2. Juli 2022, 8:14 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Hibiskustee ist ein echter Klassiker unter den Tees und gehört zu den beliebtesten Sorten der Deutschen. Neben seinem leckeren Geschmack hat der Tee auch eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Eigenschaften. Welche das sind, verrät FITBOOK.
Der leckere Hibiskustee wird aus den Blüten der gleichnamigen Hibiskuspflanze hergestellt. Sie gehört zu den Malvengewächsen und wächst hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen. Es gibt hunderte verschiedene Varianten der Hibiskusblüte, die aber alle die charakteristische glockenförmige Verwachsung der fünf symmetrisch angeordneten Kronblätter haben, welche die Basis für den Tee bilden. Hibiskustee kann heiß oder kalt genossen werden und hat – neben einem frischen, fruchtigem Aroma – eine sehr förderliche Wirkung auf die Gesundheit.
Übersicht
Anwendung: Bei welchen Beschwerden soll Hibiskustee helfen?
In der Heil- und Alternativmedizin schwört man bei Appetitlosigkeit, Durchblutungsstörungen, bestimmten Hauterkrankungen und Erkältungen auf das Kräutergetränk. Außerdem wird ihm nachgesagt, bei Kreislauf- und Verdauungsstörungen eine lindernde Wirkung zu haben, die Cholesterinwerte sowie den Blutdruck zu senken und das Immunsystem zu stärken. Sogar den Stoffwechsel soll Hibiskustee ankurbeln und dadurch beim Abnehmen helfen können.
Welche Wirkstoffe stecken in dem Tee?
Hibiskustee hat einen hohen Anteil an Zitronen-, Apfel- und Weinsäure, wodurch er zum einen seinen sauren ph-Wert bekommt und zum anderen eine echte Vitamin-C-Bombe ist. Vitamin-C und die im Hibiskus enthaltenen komplexen Polysaccharide stärken nachweislich die körpereigenen Abwehrkräfte. Zudem enthält der Tee Flavonoide, die potenziell das Risiko einer Krebserkrankung reduzieren können sowie Antioxidantien, welche oxidativen Stress im Körper entgegenwirken.1,2
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Ist die Wirkung von Hibiskustee wissenschaftlich bestätigt?
Einen der bekanntesten Vorteile von Hibiskustee, seine blutdrucksenkende Wirkung, haben mehrere Studien unter die Lupe genommen. Eine davon kam zu dem Ergebnis, dass der Tee sowohl den systolischen Blutdruck (der Druck beim Herzschlag, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht), als auch den diastolischen Blutdruck (der Druck auf die Gefäße, wenn der Herzmuskel erschlafft) senken kann. In der Untersuchung bekamen 65 Probanden mit hohem Blutdruck sechs Wochen lang entweder Hibiskustee oder ein Placebo verabreicht. Bei der Hibiskustee-Gruppe sank der systolische Blutdruck im Vergleich zu Placebo-Gruppe signifikant.3
Zusätzlich zu dem Blutdruck-senkenden Effekt fand eine weitere Untersuchung heraus, dass sich eine regelmäßige Einnahme von Hibiskustee tatsächlich positiv auf die Cholesterinwerte auswirken kann. Im Zuge der Studie mussten 60 Diabetiker entweder einen Monat lang Hibiskustee oder schwarzen Tee trinken. Bei denjenigen, die Hibiskustee tranken, konnte man nach einem Monat mehr „gutes“ HDL-Cholesterin und weniger „böses“ LDL-Cholesterin und Triglyceride im Blut nachwiesen. Bei einer weiteren Untersuchung mussten 36 übergewichtige Probanden zwölf Wochen lang jeden Tag Hibiskusextrakt oder ein Placebo zu sich nehmen. Nach den zwölf Wochen hatte sich das Körpergewicht, der Körperfettanteil, der BMI sowie das Verhältnis von Hüfte zu Teile bei der Hibiskus-Gruppe reduziert und sogar die Leberwerte verbessert.4,5
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Gibt es mögliche Risiken und Nebenwirkungen?
Hibiskustee gilt grundsätzlich als sehr sicher und gut verträglich. Schwangere und Stillende sollten – wie immer – vorher mit ihrem Arzt abklären, ob der Verzehr sicher ist. Das gilt ebenso für Menschen, die einen sehr niedrigen Blutdruck haben oder regelmäßig Blutdruckmedikamente einnehmen.
Wo bekommt man den Tee her und wie wird er zubereitet?
Man findet den Tee, entweder in Teebeuteln oder als getrocknete Blüten in jedem gut sortierten Supermarkt. Für die Zubereitung des Tees mit losen Blüten muss man bei einer Kanne von 750 Milliliter lediglich fünf Gramm der feinen Mischung mit kochendem Wasser übergießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Danach den Tee mit einem Teesieb abseihen und das Getränk entweder heiß oder – nach der Abkühlung – kalt genießen.
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Wie schmeckt Hibiskustee?
Der intensive, süß-säuerliche Geschmack von Hibiskustee erinnert an Cranberrys oder Johannisbeere und hat aufgrund seines Säuregehalts auch eine aufweckende Frische. Gerade deshalb ist das Getränk eine beliebte Grundlage für leckere Eistees an wärmeren Tagen.
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Quellen
- 1. Riaz, G. & Chopra, R. (2018). A review on phytochemistry and therapeutic uses of Hibiscus sabdariffa L. Biomedicine & Pharmacotherapy
- 2. Chen, A. Y. & Chen, Y., C. (2013). A review of the dietary flavonoid, kaempferol on human health and cancer chemoprevention. Food Chemistry
- 3. McKay, D., L., Chen, C.-Y., Saltzman, E. et al. (2010). Hibiscus sabdariffa L. tea (tisane) lowers blood pressure in prehypertensive and mildly hypertensive adults. The Journal of Nutrition
- 4. Mozaffari-Khosravi, H., Jalali-Khanabadi, B.-A., Afkhami-Ardekani, M. et al. (2009). Effects of sour tea (Hibiscus sabdariffa) on lipid profile and lipoproteins in patients with type II diabetes. Journal of Integrative and Complementary Medicine
- 5. Chang, H.-C., Peng, C.-H., Yeh, D.-M. et al. (2014). Hibiscus sabdariffa extract inhibits obesity and fat accumulation, and improves liver steatosis in humans. Food & Function journal