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Für die Herzgesundheit

Zu dieser Tageszeit sollte man laut Studie lieber wenig Kalzium zu sich nehmen

Frau achtet auf ihr Kalzium und Herz und isst Joghurt
Wann man den höchsten Anteil an Kalzium zu sich nimmt, hat laut Studie Einfluss auf das Herz Foto: Getty Images
Laura Pomer

2. Mai 2024, 16:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Kalzium (auch: Calcium) gehört zu den bedeutendsten Mineralstoffen für einen gesunden Körper, speziell für die Festigkeit von Knochen. Es ist daher wichtig, einem Mangel vorzubeugen. Doch die Zufuhr von Kalzium scheint nicht immer gleichermaßen gesundheitsförderlich zu sein. Abhängig vom Zeitpunkt der Einnahme soll sie gar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. FITBOOK-Autorin Laura Pomer hat sich die Studie, die zu dieser Erkenntnis kam, genauer angeschaut.

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Die große Bedeutung von Kalzium assoziieren die meisten Menschen mit gesunden Knochen. Und es stimmt, dass rund 99 Prozent des körpereigenen Kalziums in den Knochen gespeichert wird. Doch auch darüber hinaus benötigt der Mensch den Mineralstoff für verschiedene, mitunter lebenswichtige Stoffwechselprozesse. Ein Kalziummangel kann daher gravierende gesundheitliche Folgen haben. Entsprechend ist eine ausreichende Zufuhr an Kalzium über die Nahrung von hoher Priorität. Auch Nahrungsergänzungsmittel können unterstützen, hier raten wir jedoch dazu, die Einnahme vorab ärztlich abzuklären. Laut einer aktuellen Studie scheint aber nicht zuletzt das Wann der Kalziumaufnahme entscheidend zu sein – und zwar für das Herz.

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Wissenswertes zu Kalzium

Kalzium ist zwar wichtig. ‚Viel hilft viel‘, gilt deshalb aber nicht. Denn ein zu hoher Kalziumanteil im Blut kann mit Beschwerden einhergehen, darunter Übelkeit und Erbrechen, und auf der anderen Seite ein Warnzeichen für verschiedene gesundheitliche Probleme sein.

Laut der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der Tagesbedarf an Kalzium bei Erwachsenen ab etwa 19 Jahren bei rund 1000 Milligramm; im jugendlichen Alter, wenn der Körper sich noch im Wachstum befindet, ist er etwas höher.1 Man sollte den Bedarf laut DGE vor allem mithilfe kalziumreicher Lebensmittel decken. Hierzu zählen zum Beispiel Milchprodukte, daneben verschiedene grüne Gemüsesorten wie Brokkoli und Spinat sowie nicht zuletzt fettreicher Fisch. Veganer können ihren Kalziumbedarf schnell mit Tofu (enthält rund 350 Milligramm auf 100 Gramm) decken. Man geht davon aus, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung den Körper dabei unterstützen kann, Kalzium aufzunehmen.

Studie untersucht idealen Zeitpunkt für Kalziumaufnahme

Doch wann genau ist die Aufnahme von Kalzium besonders empfehlenswert, und zwar speziell in Hinblick auf das Herz? Damit haben sich Forscher der chinesischen Harbin Medical University nun intensiver auseinandergesetzt. Frühere Untersuchungen sollen demnach gezeigt haben, dass sowohl eine zu hohe als auch eine zu geringe Kalziumzufuhr negative Auswirkungen auf die Herzgesundheit habe, sprich Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann.2 Ob in diesem Zusammenhang der Zeitpunkt der Aufnahme eine Rolle spielt, sei hingegen noch weitestgehend unbekannt. Dies hat das Team nun nachgeholt. Die Studie erschien kürzlich im Fachblatt „BMC Public Health“.3 Darin hat sich offenbar gezeigt, dass – abhängig davon, wann der höchste Anteil an dem Mineralstoff zugeführt wird – Kalzium das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen entweder erhöhen oder senken kann.

Details zum Vorgehen

Die Wissenschaftler nutzten für ihre Untersuchung Gesundheitsdaten von mehr als 36.000 US-amerikanischen Erwachsenen, die zwischen 2003 und 2018 an der „National Health and Nutrition Examination Survey“ (NHANES) teilgenommen hatten. In der statistischen Erhebung sind Gesundheitszustand und Ernährungsgewohnheiten innerhalb der US-amerikanischen Bevölkerung zu Forschungszwecken dokumentiert. Die in der aktuellen Studie berücksichtigten Probanden waren rund zur Hälfte Frauen und Männer und davon etwa 4000 im Verlauf des Untersuchungszeitraums aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Behandlung. Für die Analyse teilten die Forscher sie anhand dessen, wann im Tagesverlauf sie schwerpunktmäßig Kalzium zu sich nahmen, in Untergruppen ein – und prüften, inwieweit diese mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen korrelierten.

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Ergebnis: Am Abend besser weniger Kalzium zuführen

Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen war der Auswertung zufolge bei den Personen am höchsten, die die größten Mengen an Kalzium in den Abendstunden zu sich nahmen. Doch dieses lässt sich recht einfach herunterregulieren, wie es scheint. Bei einer insgesamt gleichbleibenden Gesamt-Aufnahme an Kalzium konnte es das Erkrankungsrisiko demnach um rund 6 Prozent senken, wenn man etwa 5 Prozent der Kalziumzufuhr vom Abendessen aufs Frühstück verlegte, erklären die Studienautoren weiter.

Einschränkung

Die Erkenntnisse seien derzeit noch nicht zu hoch zu bewerten. Denn wie die Forscher anmerken, unterlägen Beobachtungsstudien stets „einer geringeren Messgenauigkeit und Effizienz“. Auch deshalb, weil die Teilnehmer ihre Ernährungsgewohnheiten aus der Erinnerung reproduzieren müssten. Zudem handele es sich bei ihrer Studie um die erste ihrer Art. Weiterführende Untersuchungen seien demnach nötig, um den ermittelten Zusammenhang zwischen der Kalziumzufuhr beim Frühstück und Abendessen – beziehungsweise zu weiteren Mahlzeiten, die hier nicht untersucht wurden – und der Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu stützen.

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Quellen

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Calcium. (aufgerufen am 2.5.2024) ↩︎
  2. Crnko, S, Du Pré, B.C., Sluijter, J.P.G., Van Laake, L.W. (2019) Circadian rhythms and the molecular clock in cardiovascular biology and disease. Nature Reviews Cardiology. ↩︎
  3. T. Zhang, S. Zhuang, Y. Yu, et al. (2024), Association of dietary calcium intake at dinner versus breakfast with cardiovascular disease in U.S. adults: the national health and nutrition examination survey, 2003–2018, BMC Public Health ↩︎
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