21. August 2024, 11:28 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer Sport treibt, sollte viel trinken, um genügend Elektrolyte zu sich zu nehmen. Besonders geeignet dafür sei Kokoswasser, das Fruchtwasser unreifer Kokosnüsse. Handelt es sich hierbei um den perfekten Durstlöscher? Alles zu den Nährstoffen und welche Alternativen es gibt, erfahren Sie hier.
Isotonische Getränke helfen, nach dem Training den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Sie enthalten Mineralien wie Kalium und Natrium, manchmal auch Vitamine und es kann Zucker zugesetzt sein. Eine ganz natürliche Alternative soll Kokoswasser sein. Es schmeckt leicht süßsäuerlich, aber ohne typisches Kokosnussaroma. Wer schon einmal in einem tropischen Land Urlaub gemacht hat, kennt vielleicht die frische Variante: Kokosnüsse mit abgeschlagener Spitze und Strohhalm werden häufig als Streetfood am Straßenrand angepriesen. Bei uns wird Kokoswasser als trendy Durstlöscher gehypt – allerdings in Flasche oder Tetrapack verpackt. Doch ist Kokoswasser wirklich isotonisch und der perfekte Drink für Sportler?
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Übersicht
Welche Nährstoffe Kokoswasser so gesund machen
Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern erklärt der dpa, dass Kokoswasser oft als ideales isotonisches Getränk für Sportler angepriesen werde. „Und tatsächlich ist der Gehalt an Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium vergleichsweise hoch“, so Krehl. 100 Milliliter enthalten bereits 250 Milligramm Kalium und 105 Milligramm Natrium. Magnesium und Kalzium sind mit 24 bzw. 25 Milligramm vertreten.1 Ein weiterer Pluspunkt: Der Energiegehalt von reinem Kokoswasser ist mit 15 bis 20 Kilokalorien pro 100 Milliliter eher niedrig.
Kokoswasser ist nicht DAS Sportlergetränk
„Kokoswasser hat ohne Frage einige Vorteile zu bieten. Doch es gibt weitere isotonische Getränke, die bestens geeignet sind, nach dem Sport den Durst zu löschen – und nicht vom anderen Ende der Welt importiert werden müssen. Allen voran steht der Klassiker: Apfelschorle. Am besten mischen Sie diese selbst in einem Verhältnis von zwei zu eins mit Mineralwasser, damit sie nicht zur Zuckerbombe wird. Wer es fancy möchte, kann auch mal Birkenwasser probieren. Es kann hierzulande gewonnen werden und liefert ebenfalls wichtige Elektrolyte – bei weniger Kalorien als Kokoswasser. Welches Getränk ebenfalls unterschätzt wird: ein Glas Kuhmilch nach dem Sport. Neben dem hohen Mineralstoffgehalt sorgt es für eine längerfristige Hydrierung des Körpers, da Milch den Magen langsamer verlässt als Wasser und nicht kurze Zeit später bereits wieder ausgeschieden wird.“
Der Knackpunkt: Kokoswasser ist teuer und unökologisch
Was perfekt als isotonisches Getränk nach einer Joggingrunde oder Radtour scheint, ist es zumindest aus nachhaltiger Sicht nicht. Um Kokoswasser haltbar zu machen, wird es vor dem Abfüllen pasteurisiert. Anschließend nimmt es einen weiten Weg auf sich, ehe es in den Regalen der Supermärkte und Drogerien hierzulande steht. „Es hat lange Transportwege hinter sich und macht damit den ökologischen Fußabdruck sehr groß“, so Krehl. Dazu kommt: „Kokoswasser ist teurer als andere empfehlenswerte Sportgetränke wie Mineralwasser oder Apfelschorle.“
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Kokoswasser und Kokosmilch – Zwei völlig verschiedene Produkte
Übrigens: Kokoswasser und Kokosmilch werden begrifflich oft in einen Topf geworfen. Sie sind jedoch völlig unterschiedliche Dinge. Wie Kokosmilch gewonnen wird, beschreibt Krehl so: Je älter die Kokosnüsse sind und je länger man sie lagert, desto weniger Wasser enthalten sie. Ist eine Kokosnuss etwa zwölf Monate gereift, lässt sich aus dem gepressten oder geraspelten Fruchtfleisch Kokosmilch gewinnen.
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„Sie ist durch ihren hohen Fettgehalt sehr energiereich und im Gegensatz zum Kokoswasser nicht zum Durstlöschen geeignet“, erklärt die Fachfrau. In der asiatischen Küche werde Kokosmilch eher als Sahne-Ersatz genutzt.
Mit Material von dpa