5. August 2020, 6:02 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Im Reformhaus und Bioladen sowie in der „gesunden Ecke“ des Supermarkts haben schon länger Hanf-Lebensmittel Einzug gehalten. Lebensmittelkontrolleure haben nun verschiedene Produkte mit Hanf unter die Lupe genommen – und jedes zweite fiel durch.
Den Ruf als Rauschmittel für „Kiffer“ hat Hanf abgelegt. Längst interessieren sich auch Gesundheitsbewusste für Hanf in bspw. Kosmetik und Hanf-Lebensmittel – der Inhaltsstoffe wegen. Laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) haben Hanfsamen einen ausgesprochen hohen Gehalt an B-Vitaminen, Vitamin E, Magnesium, Kalzium, Phosphor sowie Eisen. Dennoch: Wie es scheint, sind die meisten Hanf-Lebensmittel nicht zu empfehlen.
Hanf-Lebensmittel in Kontrollen beanstandet
Jedes zweite Hanf-Lebensmittel weist Mängel auf. Das geht aus dem Jahresbericht der Lebensmittelüberwachung durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hervor. Von insgesamt 49 im vergangenen Jahr untersuchten Proben sei mehr als jede zweite als „nicht sicher“ beanstandet worden.
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Zu hoher THC-Gehalt
Grund für die schlechten Bewertungen soll ein zu hoher Gehalt an D9-Tetrahydrocannabinol, kurz THC, gewesen sein. Es handelt sich dabei um die psychoaktive Substanz der Hanfpflanze.
THC kommt in getrockneten Cannabis-Blättern, Blüten und Blütenständen vor. Früh kultivierte Hanf-Sorten sowie die meisten Wildbestände haben einen eher geringen THC-Anteil, während dieser bei speziell für die Haschisch- oder Marihuana-Produktion gezüchteten Pflanzen seit Jahren steigt.
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29 von 49 Proben fallen durch
Laut dem Bericht wurden 29 Proben als Extrakte aus der Hanfpflanze sowie daraus gewonnene cannabinoidhaltige Produkte eingestuft. Sie gelten somit als „nicht zugelassene neuartige Lebensmittel“.
Bei weiteren 32 Proben war die Kennzeichnung nicht korrekt. „Lediglich zwölf Proben waren nicht zu beanstanden“, heißt es im Bericht. Eine Zusammenfassung der Broschüre als PDF finden Sie hier.
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Großes Sortiment an Hanf-Lebensmitteln
Die Produktpalette von Hanf-Lebensmitteln reicht von Back- und Teigwaren über Süßwaren und Kräutertees bis hin zu Erfrischungsgetränken, Bieren und Nahrungsergänzungsmitteln. Dabei unterscheidet man zwischen THC-reichen (Drogenhanf) und THC-armen Hanfsorten (Faserhanf). Hanfpflanzen, die weniger als 0,2 Prozent THC enthalten, gelten als THC-arme Sorten. Das heißt, aus ihnen können Hanfsamen und Hanfsamenöl gewonnen werden.