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Studienlage

Wer diese Medikamente einnimmt, sollte besser keinen Kaffee trinken

kaffee medikamente: Eine Tasse Kaffee und daneben drei Tabletten
Nicht alle Medikamente vertragen sich gut mit Kaffee bzw. Koffein. Foto: Getty Images

9. November 2023, 12:29 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Ein Start in den Tag ohne Kaffee? Für viele Menschen undenkbar. Doch Achtung: Wer Medikamente einnimmt, sollte sich vergewissern, dass es nicht zu Wechselwirkungen mit dem koffeinhaltigen Getränk kommen kann. Bei bestimmten Arzneimitteln ist sogar gänzlich vom Kaffeekonsum abzuraten.

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Fürs Kaffeetrinken spricht einiges: Manchen Menschen schmeckt Kaffee einfach gut. Andere preisen seine gesundheitsfördernden Eigenschaften – die Datenlage ist diesbezüglich durchaus beachtlich. So fanden Forscher heraus, dass regelmäßiger Kaffeekonsum das Risiko für Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Depression sowie das Sterberisiko verringern könnte, wie zwei Studien, die im „British Medical Journal“ und „Journal of the American College of Cardiology“ erschienen, herausfanden. Doch nun die schlechte Nachricht: So mancher Kaffee-Liebhaber sollte, wenn er bestimmte Medikamente einnimmt, besser auf den Kaffee verzichten. Bei anderen Medikamenten ist zumindest darauf zu achten, zwischen der Einnahme und dem Kaffee genügend Zeit verstreichen zu lassen.

Bei diesen Medikamenten besser gänzlich auf Kaffee verzichten

Diabetes-Medikamente

Zwar ist die Studienlage nicht ganz eindeutig, aber es gibt Hinweise darauf, dass Diabetiker, die entsprechend Diabetes-Medikamente einnehmen, besser auf Kaffee bzw. andere koffeinhaltige Drinks verzichten sollten. Laut einer Review verschiedener Studien zeigte sich, dass Koffein die Wirkung von Insulin und oralen Hypoglykämiemitteln vermindern kann.

Darüber hinaus wiesen Untersuchungen darauf hin, dass Kaffeekonsum zu Blutzuckerspitzen führen und die Insulinempfindlichkeit verringern kann. Deshalb sollten auch Diabetiker, die keine Medikamente einnehmen, die Menge an Kaffee, die sie trinken, zumindest reduzieren, wenn sie nicht besser sogar komplett auf das Getränk verzichten wollen.

Aminophyllin bei Asthma

Ein Arzneistoff, der bei Asthma zum Einsatz kommt, ist Aminophyllin. Auch Patienten mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) bekommen das Medikament verschrieben. Es erweitert unter anderem die Bronchien, regt die Atemmuskulatur an und soll Betroffenen auf diese Weise Linderung verschaffen. Allerdings können mit Aminophyllin auch einige Nebenwirkungen auftreten, darunter Schlaflosigkeit, Blutdruckabfall, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Sodbrennen, Kopfschmerzen, Zittern der Gliedmaßen oder Herzklopfen.

Die Nebenwirkungen des Asthma-Medikaments können durch Kaffee verstärkt werden. Auch von anderen koffeinhaltigen Getränken und Lebensmitteln wie Tee, Kakao und Schokolade ist eher abzuraten, wie laut dem Online-Informationsdienst der US-Nationalbibliothek für Medizin, „Medline Plus“, hervorgeht.

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Alzheimer-Medikamente

Medikamente wie Donepezil, Rivastigmin und Galantamin erhöhen die Konzentration des Neurotransmitters Acetylcholin. Dies regt die Kommunikation zwischen den Nervenzellen wieder an und kann somit die Symptome der Alzheimer-Erkrankung mildern. Eine Studie aus dem Jahr 2017 lieferte jedoch Hinweise darauf, dass insbesondere hoher Kaffeekonsum die besagte Wirkung der genannten Medikamente verschlechtern kann.

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Antidepressiva

Antidepressiva fallen gleich in beide Kategorien: Es gibt sowohl wissenschaftliche Hinweise dafür, dass man sie nicht mit Kaffee einnehmen sollte, als auch dafür, dass sie sich generell nicht gut mit Kaffeekonsum vertragen.

So kam eine Studie aus Boston zu der Erkenntnis, dass das Antidepressivum Fluvoxamin die Nebenwirkungen von Kaffee bzw. Koffein verstärkt, was zum Beispiel zu Schlafbeschwerden oder Herzklopfen führen kann. Außerdem scheint das Medikament, wenn es täglich eingenommen wird, den Abbau von Koffein zu bremsen, sodass es zu einer Akkumulation im Körper kommen kann, wie eine Untersuchung zeigt.

Koffeinvergiftung

Ein übermäßiger Koffeinkonsum kann eine Koffeinvergiftung zur Folge haben. Welche Anzeichen darauf hinweisen, hat uns in einem früheren FITBOOK-Beitrag der Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl verraten: „Typische Symptome sind etwa Unruhe und gesteigerte Erregbarkeit, Gesichtsrötung, Schlaflosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden. Die nächste Stufe wären Sprachstörungen, Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen und Tachykardie (deutlich beschleunigter Herzschlag; A. d. R.).“

Nicht nur Fluvoxamin, sondern auch andere Antidepressiva (Amitriptylin, Escitalopram, Imipramin) sollten nicht mit Kaffee gemischt werden. Besser ist es, sie mit Wasser einzunehmen. Der Grund: Bei der Einnahme gemeinsam mit Koffein kann sich die Art der Verstoffwechselung ändern. Besonders bei hohem Kaffeekonsum kann dies laut einer Studie dazu führen, dass der Körper die Inhaltsstoffe der Medikamente nicht mehr gut aufnehmen kann, was ihre Wirkung mindert.

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Medikamente, die nicht mit Kaffee kombiniert werden sollten

Blutdrucksenker und antipsychotische Medikamente

Die zuletzt genannte Studie wies auch darauf hin, dass die Kombination aus Kaffee und anderen Medikamenten ebenfalls die Wirkung mindern kann. Darunter fallen Blutdrucksenker und antipsychotische Medikamente. Letztere könnten Bestandteil einer Behandlung von Menschen sein, die an Schizophrenie, Manie, schweren depressiven Störungen und anderen psychischen Problemen leiden.

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Medikamente zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion

Menschen, die an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, nehmen sie ein: Medikamente mit Levothyroxin (auch L-Thyroxin). Dabei handelt es sich um ein künstliches Schilddrüsenersatzhormon, das den durch die Erkrankung ausgelösten Mangel des Hormons Thyroxin ausgleicht.

Allerdings ist es keine gute Idee, bei der Medikamenteneinnahme Kaffee zu trinken, wie Studien zeigen. Kaffee kann die Aufnahme des Wirkstoffs verringern, und das zumindest in Einzelfällen um mehr als die Hälfte.

Erkältungs- und Allergie-Mittel

Bei Erkältungs- und Allergie-Medikamenten setzt Kaffee zwar nicht die Wirkung herab, aber die Medikamente können umgekehrt die Effekte von Koffein verstärken. Pseudoephedrin kommt sowohl bei Erkältungen als auch bei Heuschnupfen zum Einsatz, um die Beschwerden zu lindern. Gemeinsam mit Kaffee eingenommen, kann es zu Symptomen wie Unruhe und Schlafstörungen kommen. Der Grund: Sowohl bei Pseudoephedrin als auch bei Koffein handelt es sich um Stimulanzien, die das zentrale Nervensystem anregen. Deshalb kann Pseudoephedrin dazu führen, dass Kaffee einen größeren Effekt auf den Körper hat.

Aus den beschriebenen Gründen sollte auch Fexofenadin, mit dem man ebenfalls Heuschnupfen oder Nesselsucht behandelt, nicht mit Kaffee heruntergespült werden.

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Risedronsäure im Fall von Osteoporose

Auch Osteoporose-Betroffene sollten auf ihren Kaffeekonsum achten – insbesondere, wenn sie Risedronsäure einnehmen. Nimmt man das Medikament mit Kaffee zu sich, kann sich seine Wirksamkeit um mehr als die Hälfte verringern. Für die Einnahme der Pillen wird empfohlen, dies vor den Mahlzeiten zu tun und sie nur mit klarem Wasser zu schlucken. So kann der Körper die volle Menge des Medikaments ausschöpfen.

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Empfehlung: Stets ärztlichen Rat einholen

Wer sichergehen möchte, dass Medikamente ihre Wirkung optimal entfalten können, sollte sich vor der ersten Einnahme ärztlich beraten lassen. Nicht nur, aber auch in Bezug auf die Kombination mit Kaffee bzw. Koffein. So können Sie sicherstellen, welche Kaffeemengen und welcher zeitliche Abstand zwischen Medikamenteneinnahme und Kaffeetrinken ideal wären. Oder auch: In welchen Fällen Sie lieber komplett auf Kaffee bzw. Koffein verzichten sollten.

Themen Kaffee Koffein Medikamente
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