13. Dezember 2021, 17:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
„Stiftung Warentest“ hat festgestellt: Kaffee schmeckt oft ähnlich, bei Espresso gibt es mehr Geschmacksunterschiede. Beim Preis dagegen ist die Spanne groß.
„Stiftung Warentest“ hat Kaffee gekocht, auf dem Prüfstand dieses Mal: Kaffeebohnen. 21 Produkte von Espresso- und Caffè-Crema-Bohnen hat die Verbraucherorganisation für die aktuelle Ausgabe ihrer Zeitschrift „test“ (Heft 01/22) zubereitet und verkostet. Das Ergebnis: Vor allem Kaffee aus Crema-Bohnen unterscheidet sich im Geschmack kaum.
Übersicht
Kaffeebohnen liefern Mainstream-Geschmack
Die Röster richteten sich nach den Erwartungen der Konsumenten: „So entsteht ein Mainstream-Geschmack“, lautet das Urteil. Körper, Bitterkeit, Säure und Röstaroma seien fast durchweg mittelstark ausgeprägt. Bei Espressobohnen seien die Geschmacksunterschiede dagegen stärker. Hier stechen den Testern zufolge zwei italienische Produkte mit deutlichen Röst- und Bitternoten, intensivem Nachgeschmack und stabiler Crema hervor: „Lavazza Espresso Italiano Cremoso“ und „Segafredo Intermezzo“. Anders als beim Geschmack sind die Preisunterschiede bei den Kaffeebohnen dagegen sehr deutlich: 8 bis 34 Euro pro Kilo.
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Unbedenkliche Schadstoffmengen
An der Qualität der Bohnen sei insgesamt indes kaum etwas auszusetzen. Den von der EU-Kommission festgelegten Richtwert für den Schadstoff Acrylamid, der beim Rösten entsteht und das Erbgut verändern sowie möglicherweise Krebs verursachen könne, unterschritten alle Testkandidaten. Er liegt bei 400 Mikrogramm je Kilo.
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Auch Furan, ebenfalls ein Begleitprodukt des Röstens, das in Tierversuchen zu Krebs und Leberschäden geführt habe, stelle im zubereiteten Kaffee der Testkandidaten kein Problem dar. Von der flüchtigen Substanz, die die Tester in der Bohne nachwiesen, gehe nur wenig in die Tasse über. „Kein Kaffee schneidet im Schadstoffurteil schlechter als befriedigend ab“, so das Fazit. Das Gesamturteil lautet bei 20 Produkten „gut“, nur eines schneidet mit „befriedigend“ ab.
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Worauf man beim Kauf von Kaffeebohnen achten sollte
Problembewussten Kaffeebohnen-Fans rät „Stiftung Warentest“ dennoch davon ab, den Kaffeeeinkauf nur vom Preis abhängig zu machen. Weil Kaffeeplantagen wegen des Klimawandels in höhere Lage umzögen, werde dort für den Anbau Regenwald abgeholzt. „Wem all das nicht egal ist, sollte nicht nach den günstigsten Angeboten suchen, sondern nachhaltig angebauten Kaffee kaufen.“ Auch Kaffee von Unternehmen, die auf Direkthandel setzen, könne eine gute Wahl sein.
Doch nur neun der 21 getesteten Produkte tragen ein EU-Bio- oder Nachhaltigkeitssiegel wie Rainforest Alliance, Utz und Fairtrade. Letztere Zertifizierung garantiere den Anbauenden einen Mindestpreis für den Rohkaffee und eine Prämie.
mit Material von dpa