11. August 2023, 20:07 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Sollte Kinder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen? Experten finden: nein – solang auf eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung der Kleinen geachtet wird. Zudem sind die gängigen Präparate offenbar kritisch zu bewerten.
Bärchen mit Fruchtgeschmack, Verpackungen mit Comic-Motiven: Viele Nahrungsergänzungsmittel für Kinder tarnen sich scheinbar als Süßigkeit. Warum das problematisch ist, erklären wir im Folgenden. Jedenfalls ist es nicht die einzige Kritik, die die Verbraucherzentralen an ihnen üben. Denn zusätzliche Vitamine brauchen Kinder, wenn deren Eltern auf eine ausgewogene Ernährung achten, eigentlich nicht. Und doch setzen so einige Familien auf Nahrungsergänzungsmittel, in der Hoffnung, das Immunsystem oder die Konzentrationsfähigkeit des Kindes unterstützen zu können. Damit machen sie offenbar mit den besten Absichten einiges falsch.
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Ähnlichkeiten mit Süßigkeiten – warum das ein Problem ist
Bei vielen dieser Kinder-Nahrungsergänzungsmittel besteht Verwechslungsgefahr mit Süßigkeiten. Zu diesem Fazit kommen die Verbraucherzentralen, die 33 Produkte für einen Marktcheck unter die Lupe genommen haben. Der Großteil der Produkte kommt demnach zum Beispiel in Form von Bonbons, Toffees oder Gummibärchen daher – oft in kindgerechten Geschmacksrichtungen wie Himbeere oder Kirsche. Die klassische Kapsel zum Schlucken gab es im Marktcheck nur ein einziges Mal.
Das Problem, das die Verbraucherzentralen darin sehen: Die Kinder verstehen möglicherweise nicht, warum nur ein Bonbon oder Bärchen am Tag erlaubt ist, sondern sehen darin eine Nascherei. Dadurch nimmt der Nachwuchs über die Nahrungsergänzungsmittel womöglich mehr Vitamine und Mineralstoffe auf, als für ihn gut ist.
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23 von 33 Produkte überdosiert
Tatsächlich kann das auch ohne übermäßiges „Naschen“ passieren. Denn 23 der 33 Kinder-Nahrungsergänzungsmittel im Marktcheck waren zu hoch dosiert. Heißt: Die Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen lagen höher als die Tagesempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Kinder von vier bis sieben Jahren.
Das Motto „Viel hilft viel“ gilt bei Nahrungsergänzungsmitteln nicht. Reichern sich zum Beispiel Vitamin A oder D im Körper an, kann das zu Übelkeit, Kopfweh und Müdigkeit führen, warnen die Verbraucherzentralen.