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Neue Studie nennt

5 Lebensmittel, die das Leben verlängern können und gut für den Planeten sind

Wer sich selbst und dem planten etwas Gutes tun will, sollte vorrangig auf pflanzliche Ernährung setzen mit Nüssen, Vollkorngetreide und viel Gemüse
Wer sich selbst und dem Planeten etwas Gutes tun will, sollte vorrangig auf pflanzliche Ernährung setzen mit Nüssen, Vollkorngetreide und viel Gemüse Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

27. Juli 2023, 16:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Welche Lebensmittel sind besonders gesund und auch noch gut für die Umwelt? Amerikanische Forscher haben sich diese Frage gestellt und mit ihrer Studie eine überraschende Antwort bekommen. Diese könnte sogar politische Entscheidungsträger beeinflussen.

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Seit Jahren untersuchen Forscher Lebensmittel, um herauszufinden, welche besonders förderlich für die Gesundheit sind. Doch verlässliche Aussagen sind schwierig, da kein Mensch sich nur von einzelnen Nahrungsmitteln ernährt, sondern viele verschiedene zu sich nimmt. Einfacher lassen sich konkrete Aussagen zu bestimmten Lebensmittelgruppen wie Milchprodukten, Fleisch oder Gemüse treffen. Amerikanische Forscher von der „Harvard T.H. Chan School of Public Health“ haben nun untersucht, welche Gruppen von Lebensmitteln für ein längeres Leben sorgen können und gleichzeitig gut für die Umwelt sind. Eine Win-win-Situation sozusagen für den einzelnen Menschen und den gesamten Planeten.

Forscher entwickeln einen „planetarischen Index für gesunde Ernährung“

Die Ergebnisse der neuen Ernährungsstudie wurden erst kürzlich auf der „Nutrition 2023“, der größten jährlichen Konferenz amerikanischer Ernährungswissenschaftler, in Boston vorgestellt. Dabei haben die Forscher einen sogenannten „Planetary Health Diet Index“ (PHDI) entwickelt – zu Deutsch „planetarischer Index für gesunde Ernährung“. „Wir haben einen neuen Ernährungsindex vorgeschlagen, der die besten aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Auswirkungen von Lebensmitteln auf die Gesundheit und die Umwelt berücksichtigt“, erklärt die Studienautorin und Doktorandin Linh Bui in einer Pressemitteilung der Harvard T.H. Chan School of Public Health.1

Um diesen Index zu bestimmen, schauten sich die Wissenschaftler die bisherigen Forschungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen verschiedenen Lebensmittelgruppen und gesundheitlichen Auswirkungen an. Als Grundlage hierzu diente ihnen eine große Studie aus dem Jahr 2019, die bereits Umweltauswirkungen der Lebensmittelproduktion untersuchte.2 Anschließend wendeten sie den Index auf zwei große Kohortenstudien zu Ernährungsgewohnheiten aus den USA an, mit insgesamt 100.000 Teilnehmern. Diese wurden über einen Zeitraum von 30 Jahren (zwischen 1986 und 2018) beobachtet. In diesem Zeitraum verstarben mehr als 47.000 der Teilnehmer.

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Gesunde Ernährung ist auch gut für den Planeten

Die Forscher haben also untersucht, wie sich ein hoher „planetarischer Index für gesunde Ernährung“ (umweltfreundlich) und ein niedriger Index (umweltschädlich) auf die Sterberate auswirkt. Die Auswertung der Daten ergab, dass jene Probanden, die sich im oberen Fünftel des PHDI befanden, ein um 25 Prozent geringeres Sterberisiko aufwiesen im Vergleich zu Probanden im unteren Fünftel des Index. Bei einem hohen Index sank das Sterberisiko durch Krebs um 15 Prozent und durch neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Demenz)) um 20 Prozent. Das Risiko, an Atemwegserkrankungen zu sterben, war sogar um 50 Prozent geringer bei Probanden mit einem hohen PHDI. Zusammenfassend lässt sich sagen: Personen, die eine umweltfreundliche Ernährung bevorzugten, hatten ein um 25 Prozent geringeres Sterberisiko im Vergleich zu Personen, die sich umweltschädlich ernährten.

Diese Lebensmittel sorgen für ein längeres Leben

Doch auf welche Lebensmittel sollte man bevorzugt setzen, um sich selbst und dem Planeten etwas Gutes zu tun? Darauf haben die Forscher eine klare Antwort und empfehlen folgende fünf Lebensmittelgruppen:

  • Vollkornprodukte
  • Früchte
  • nicht-stärkehaltiges Gemüse
  • Nüsse
  • ungesättigte Fettsäuren

„Diese gesunden pflanzlichen Lebensmittel sind sowohl mit einem geringen Risiko für chronische Krankheiten wie koronare Herzerkrankung, Darmkrebs, Diabetes, Schlaganfall und Gesamtsterblichkeit verbunden als auch mit geringen Auswirkungen auf die Umwelt wie Wasserverbrauch, Bodenversauerung, Eutrophierung, Landnutzung und Treibhausgasemissionen“, sagt die Forscherin Linh Bui. Laut dem Studienergebnis ist hingegen insbesondere rotes sowie verarbeitetes Fleisch schädlich für die Gesundheit und die Umwelt. Erstaunlicherweise aber auch Eier, obwohl sie mittlerweile als ideale tierische Proteinquelle gelten. Hier spielt vermutlich die umweltschädliche Haltung von Hühnern eine große Rolle.

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Studie hat einige Einschränkungen

Die Studienautorin Linh Bui weist selbst darauf hin, dass der „planetarische Index für gesunde Ernährung“ nicht alle Lebensmittel und ihre Auswirkungen auf schwere Krankheiten in allen Ländern widerspiegelt. Auch für Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden, religiösen Einschränkungen sowie schwerem Zugang zu gesunden Lebensmitteln dürften die in der Studie formulierten Empfehlungen schwer zu befolgen sein. Doch wer seine Ernährung tendenziell auf regionale pflanzliche Produkte und Erzeugnisse umstellt, der tut sowohl seiner Gesundheit als auch der Umwelt etwas Gutes. Zudem weisen die Ergebnisse sehr deutlich darauf hin, dass die empfohlenen pflanzlichen Lebensmittel zu einem längeren Leben beitragen können.

„Wir hoffen, dass Forscher diesen Index an bestimmte Esskulturen anpassen und validieren können, wie er mit chronischen Krankheiten und Umweltauswirkungen wie dem CO₂-Fußabdruck, dem Wasser-Fußabdruck und der Landnutzung in anderen Ländern zusammenhängt“, sagt abschließend Studienautorin Linh Bui.

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Quellen

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