackend, entwässernd und regt zudem den Stoffwechsel an. Eine gesunde Mischung aus beiden wäre ratsam und ein toller Effekt, weil einerseits die Vitaminzufuhr und anderseits die Spurenelemente abgedeckt werden.

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Welche Wirkungen haben Nashi-Birnen?

Regulation des Darms und Mittel gegen Kater

Der Nashi-Birne wurden viele gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt: Durch die Vielzahl an Ballaststoffen, die sie enthält, soll sie die Verdauung anregen und etwas entzündungshemmend wirken. Dazu sollen Nashi helfen, einen Kater zu lindern, indem sie den Prozess des Alkoholabbaus beschleunigen und zur selben Zeit die Aufnahme von Alkohol im Körper hemmen.

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Besonders sättigend

Auch für eine Diät können Nashi-Birnen hilfreich sein. Man bringt nicht nur etwas Schwung ins Obstleben rein, sondern sorgt durch den Konsum dafür, dass der Hunger gedämpft wird. Dieser Effekt wird durch die Ballaststoffe erzielt, die in der Nashi enthalten sind: Sie erhöhen das Volumen der Mahlzeit, ohne Kalorien zu haben. Unter Ballaststoffen kann man sich fast komplett unverdauliche Bestandteile der Nahrung vorstellen, die aber trotzdem wichtig für den täglichen Bedarf sind. Dazu unterstützen sie einen gesunden Blutzuckerspiegel und können ebenfalls den Cholesterinspiegel senken.

Antioxidativ und Stärkung des Immunsystems

Die Vitamine, die in der Frucht enthalten sind (Vitamin C und Mangan), tragen dazu bei, dass das Gewebe des Körpers repariert und die Wundheilung gestärkt wird. Auch für das Immunsystem sind die Vitamine von Vorteil: Sie wirken antioxidativ und stärken das Abwehrsystem des Menschen.

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Stärkung des Gewebes und Unterstützung der Kollagensynthese

Die Mineralaufnahme erhöht sich, wenn man Nashi in die Ernährung einbindet. Mineralstoffe unterstützen die Zellen, um Energie zu produzieren. Sie stärken das Gewebe und unterstützen die Kollagensynthese und -reifung. Gerade für die Festigkeit der Haut, der Gelenke, Sehnen und Bänder ist Kollagen besonders wichtig. Kupfer, welches auch in der Nashi Birne enthalten ist, fördert die Funktion von Nerven und Gehirn.

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Nachgesagt Wirkung der Nashi auf die Gesundheit

Herzbeschwerden, Bluthochdruck und metabolisches Syndrom

Nashi wird nachgesagt, präventiv gegen Herzbeschwerden zu wirken. Aufgrund dessen, dass es in der Frucht viele unlösliche Ballaststoffe gibt, sinkt die Wahrscheinlichkeit von Herzerkrankungen, Bluthochdruck und dem metabolischen Syndrom.

Fettleibigkeit

Die in der Nashi-Birne enthaltenen Ballaststoffe können noch eine weitere Funktion haben: Sie helfen dabei, Fettleibigkeit vorzubeugen. Dies wird erzielt, indem über einen längeren Zeitraum hinweg ein Gefühl der Sättigung geschaffen wird. Somit reduziert sich die Aufnahme der Gesamtnahrung und auch der Verdauungsprozess wird verlangsamt. Diese Faktoren können zur Folge haben, dass man an Gewicht verliert.

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Diabetes

Des Weiteren führt das in der Birne enthaltene Pektin dazu, dass die Absorption von Glukose im Körper verzögert wird. Gerade bei der Behandlung von Diabetes ist Pektin sehr hilfreich, da es den Prozess der Verdauung verlangsamt und auch zur Stabilisation des Blutzuckerspiegels führt.

Darmkrebs, Hämorrhoide, Verstopfungen und Reizdarmsyndrom

Mit ihrem hohen Ballaststoffgehalt hilft die Nashi-Birne auch bei der Regulation des Darms und des Verdauungssystems. Zudem können sie auch schmerzhafte Hämorrhoiden, Verstopfungen und dem Reizdarmsyndrom vorbeugen. Sogar zur Prophylaxe von Darmkrebs soll der Konsum beitragen.

Ballaststoffe sind nämlich dafür zuständig, den Transport von Abfallstoffen aus dem Magen in den Darm zu beschleunigen. So wird für die Reinigung der Verdauungsorgane gesorgt und die Immunität des Körpers gestärkt.

Welche Wirkungen wurden wissenschaftlich belegt?

Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Anscheinend schmecken Nashi-Birnen nicht nur gut, sondern haben tatsächlich noch eine vorbeugende Wirkung. Eine Studie untersuchte, welchen Effekt der Verzehr von Äpfeln oder Birnen auf den Körper hatte und kam zum folgenden Ergebnis: Birnen können in der Tat helfen, Herzbeschwerden, Schlaganfälle oder Verengungen von Blutgefäßen vorzubeugen. Auch weiteren Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System können behandelt werden.2

Fettleibigkeit und geringeres Schlaganfallrisiko

Weitere Untersuchungen zeigten, dass Birnen reich an sogenannten Phytonährstoffen (=bioaktive Naturstoffe, die von Pflanzen gebildet werden) und an Phenolsäuren sind. Diese wirken sich nicht nur positiv auf Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus, sondern auch auf Fettleibigkeit. Ein Zusammenhang zwischen Birnen, einem geringeren Schlaganfallrisiko und Gewichtsabnahme ist auf jeden Fall vorhanden.3

Regulation des Alkoholstoffwechsels

Eine Tierstudie zeigte, dass Birnen tatsächlich in der Lage sind, nicht nur den Alkoholstoffwechsel zu regulieren, sondern auch vorbeugend für Geschwüre wirken und Plasmalipide senken können. 1:1 auf den Menschen übertragbar sind diese Ergebnisse natürlich nicht.4

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Kleines Rezept zum Ausprobieren

Wer ein Fan von geschmacklichen Überraschungen ist, wird von diesem Rezept nicht enttäuscht werden.

Salatteller mit Nashi, Schafskäse und Roter Bete

Zutaten (für 4 Portionen)

  • 1 Friséesalat
  • 1 Radicchio
  • 50 g Rucola (0.5 Bund)
  • 2 EL Pinienkerne
  • 2 gekochte Rote Bete
  • ½ Zitrone
  • 1 Nashi
  • 1 rote Zwiebel
  • 100 g Schafskäse
  • 1 großer Granatapfel
  • 1 TL Dijonsenf
  • Salz
  • Pfeffer
  • 5 EL Olivenöl

Zubereitung

  1. Man wäscht zuerst die Salate, trocknet und zerschneidet sie in mundgerechte Stücke.
  2. Danach röstet man Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett an, ehe man sie herausnimmt und abkühlen lässt.
  3. Als nächsten Schritt schneidet man die Rote Bete in Spalten, presst die Zitronen aus und viertelt die Nashi. Am besten entkernt man sie und schneidet sie ebenfalls in feine Streifen, bevor man sie mit dem Zitronensaft mischt.
  4. Nachdem dies erledigt ist, schält man eine Zwiebel und schneidet sie in sehr feine Ringe. Nur noch den Käse zerbröseln, Granatapfel halbieren, einige Kerne zum Garnieren entnehmen und dann auspressen.
  5. Den Granatapfelsaft kann man bei mittlerer Hitze dann sirupartig einkochen. In diesen rührt man dann etwas Senf, Salz und Pfeffer hinein und gibt noch Olivenöl dazu.
  6. Als letzten Schritt verteilt man die Salate auf dem Teller und richtet die Rote Bete, Nashi und Zwiebel auf diesem an. Auf diese nur noch Salat-Dressing, Pinienkerne, Granatapfelkerne und Schafskäse streuen und fertig ist das Gericht.
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Quellen

Themen Obst
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