9. Oktober 2023, 17:28 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Loggä-Gründer Matthias Parzich stellt den Investoren in DHDL seine Brotbackmischungen vor. Vegan und glutenfrei – ist das wirklich so besonders? Das hat FITBOOK einen Ernährungsexperten gefragt.
Low Carb-Ernährung? „Pro Jahr verzehren wir Deutschen im Schnitt 21 Kilogramm Brot. Das entspricht drei bis vier Brotscheiben täglich“, sagt Matthias Parzich (32), der in „Die Höhle der Löwen“ (DHDL) seine veganen und glutenfreien Loggä-Brotbackmischungen vorstellt. Die Brote, die sich daraus herstellen lassen, sollen sich durch besonders gesunde Inhaltsstoffe und ein ausgewogenes Nährwertprofil auszeichnen. In den Mischungen stecken Zutaten wie zum Beispiel Goldleinmehl, die für eine lang anhaltende Frische sorgen, sowie Superfoods wie Aroniabeeren oder Nüsse.
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Übersicht
Was ist Loggä?
Loggä sind vegane Brotbackmischungen mit gesunden, teilweise exotischen Zutaten, die nur mit etwas Wasser verrührt werden müssen. Die veganen und glutenfreien Backmischungen tragen so wohlklingende Namen wie „Alleskörner“, „Aroniaschnitte“, „Kernbeißer“ oder „Abendbrot“ und sind alle bio, proteinreich, ohne Zuckerzusätze und plastikfrei verpackt.
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Warum vegan und glutenfrei?
Ist Brot nicht ohnehin vegan? Nicht unbedingt. Grundzutaten wie Mehl, Wasser und Salz sind durchweg vegan. Oft spielen aber auch andere Zutaten tierischen Ursprungs eine Rolle, wie zum Beispiel Milch oder Buttermilch. Einige Brotsorten enthalten außerdem Eier oder Honig. Wer aus Überzeugung vegan lebt, sollte demnach die Zutatenliste des Lieblingsbrots checken.
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Eine weitere problematische Zutat ist Weizen oder besser gesagt: Gluten. Das Klebereiweiß wird von Pflanzen wie Weizen produziert, um sich gegen Fressfeinde zu schützen. Bei einer Glutenunverträglichkeit reagiert das Immunsystem auf das Klebereiweiß, sodass sich die Darmschleimhaut entzündet und vermindert Nährstoffe aufnimmt. Oft bleibt die Unverträglichkeit unentdeckt. Ein Grund, prophylaktisch auf Gluten zu verzichten, sei das dennoch nicht, sagt Ernährungswissenschaftler Jan Ebert: „Einige Menschen reagieren auch ohne Zöliakie sensitiv auf Gluten – da kann ein Verzicht sinnvoll sein.“ Ein Verzicht könne auch zu einer eingebildeten Besserung (Nocebo-Effekt) führen. Tatsächlich verzichten Umfragen zufolge mehr Menschen auf Gluten, als tatsächlich nötig wäre: rund fünf Prozent gaben an, kein Gluten zu essen, obwohl nur ein Prozent eine nachgewiesene Unverträglichkeit hat.1
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Wer ist Loggä-Gründer Matthias Parzich?
Matthias Parzich ist eigentlich Ingenieur und war vor der Gründung seines Unternehmens Loggä in der Automobilbranche tätig. Die Idee zu Loggä kam ihm durch eine Nahrungsumstellung vor drei Jahren. Weil es kein veganes, kerniges Brot gab, das seinen Vorstellungen entsprach, gründete er selbst. Sein Credo findet sich in den Loggä-Rezepturen wieder: alles bio, alles (so gut es geht) regional, vegan und glutenfrei.
Loggä-Brot aus DHDL: Preis und Nährwerte
Das Sortiment von Loggä ist überschaubar: bislang gibt es folgende Sorten:
- „Abendbrötlä“
- „Aroniaschniddä“
- „Kernbeißä“
Alle Sorten sind glutenfrei, die Zutaten stammen zu mindestens 80 Prozent aus Deutschland. In „Abendbrötlä“ steckt Hanfmehl, das besonders reich an Eiweiß und hochwertigen Fettsäuren ist. Die Sorten „Abendbrötlä“, „Aroniaschniddä“ und „Kernbeißä“ haben mit 19, 15 und 20 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm einen scheinbar verhältnismäßig hohen Proteinanteil. Bei näherem Hingucken bemerkt man aber, dass sich dieser Gehalt auf das unzubereitete Trockenprodukt bezieht. Ist das Brot erst mal gebacken, dürfte man also weitaus weniger Protein zu sich nehmen (eine Scheibe Brot wiegt nur 30 bis 50 Gramm). So wirklich proteinreich ist Loggä damit also nicht. Alle Brotmischungen sind vegan, ohne Zuckerzusätze, plastikfrei verpackt und lassen sich in nur drei Minuten zubereiten.
Die Preise liegen bei 5,90 bis 7,90 Euro pro 400 Gramm Backmischung und befinden sich damit ganz klar im höherpreisigen Segment. Mit dem Kauf unterstützt man dafür die regionale Produktion.
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Wie gesund sind Loggä-Brotmischungen aus DHDL?
Loggä-Brote bestehen aus hochwertigen, regionalen Zutaten und haben einen verhältnismäßig hohen Proteingehalt, was sie für Sportler empfehlenswert macht. Wirklich neu sind die Zutaten nicht, das Prinzip dahinter ist aber durchaus vertretbar.
„Der Vorteil von Proteinbrot ist, dass man langsamer verdaut und dadurch nicht so schnell wieder Hunger bekommt“, sagt Ernährungswissenschaftler Jan Ebert, „den gleichen Effekt hätte man aber auch, wenn man nicht nur Brot mit Marmelade isst, sondern irgendeine Form von Fett oder Eiweiß integriert wie Hüttenkäse oder ein gesundes Nussmuss.“
Wem es schmeckt, der könne Proteinbrot wie Loggä jedoch ruhig als Grundlage für Aufstrich und Co. nehmen. Dadurch, dass bei der Brotbackmischung das Brot selbst hergestellt wird, sind zudem keine Zusatzstoffe, Allergene und Hilfsmittel enthalten, was von Vorteil ist.
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Eignet sich Loggä-Brot zum Abnehmen?
Wer jedoch abnehmen will, sollte lieber zu Knäckebrot, Maiswaffeln oder einem anderen Ersatz greifen. Damit spart man sich nämlich eine Menge Kalorien. „Einige Proteinbrot-Sorten basieren auf Ölsamen und Körnern, die viel Fett enthalten“, warnt Ernährungswissenschaftler Jan Ebert, „da hat eine Scheibe gerne mal 120 Kalorien – und das ganz ohne Belag.“ Ein Eiweißbrot kommt somit auf dieselbe Kalorienanzahl wie ein Weißbrot mit Nutella. Letztlich könne man mit jedem Lebensmittel zu- oder abnehmen, so Jan Ebert. „Wenn das Brot einen signifikant mehr sättigt und man dadurch indirekt Kalorien spart, kann es beim Abnehmen helfen. Falls das nicht der Fall ist und man die Brotmenge 1:1 austauscht, kann man von Proteinbrot auch zunehmen.“
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Am Ende ist es also eine individuelle Frage, wie gesättigt man sich von Proteinbrot fühlt. Grundsätzlich kann auch High Proteinbrot jedoch den Proteingehalt von Quark, Hüttenkäse oder Hülsenfrüchte, die naturgemäß einen hohen Eiweißgehalt haben, nicht schlagen. Was hier vor allem erhöht ist, ist der Preis.
Fazit
Loggä ist eine vegane, glutenfreie Brotmischung aus regionalen Bio-Zutaten. Frisch gebacken sind in Loggä keine schädlichen Zusatzstoffe enthalten. Das Brot zählt ganz auf das allgegenwärtige Verkaufsargument „High Protein“. Richtig hoch ist dieser bei Loggä aber nicht – genau wie übrigens bei den meisten anderen Protein-Broten. Brot ist und bleibt eher eine Kohlenhydrat- als eine Proteinquelle.
Ob Loggä einen Deal in DHDL erhält, sehen Sie heute Abend ab 20.15 Uhr in „Die Höhle der Löwen“ auf „Vox“ oder im Stream auf „RTL+“.
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Quelle
- 1. Harter, Cordula. Glutenfrei als Trend. (aufgerufen am 09.10.2023)