23. Dezember 2024, 14:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer Kaffee und Tee konsumiert, kann seine Gesundheit damit positiv beeinflussen: So können die Getränke etwa die Konzentrationsfähigkeit und die Herz-Kreislauf-Gesundheit erhöhen. Laut einer neuen Studie ist der Konsum sogar mit einem verringerten Risiko für manche Krebsarten verbunden.
Kaffee und Tee zählen wohl zu den beliebtesten Heißgetränken. Denn wer trinkt nicht gerne ein warmes Tässchen am Morgen oder zum Aufwärmen in der kalten Jahreszeit? Dass dies nicht nur eine subjektive Wahrnehmung, sondern durch Zahlen belegt ist, zeigt eine Übersicht von Statista.1 Neben dem Genuss bringen Kaffee und Tee gesundheitliche Vorteile mit sich und können sogar verschiedenen Krankheiten wie etwa Demenz vorbeugen (FITBOOK berichtete). Kaffee soll laut einer Studie sogar das Sterberisiko durch zu langes Sitzen ausgleichen können, während Tee Diabetes vorbeugen kann. Neue Untersuchungen erweitern die Liste der gesundheitlichen Faktoren nun um einen weiteren: Kaffee und Tee sollen vor bestimmtem Krebs schützen.
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Übersicht
Zusammenführung verschiedener Studien
Da Krebsarten im Kopf- und Halsbereich mit 890.000 Neuerkrankungen und 450.000 Todesfällen zu den siebthäufigsten Krebsarten weltweit zählen, wollten Forscher aus den USA untersuchen, inwiefern Kaffee und Tee das Risiko dafür beeinflussen.2 Denn alles, was in den Mund gelangt, kann Tumor verursachende Mutationen auslösen – Kaffee und Tee enthalten jedoch stark krebs- und entzündungshemmende Substanzen, weshalb sich die Wissenschaftler speziell darauf fokussierten. Über 25.000 Daten aus 14 vorangegangenen Studien zogen sie dafür heran und werteten sie aus.3 Sieben Studien stammten aus Europa, sechs aus Nordamerika und eine aus Lateinamerika.
Alle Angaben der Studien wurden über Fragebögen erhoben, die Daten zu soziodemografischen Informationen und Lebensstilfaktoren, darunter auch die Nahrungsaufnahme, abfragten. In diesem Rahmen wurden die Teilnehmer gebeten, sich an ihren Konsum von koffeinhaltigem Kaffee, entkoffeiniertem Kaffee und Tee in Tassen pro Tag, Woche, Monat oder Jahr zu erinnern. In den meisten dieser Studien ordnete man anschließend drei bis vier oder mehr Tassen als sehr häufigen Konsum ein.
Kaffee senkt das Risiko um 17 Prozent
Nach den statistischen Analysen kamen die Forscher zu dem Schluss, dass mehr als vier Tassen koffeinhaltiger Kaffee täglich das Risiko, an Krebs im Kopf- oder Halsbereich zu erkranken, um bis zu 17 Prozent senken können. Allein in Hinblick auf Krebs im Mundbereich beobachteten die Wissenschaftler bei täglich vier oder mehr Tassen koffeinhaltigen Kaffees ein um 30 Prozent niedrigeres Risiko. Hinsichtlich des Risikos für Krebs im Rachenraum nahm das Risiko um 22 Prozent ab. Aber auch der Konsum von entkoffeinierten Kaffee brachte einen gesundheitlichen Vorteil mit sich. Das Trinken dieser Kaffeeart ging mit einem 25-prozentigen Rückgang von Mundhöhlenkrebs einher.
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Der Konsum von etwa drei bis vier Tassen Tee pro Tag reduzierte das Krebsrisiko im unteren Rachenraum um etwa 40 Prozent. Außerdem war das Trinken von Tee mit einem fast 30-prozentigen Rückgang von Kehlkopfkrebs verbunden – aber nur bei mäßigem Konsum. Eine zweite oder dritte Tasse Tee erhöhte in der Studie die Wahrscheinlichkeit für Kehlkopfkrebs um 38 Prozent.
Laut Studie So viele Tassen Kaffee pro Tag können das Leben verlängern
Laut Studie Diese Lebensmittel erhöhen das Risiko für Mund-, Hals- und Speiseröhrenkrebs
Studie zeigt Kaffee und Tee können das Demenzrisiko senken – bei bestimmten Personen
Einordnung der Studie
„Obwohl es bereits frühere Studien zum Thema Kaffee- und Teekonsum und verringertes Krebsrisiko gab, hat diese Studie ihre unterschiedlichen Auswirkungen auf verschiedene Unterarten von Krebs im Kopf- und Halsbereich hervorgehoben, einschließlich der Beobachtung, dass sogar entkoffeinierter Kaffee einen positiven Einfluss hatte“, erklärte die leitende Autorin Yuan-Chin Amy Lee in einer Pressemitteilung.4 „Kaffee- und Teegewohnheiten sind ziemlich komplex, und diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Daten und Studien zu den Auswirkungen, die Kaffee und Tee auf die Verringerung des Krebsrisikos haben können.“
Erwähnenswert ist zudem, dass die Studie eine Zusammenfassung verschiedener Untersuchungen darstellt. Das kann zur Folge haben, dass die unterschiedlichen Studiendesigns mit verschiedenen Zielsetzungen manche Ergebnisse anders herausgearbeitet oder bewertet haben. Das könnte die Erkenntnisse dieser Studie verzerrt haben.
Des Weiteren fokussierte sich die Studie zum Großteil auf Untersuchungen aus Nordamerika und Europa. Dadurch ist nicht gewährleistet, dass die Ergebnisse auch auf andere Bevölkerungsgruppen zutreffen können. Einen weiteren Kritikpunkt stellen die Angaben dar, da sie auf der subjektiven Wahrnehmung der Teilnehmer beruhen. Das birgt das Risiko, dass diese womöglich nicht immer der Wahrheit entsprachen.