2. August 2023, 11:05 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Immer häufiger findet man Flaschen mit der Aufschrift „Kombucha-Tee“ in den Regalen der Supermärkte. In bestimmten Kreisen wird er schon länger für seine gesundheitlichen Wirkungen gefeiert. FITBOOK verrät, woraus sich Kombucha zusammensetzt und welche positiven Effekte der Tee auf die Gesundheit hat.
Als Kombucha ist ein Gärgetränk, das aus gesüßtem Grünen oder Schwarzen Tee sowie Bakterien und Hefe des Kombucha-Pilzes hergestellt wird. Die Pilzgattung und dessen positive Wirkung auf Körper und Geist wurde erstmals vor etwa 2200 Jahren in China entdeckt.
Übersicht
- Bei welchen gesundheitlichen Beschwerden kann Kombucha helfen?
- Welche Wirkstoffe stecken im Kombucha-Tee?
- Welche Wirkungen hat Kombucha auf die Gesundheit?
- Studienlage zur gesundheitlichen Wirkung von Kombucha-Tee
- Gibt es beim Konsum potenzielle Nebenwirkungen oder Risiken?
- Wo bekommt man Kombucha-Tee und wie wird er zubereitet?
- Wie schmeckt Kombucha-Tee?
- Quellen
Bei welchen gesundheitlichen Beschwerden kann Kombucha helfen?
Kombucha hat entgiftenden Eigenschaften und positive Wirkung auf das Immunsystem. Die komplexe Zusammensetzung aus gesundheitsfördernden Bakterien, Enzymen und organischen Säuren ist vor allem für die Instandhaltung des Magen-Darm-Traktes zuständig. Dementsprechend kann der Tee bei Beschwerden wie Verdauungsproblemen, Erkältungen, unreiner Haut und im Zuge von Entgiftungskuren helfen.
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Welche Wirkstoffe stecken im Kombucha-Tee?
Die Zusammensetzung der unterschiedlichen Vitamine und Mineralstoffe machen den Kombucha-Tee so besonders. Zu den wichtigsten Vitalstoffen gehört der Vitamin-B-Komplex. Das Vitamin B1 reguliert den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Die Vitamine B2, B3, B6 und B12 sowie Glucuronsäure sind ebenfalls im fertigen Kombucha-Tee enthalten. Zu den wichtigen Spurenelementen gehören Folsäure und Eisen, die Arteriosklerose vorbeugen und die Blutbildung fördern.1
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Welche Wirkungen hat Kombucha auf die Gesundheit?
Kombucha ist vor allem aufgrund der Hefepilze, die sich im Getränk befinden, so gesund. Eine der wichtigsten Aufgaben von Hefepilzen im menschlichen Körper ist die Stärkung des Immunsystems. Die im Tee enthaltene Glucuronsäure hilft, Gelenkproblemen wie Arthritis, Gicht und Rheuma sowie Bindegewebsschwächen vorzubeugen.
Außerdem fördert der Tee die Entgiftungsprozesse im Körper und kann bei regelmäßigem Verzehr die Verdauung regulieren und den Stoffwechsel anregen. Daraus ergibt sich eine Harmonisierung des Säure-Basen-Haushalts, der das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. Zudem sorgt das Gärgetränk potenziell auch für eine reinere Haut. Auch binden die im Tee enthaltenden Vitalstoffe freie Radikale und schützen dadurch den Körper vor vorzeitiger Zellalterung.2
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Studienlage zur gesundheitlichen Wirkung von Kombucha-Tee
Da Kombucha häufig mit Grünem Tee hergestellt wird, sind viele der gesundheitsfördernden Pflanzenstoffe im Getränk enthalten. Dabei werden die bioaktiven Verbindungen von Grünem Tee in Studien unter anderem mit einer Verbesserung des Cholesterinspiegels, besseren Blutzuckerwerten und einem reduziertem Risiko, an Prostata-, Brust- und Darmkrebs zu erkranken, in Verbindung gebracht.3,4,5,6,7
Große Profiteure von Kombucha sind womöglich Diabetiker: Eine Studie der Georgetown University in Washington mit an Diabetes-Typ-2-Erkrankten zeigte eine positive Verbesserung ihrer Blutwerte.8 Zwölf Erwachsene mit der Erkrankung waren angewiesen worden, vier Wochen lang täglich 240 Milliliter eines Kombucha-Produktes zu trinken, die Hälfte davon konsumierte unwissentlich ein Placebo-Produkt, welches lediglich wie Kombucha schmeckte. Untersuchungen vor und nach dem Studienzeitraum ergaben, dass der Nüchternblutzuckerwert der Kombucha-Komsumenten signifikant von durchschnittlich 164 auf 116 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) sank. Zur Einordnung: Diabetes Typ 2 liegt ab einem nüchtern gemessenen Blutzuckerwert von 126mg/dl vor. Bei den Placebo-Konsumenten sank der Wert hingegen nicht. Zum Gesamtbild gehört aber auch, dass die Studie aufgrund ihrer kleinen Stichprobengröße nicht aussagekräftig ist – und die Getränke für die Studie gratis von einem Kombucha-Hersteller zur Verfügung gestellt wurden.
Daneben können sich die im Kombucha enthalten Antioxidantien positiv auf die Lebergesundheit auswirken. So hat sich Tierstudien gezeigt, dass sich die Lebertoxizität von Ratten bei regelmäßigem Kombucha Verzehr reduzierte. Studien an Menschen hinsichtlich des Effekts auf die Leber stehen allerdings noch aus.9,10
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Gibt es beim Konsum potenzielle Nebenwirkungen oder Risiken?
Aufgrund der Fermentierung und des Herstellungsprozesses enthält Kombucha Koffein und Spuren von Alkohol. Dementsprechend sollten Konsumenten, die auf Koffein und Alkohol empfindlich reagieren, schwanger sind oder stillen, den Verzehr sehr einschränken oder am besten ganz einstellen. Vor allem Schwangere sollten auf Kombucha verzichten, da es sich neben dem Alkohol- und Koffeingehalt um ein nicht pasteurisiertes Produkt handelt, wodurch Bakterien und Keime enthalten sein könnten, die potenziell Komplikationen in der Schwangerschaft verursachen.
Daneben kann ein übermäßiger Konsum durch den Gärungsprozess und – je nach Herstellungsprozess – einem starken Zuckergehalt zu Verdauungsproblemen wie Blähungen und Durchfall führen.
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Wo bekommt man Kombucha-Tee und wie wird er zubereitet?
Den fermentierten Kombucha-Tee kann man entweder online, in Supermärkten oder in Reformhäusern kaufen. Für die eigene Zubereitung benötigt man:
- 1 Kombucha-Pilz
- 1 Liter Wasser
- 80 Gramm Haushaltszucker
- 8 Gramm Grünen Tee, Schwarztee oder Kräutertee
- 150 ml Kombucha-Starterflüssigkeit
- 1 Glasgefäß
Der Pilz sollte gründlich gewaschen und direkt weiterverarbeitet werden. Das kochende Wasser mit dem gewünschten Tee hinzugegeben und für 15 Minuten ziehen gelassen. Im Anschluss werden in den fertigen Tee etwa 90 bis 100 Gramm Haushaltszucker pro Liter beigefügt und untergerührt, bis er sich vollständig aufgelöst hat.
Der vollständig abgekühlte Kombucha-Tee kann in ein Glasgefäß umgeschüttet werden. Das Glas sollte man an einem warmen Ort bei mindestens 21° C lagern und nicht bewegen. Nach 8 bis 10 Tagen ist der Kombucha-Tee fertig gegärt und kann durch ein Sieb in die Flaschen gefüllt werden. Im Kühlschrank gelagert hält er sich für drei Monate. Ungekühlt muss man ihn er innerhalb von ein paar Wochen verzehren.
Wie schmeckt Kombucha-Tee?
Der fermentierte Kombucha-Tee hat einen fruchtiges, mild säuerliches Aroma und schmeckt am besten kalt getrunken. Abhängig von der Gärung und beigesetztem Tee erinnert er mitunter an einen jungen Wein.
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Quellen
- 1. May. A. et al. (2019). Kombucha: a novel model system for cooperation and conflict in a complex multi-species microbial ecosystem. PeerJ.
- 2. Sai Ram, M. et al. (2000). Effect of Kombucha tea on chromate(VI)-induced oxidative stress in albino rats. Journal of Ethnopharmacology.
- 3. Liu, K. et al. (2013). Effect of green tea on glucose control and insulin sensitivity: a meta-analysis of 17 randomized controlled trials. The American Journal of Clinical Nutrition.
- 4. Nagao, T., Hase, T., Tokimitsu, I. (2007). A green tea extract high in catechins reduces body fat and cardiovascular risks in humans. Obesity.
- 5. Kurahashi, N. et al. (2008). Green tea consumption and prostate cancer risk in Japanese men: a prospective study. American Journal of Epidemiology.
- 6. Sun, C.-L., et al. (2005). Green tea, black tea and breast cancer risk: a meta-analysis of epidemiological studies. Carcinogenesis.
- 7. Yang, G. et al. (2007). Prospective cohort study of green tea consumption and colorectal cancer risk in women. Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention.
- 8. Mendelson C., Sparkes S., Merensteil D. et al (2023): Kombucha tea as an anti-hyperglycemic agent in humans with diabetes – a randomized controlled pilot investigation. Frontiers in Nutrition.
- 9. Pauline, T. et al. (2001). Studies on toxicity, anti-stress and hepato-protective properties of Kombucha tea. Biomedical and Environmental Sciences.
- 10. Dipti, P. et al. (2003). Lead induced oxidative stress: beneficial effects of Kombucha tea. Biomedical and Environmental Sciences.