18. Mai 2023, 17:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wie ein Eiweiß-Shake, aber in herzhaft? Das versprechen die veganen Protein-Saucen von Veprosa. FITBOOK hat sich das neue Produkt, das in„Die Höhle der Löwen“ vorgestellt wurde, einmal genauer angeschaut und ebenso einen Ernährungsexperten befragt.
Braucht die Welt wirklich noch ein Proteinpulver? Ja, finden die beiden Veprosa-Gründer Alissa und Dominik und hatten die Idee, einen Proteinshake im herzhaften Bereich zu entwickeln. Heraus kamen Veprosa-Saucen in Pulverform mit den Geschmacksrichtungen Tomatensauce, helle Sauce, gelbes Curry und ein grünes Pesto, welche sie jetzt in der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“ vorstellten. Alles vegan, 100 Prozent natürlich, Bio und vollgepackt mit Proteinen, priesen sie ihr Produkt an. Ein Beitrag zur bewussten Ernährung? Dafür hat FITBOOK auch beim Experten nachgefragt.
Übersicht
Was sind Protein-Saucen von Veprosa?
„Oft sind Saucen die unscheinbaren Schwergewichte einer Mahlzeit. Sie sind fett- und kalorienreich und dabei zumeist nährstoffarm. Viele bewusst lebende Menschen meiden daher das, was Gerichte doch so lecker und aromatisch macht“, schreiben die beiden Gründer auf ihrer Produkt-Webseite. Was ihrer Meinung nach auf dem Markt fehlte, war ein proteinreiches Saucen-Pulver, ohne künstliche Zusätze, Aromen, Süßstoffe, Gluten und Geschmacksverstärker. Wie es geht? Mit einem Komplex aus Reis- und Süßlupinenprotein, der essenzielle Aminosäuren liefert. Damit lassen sich Reisgerichte, Hülsenfrüchte, Pasta, Currys und Co. auf bewusstere Weise pimpen, heißt es weiter. Und schmecken soll’s natürlich auch.
Wo kann man es kaufen?
Wo kann man die neuen Protein-Saucen kaufen? Am besten über den Webshop. Dort gibt es Probier-Pakete mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen bzw. verschiedene Packungsgrößen zu kaufen. Preislich bewegt sich das Produkt zwischen 45 und knapp 60 Euro das Kilo. Für eine Portion Veprosa-Sauce braucht es 25 Gramm Pulver, was 1,50 Euro entspricht. So wird’s zubereitet: Einfach Wasser (bei Bedarf Kokosmilch dazu), einrühren, aufkochen, fertig! Wenn es etwas raffinierter sein darf, gibt’s auf der Homepage zahlreiche Rezeptideen zum Nachkochen. Ganz nebenbei bemerkt: DHDL-Investor Ralf Dümmel hat das Saucen-Pulver überzeugt. Daher kam der Deal für die beiden jungen Gründer zustande.
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Nährwerte und Zusammensetzung
Die vier Geschmacksrichtungen weisen eine recht ähnliche Zusammensetzung auf. Daher an dieser Stelle die Nährwertangaben für „BIO Saucenpulver für gelbes Curry (250 g)“
pro 100 Gramm Trockenprodukt | pro Portion zubereitet** | |
---|---|---|
Brennwert | 1326 kJ / 315 kcal | 649 kJ/ 156 kcal |
Fett | 4,8 g | 8,9 g |
davon ges. Fettsäuren | 1,1 g | 7,3 g |
Kohlenhydrate | 29 g | 8,4 g |
davon Zucker | 13 g | 3,9 g |
Ballaststoffe | 13 g | 3,3 g |
Eiweiß | 29 g | 7,9 g |
Salz | 8,5 g | 2,13 g |
** eine Portion entspricht 25 g Trockenprodukt mit 100 ml Wasser & 60 ml Kokosmilch (light / fettreduziert) |
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Das sagt der Ernährungsexperte
Der ernährungsmedizinische Wissenschaftler Prof. Sven David Müller hat sich das Produkt und Zutatenliste einmal genauer angeschaut und stellt gleich zu Beginn fest: „Der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz hat mich überrascht. Schon allein deshalb ist es kein besonders gesundes Produkt und schon gar nicht Bestandteil einer gesunden Ernährungsweise.“ So enthält beispielsweise eine Portion Sauce für gelbes Curry 7,3 Gramm gesättigte Fettsäuren, fast sieben Gramm Zucker und mehr als zwei Gramm Salz. „Das ist viel zu viel!“ Gesättigte Fettsäuren in Verbindung mit Salz sorgen für einen erhöhten Cholesterinspiegel und begünstigen in großen Mengen Herzinfarkte wie Schlaganfälle. An dieser Stelle interessant: Obwohl Bezeichnungen wie nachhaltig, bewusst, natürlich usw. auftauchen, fällt nirgends der Begriff „gesund.“ Dass die Saucen also gesund sein sollen, wird gar nicht erst nicht behauptet.
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Eignen sich die Saucen überhaupt als Proteinquelle?
Für den Ernährungsexperten ist der Proteingehalt von ca. acht Gramm pro Portion nicht der Rede wert. „Die Menge ist für Muskelaufbau, Sportler oder selbst die Deckung des täglichen Proteinbedarfs irrelevant. Denn sie entspricht dem Eiweißgehalt von 1,5 Esslöffeln Quark. Das trägt zu gar nichts bei.“ Auch hat der Verbraucher es mit einem industriell hoch verarbeiteten Produkt zu tun. Eine Mahlzeit, die aus Pulver angerührt wird, kann niemals ein natürliches, selbst zubereitetes Lebensmittel ersetzen. So hat das Tomatengranulat in der Tomatensauce nur im entferntesten Sinne etwas mit Tomaten zu tun. Was Müller allerdings zugutehält: Das Pulver ist frei von Zusatzstoffen und für Veganer geeignet.
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Fazit
Die Saucen sind weder eine sinnvolle Proteinquelle noch ein gesunder Beitrag zur Ernährung. Am Ende entscheidet der Geschmack und wenn dieser überzeugt, spricht wenig dagegen, das Produkt zu verwenden.