15. Januar 2024, 15:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Greifen Sie eher zu Maissnacks oder zu Reiswaffeln? Ökotest hat die beliebten Produkte anhand ihrer Nährstoffe miteinander verglichen und hat dabei eine schockierende Entdeckung gemacht: Beide enthalten Schadstoffe!
Allgemein gehören Mais- und Reiswaffeln zu beliebten Snacks bei Eltern, denn eine Sache ist ganz klar: Sie sind praktisch, schmecken gut und ganz wichtig – die Kinder lieben sie. Allerdings wurde festgestellt, dass die beliebten Kindersnacks schädliche Stoffe und Schimmelpilzgifte enthalten. FITBOOK klärt auf, was die Nährwertangaben verraten und welches Produkt hinsichtlich der Gesundheit besser abschneidet.
Übersicht
Positive Aspekte
Fangen wir erst einmal mit den positiven Sachen an: Gepuffte Knabbereien sind praktisch und einfach zum Mitnehmen. Anders als andere harte Lebensmittel, wie Karotten oder Weintrauben, benötigen sie keine große Vorbereitung. Denn Reiswaffeln und Maissnacks zerfallen ohne Weiteres im Mund und schließen eine Erstickungsgefahr bei kleinen Kindern aus. Auch die Sauberkeit hat nicht darunter zu leiden, denn im Gegensatz zu Bananen hinterlassen sie keine schmierigen Abdrücke. Beide Produkte haben diesbezüglich einen Pluspunkt vorzuweisen.
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Nährstoffe von Reiswaffeln mit Maissnacks im Vergleich
Reiswaffeln
Reiswaffeln sind nicht nur bei Kindern sehr beliebt, auch für Erwachsene stellen sie einen „leichten“ Snack dar. Gerade in Situationen, in denen man Heißhunger bekommt, können sie eine gesunde kalorienarme Wahl sein. Sie enthalten keinen Zucker und haben auch weniger Energie vorzuweisen als beispielsweise Nüsse oder Chips. Dies gilt aber nur für die pure Reiswaffel. Des Weiteren sind sie frei von Gluten, was besonders für Menschen von Vorteil ist, die eine empfindliche Reaktion auf Klebereiweiß (Gluten) haben.
Pro 100 Gramm enthalten Reiswaffeln:
- 394 Kalorien
- 4 Gramm Ballaststoffe
- 7 Gramm Eiweiß
- 2 Gramm Fett
- 85 Gramm Kohlenhydrate, davon 0 Gramm Zucker
Zwar haben Reiswaffeln keinen Zucker vorzuweisen, jedoch sehr viel Kohlenhydrate – für eine Low-Carb-Diät sind sie leider ungeeignet, weil sie keine langanhaltende Sättigung versprechen. Dies gilt allerdings nicht für Vollkornreis, da dieser oft stärker mit Arsen belastet ist.
Maissnacks
Es gibt zahlreiche Maissnacks in unterschiedlichen Formen und Größen. Das Besondere an ihnen: man muss sie kaum kauen, denn sie schmelzen praktisch im Mund.
Pro 100 Gramm enthalten Maisstangen:
- 377 Kalorien
- 2,84 Gramm Ballaststoffe
- 8,44 Gramm Eiweiß
- 1,64 Gramm Fett
- 80,8 Gramm Kohlenhydrate, davon 0 Gramm Zucker
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Was ist jetzt gesünder?
Tatsächlich sind weder Reiswaffeln noch Maissnacks ein guter Energielieferant. Maisprodukte haben (auf 100 Gramm) weniger Kalorien, Ballaststoffe, Kohlenhydrate und Fett vorzuweisen, enthalten aber etwas mehr Eiweiß, als Reiswaffeln. Einen Vorteil haben sie jedoch gemein: Sie, enthalten kaum gesättigte Fettsäuren und weisen ein breites Spektrum an zuckerfreien Produkten auf.
Dies gilt jedoch nicht für beschichtete Mais- oder Reisprodukte. Beispielsweise beinhalten Joghurt-Reiswaffeln aufgrund ihrer Schicht fast bis zu 30 Prozent Zucker. Worauf man ebenfalls achten sollte, ist der Salzgehalt: Gerade bei Kindern sollte man berücksichtigen, dass man keine Produkte kauft, die mehr als 0,1 Gramm Natrium pro 100 Gramm enthalten (laut WHO).
Aber Achtung!
ÖKO-TEST formuliert nun folgendes Fazit für Reiswaffeln: „Man solle Kindern Reiswaffeln und Reisflocken wegen der verbreiteten Belastungen in Maßen und selten geben.“ In Laboruntersuchungen zeigte sich, dass in allen getesteten Reiswaffeln krebserregendes anorganisches Arsen nachgewiesen wurde. Problematisch hierbei ist, dass die Reispflanzen viel von dem natürlichen Arsen aufnehmen, dass in der Erde vorkommt.
Ebenfalls besorgniserregend: in einigen Fällen kamen zudem Belastungen mit Acrylamid und Cadmium hinzu. Bereits im Jahr 2009 hat ÖKO-TEST auf das krebserregende Arsen in Reiswaffeln aufmerksam gemacht. In diesem ist man auf fünf problematische Inhaltsstoffe gestoßen, die in den Reiswaffeln enthalten sind:
- Arsen
- Acrylamid
- Cadmium
- Schimmelpilzgift: Aflatoxin B1
- Mineralölbestandteile
Die Ergebnisse lassen sich im Reiswaffel-Test einsehen.
Auch die Maissnacks konnten nicht vollständig überzeugen, allerdings schlossen sie besser als die Reiswaffeln ab. Von insgesamt 19 Mais-Snacks waren zehn mit Schimmelpilzgiften in bedenklicher Höhe verunreinigt. Jedoch konnte man vier Produkte mit der Note „empfehlenswert“ ausstatten. In ihnen fand man nämlich höchstens Spuren von Schimmelpilzgiften vor, die in einem seltenen Verzehr (auch für Kinder) unschädlich sind.
Die Ergebnisse lassen sich im Mais-Test einsehen.
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Fazit
Vergleicht man beide Produkte miteinander, lässt sich sagen, dass die Maissnacks knapp gegen die Reiswaffeln gewinnen – zumindest hinsichtlich ihrer Nährstoffe. Der Vorteil bei Maisprodukten ist, dass keine Arsenbelastung als Grundproblem vorliegt. Für eine ausgewogene Ernährung oder eine gute Ergänzung als Nahrungsmittel sorgen sie aber nicht. Idealerweise sollte man auf Obst und Gemüse als gesunde Snack-Varianten ausweichen.
Quellen
- Ökötest. Maissnacks vs. Reiswaffeln: Nährwerte, Schadstoffe und Klimabilanz im Vergleich. (aufgerufen am 15.01.2024)
- Ökotest. Maisstangen & Co.: Schimmelpilzgifte in vielen Mais-Snacks. (aufgerufen am 15.01.2024)
- WHO. Neue WHO-Leitlinien für den Schutz von Kindern vor ungesunder Lebensmittelvermarktung. (aufgerufen am 15.01.2024)
- EatSmarter. Reiswaffeln. (aufgerufen am 15.01.2024)
- Rosmann. Maisstangen. (aufgerufen am 15.01.2024)