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Studie

Bestimmter Mineralstoff kann vor Herzinfarkt schützen – aber nur Frauen

getrocknete Aprikosen auf einem Brettchen
Getrocknete Aprikosen sind besonders reich an Kalium Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

25. Juli 2022, 11:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Eine neue Studie zeigt, dass Lebensmittel, die viel Kalium enthalten, insbesondere bei älteren Frauen den Blutdruck senken und somit vor Herzinfarkt schützen können.

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Unsere salzreiche Ernährung hat massive Nebenwirkungen. Eine davon ist Bluthochdruck. Zwar könnte man das Salz weglassen, doch schmeckt es vielen dann schlichtweg nicht mehr. Jetzt entdeckten Forscher, dass der Mineralstoff Kalium den Blutdruck senkt, indem er den Körper dabei unterstützt, überschüssiges Salz wieder auszuscheiden – aber nur bei Frauen. Für diese Zielgruppe gilt es besonders im Alter auf bestimmte Lebensmittel zu setzen.

Studie mit fast 25.000 Frauen und Männern

Die Untersuchung umfasste 24.963 Teilnehmer (11.267 Männer und 13.696 Frauen) der EPIC-Norfolk-Studie, die zwischen 1993 und 1997 40- bis 79-Jährige aus Allgemeinpraxen in Großbritannien rekrutiert wurden. Das Durchschnittsalter betrug 59 Jahre. Die Teilnehmer füllten einen Fragebogen zu Lebensgewohnheiten aus, es wurde der Blutdruck gemessen und eine Urinprobe entnommen. Die Probanden wurden entsprechend ihrer Natriumaufnahme (niedrig/mittel/hoch) und Kaliumaufnahme (niedrig/mittel/hoch) eingeteilt.

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Wie sich der Kaliumspiegel auf den Blutdruck bei Frauen auswirkt

Die Forscher schauten nach, ob sich ein Zusammenhang zwischen Blutdruck und Kaliumaufnahme feststellen lässt – nach Anpassung an Alter, Geschlecht und persönlichem Salzkonsum. So zeigte sich bei Frauen, dass ihr Blutdruck sank, je mehr Kalium sie über die Nahrung zu sich nahmen. Der Effekt steigerte sich mit der Mineralmenge. Interessant: Bei Männern gab es keinen Zusammenhang zwischen Kalium und Blutdruck, heißt es in der Studie, die aktuell in der Fachzeitschrift „European Heart Journal“ veröffentlicht wurde. 1 Warum das so ist, können die Forscher bislang nicht beantworten.

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Kalium hilft, überschüssiges Salz auszuscheiden

Sofern der hohe Blutdruck teilweise auf die persönliche Salzliebe zurückzuführen ist, ist Kalium eines der wirksamsten Mittel, um die negativen Folgen zumindest etwas abzufedern. „Kalium hilft dem Körper, mehr Natrium im Urin auszuscheiden. In unserer Studie wurde Kalium in der Nahrung mit den größten gesundheitlichen Vorteilen bei Frauen in Verbindung gebracht“, erklärt Studienleiter Prof. Liffert Vogt von den Amsterdam University Medical Centers in einer Mitteilung.2 Denn: „Es ist allgemein bekannt, dass ein hoher Salzkonsum mit erhöhtem Blutdruck und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle einhergeht.“

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Herzinfarktrisiko sinkt um bis zu 13 Prozent

Während der über 19 Jahre anhaltenden Studienphase wurden 13.596 Teilnehmer (55 Prozent) ins Krankenhaus eingeliefert oder starben aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch hier haben die Forscher genau analysiert, wie gut es um den Kalziumspiegel der Betroffenen bestellt war. Frauen, die gut dem Mineralstoff versorgt waren, wiesen ein 13 Prozent geringeres Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle auf. Bei Männern waren es gerade mal 7 Prozent.

Vogt schlussfolgert daraus: „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kalium zur Erhaltung der Herzgesundheit beiträgt, aber dass Frauen mehr davon profitieren als Männer. Die Beziehung zwischen Kalium und Herzerkrankungen war übrigens unabhängig von der Salzaufnahme, was ebenso darauf hindeutet, dass Kalium neben der erhöhten Natriumausscheidung auch auf andere Weise das Herz schützt.“

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In diesen Lebensmitteln ist besonders viel Kalium enthalten

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, dass Erwachsene mindestens 3,5 Gramm Kalium und weniger als 2 Gramm Natrium (5 Gramm Salz) pro Tag zu sich nehmen.3 Frauen, die ihren Blutdruck senken wollen, sollten sich folgende Lebensmittel auf die Einkaufliste schreiben (alle Angaben pro 100 Gramm):

  • Getrocknete Aprikosen (1070 mg)
  • Hülsenfrüchte (880 -1900 mg)
  • Tomatenmark (1160 mg)
  • Vollkornbrot (460 mg)
  • Bananen (420 mg)
  • Kartoffeln (410 mg)
  • Grünkohl (490 mg)

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Das Beste sei immer noch, auf frische unverarbeitete Lebensmittel zu setzen und Fertiggerichte so gut es geht aus dem Speiseplan zu verdammen, so Vogt. Eine Möglichkeit sei auch, Kaliumsalz statt Natriumsalz zu verwenden. Und noch ein Tipp: Olivenöl verbessert die Kaliumaufnahme.

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Quellen

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