12. Mai 2023, 11:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Himbeeren sind ein gesundes Gute-Laune-Obst. Was die Wissenschaft über die pinkfarbenen Früchtchen bereits herausgefunden hat? FITBOOK verrät sechs geniale Eigenschaften.
Himbeeren haben in Deutschland von Juni bis Ende Juli Saison. Spezielle Sorten können bis in den Herbst hinein geerntet werden. Wermutstropfen: Sie mögen keine langen Lagerzeiten. Daher im Sommer am besten direkt beim Erzeuger kaufen oder bestenfalls gleich selbst in ausgewiesenen Plantagen pflücken gehen. Das ist günstiger und macht Spaß, weil man die gesunden Himbeeren während des Erntens naschen darf. Bei importierten Himbeeren sollte man besser auf Bioware setzen. Im Winter hat sich Tiefkühlware in Bioqualität bewährt.
Übersicht
Himbeeren schützen vor sogenannten Volkskrankheiten
Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten, Übergewicht – gegen typische Volkskrankheiten scheint mit Himbeeren ein Früchtchen gewachsen. Sie haben gleich mehrere Antioxidantien im Gepäck, darunter Vitamin C, Quercetin und Ellagsäure. Immerhin konnten Ernährungswissenschaftler in Tierstudien belegen, dass Himbeeren und auch Himbeerextrakte das Risiko für die oben genannten Krankheiten erheblich verringern können.1 Die Ellagsäure scheint dabei zusätzlich krebsvorbeugende Eigenschaften zu haben, wie in Tiermodellen sowie menschlichen Zellkulturen nachgewiesen werden konnte.2 Wunder können Himbeeren natürlich nicht vollbringen. Man sollte auch sonst auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung achten.
Auch interessant: Der Faktor, der 70 Prozent aller Typ-2-Diabetes-Erkrankungen begünstigt
Himbeeren können Arthritis-Symptome lindern
Auch hier liefern nur wieder Tierstudien den Beweis, aber sie sind vielversprechend: Himbeeren reduzieren nachweislich die Symptome von Arthritis (entzündliches Rheuma, welches mit heftigen Gelenkschmerzen einhergeht) bei Ratten.3 Mehr noch: Regelmäßiger Himbeer-Genuss senkt offenbar das Risiko, überhaupt eine Arthritis zu entwickeln. Und wenn doch, dann fallen die Schäden an den Gelenken signifikant geringer aus als erwartet.
Der vermutete Grund: Pflanzenstoffe blockieren COX-2, ein Enzym, das für die Entstehung von Entzündungen und Schmerzen verantwortlich ist. Ergebnisse von Human-Studien stehen noch aus, um die Wirkung am Menschen vollends zu bestätigen. Doch darf man davon ausgehen, dass die in den Himbeeren enthaltenden Polyphenole auch eine Schutzwirkung auf den menschlichen Organismus haben dürften.
Auch interessant: Rheuma – Ursachen, Symptome und Behandlung
Himbeeren verleihen der Haut einen gesunden Glow
Die viel gepriesenen Himbeer-Antioxidantien haben auch einen entscheidenden Beauty-Effekt. Damit die Haut straff, glatt, elastisch und gesund aussieht, muss sie Kollagen produzieren. Das funktioniert in jungen Jahren wunderbar, mit fortschreitendem Alter geht es in der körpereigenen Kollagen-Fabrik etwas träger zu. Vitamin C liefert den nötigen Treibstoff und eine Portion Himbeeren (200 Gramm) bieten etwas mehr den kompletten Tagesbedarf.4 Passenderweise enthalten Himbeeren kaum Fruchtzucker (Fructose fördert leider die Faltenbildung), nämlich gerade mal 2,3 Gramm pro 100 Gramm. Sich schön essen war nie leckerer!
Auch interessant: Himbeeren sollen Schmerzmittel ersetzen können – was ist dran?
Himbeerketon kann möglicherweise beim Abnehmen helfen
Noch nie von Himbeerketon gehört? Himbeerketon ist jene Komponente, die Himbeeren nach Himbeeren duften lässt, also ihr natürliches Aroma. Studien (wieder mussten Nager herhalten) konnten nachweisen, dass mit Himbeeren gefütterte Mäuse weniger schnell zunehmen als Mäuse, die kein Obst bekamen. Beide Mäusegruppen erhielten eine extrem fettreiche Diät.5 Die Abnehmindustrie hat dementsprechend Diät-Pillen auf Basis von Himbeerketon auf den Markt gebracht. Die Verbraucherzentrale hält solche Schlankheitsmittel berechtigterweise für irreführend.6 Lassen Sie die Finger davon! Mit der ganzen, frischen Frucht ist man immer auf der sicheren Seite und vom herrlichen Himbeeraroma hat man so auch am meisten.
Auch interessant: Sophia Thiels Heiße-Liebe-Trifle
https://oembed/fitbook/affiliate/725e59137d19d58a5b9f1810046df9be434f8ed6b2b9fd335b72bda11cedc5c3/900b495e-d27d-429e-892a-029abf95d223/embed
Himbeeren sind gut für die Darmgesundheit
Himbeeren sind auch deshalb so gesund, weil sie besonders viele Ballaststoffe enthalten, aber wenig Kohlenhydrate. So enthält eine Portion (200 Gramm) ca. 15 Gramm Ballaststoffe, also die Hälfte der empfohlenen täglichen 30 Gramm!4 Warum sie so wichtig sind? Ballaststoffe sorgen für ein angenehmes Sättigungsgefühl, halten die Darmtätigkeit in Schwung, sorgen für eine gesunde Verdauung und füttern das Mikrobiom. Menschen mit einem gesunden Mikrobiom sind in der Regel schlanker, weniger anfällig für Krankheiten (auch psychische Erkrankungen) und werden überdurchschnittlich alt (FITBOOK berichtete).
Himbeeren sind immer etwas Besonderes
Himbeeren sind einfach etwas Besonderes! Selbst Obstmuffel können da selten widerstehen. Sie stehen für lange Sommertage, Kindheit im Garten, Sonne und Unbeschwertheit. Jeder Obstsalat, jedes Müsli und jedes Dessert wird auf fröhliche wie leckere Weise aufgewertet, wenn man frische Himbeeren darüber streut. Wer sich eine Schale Himbeeren kauft, tut nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch seiner Seele etwas Gutes!
Nuss mit wertvollen Inhaltsstoffen 6 Gründe, warum Erdbeeren gesund sind
Beliebte Nussart Nährstoffe und gesundheitliche Wirkung von Mandeln
Darmgesundheit Wie unser Mikrobiom entsteht und sich verändert – und wie es mit Krankheiten zusammenhängt
Quellen
- 1. Burton-Freeman, B.M, Sandhu, A.K, Edirisinghe, I. (2016). Red Raspberries and Their Bioactive Polyphenols: Cardiometabolic and Neuronal Health Links. Advanced Nutrition.
- 2. Prof. Dr. med. Richard Béliveau /Dr. med. Denis Gingras (2017). Krebszellen mögen keine Himbeeren. Nahrungsmittel gegen Krebs. Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen. Verlag: Kösel.
- 3. Serra, A.T, Duarte, C.M, Fernandes, A. et al. (2014). Chemical characterization of a red raspberry fruit extract and evaluation of its pharmacological effects in experimental models of acute inflammation and collagen-induced arthritis. Food Funktion.
- 4. Food Data Central. Raspberries raw (aufgerufen am 9. Mai 2023)
- 5. Heyman, L., Axling, U., Blanco, N., Sterner, O., Holm, C., Berger, K. (2014). Evaluation of Beneficial Metabolic Effects of Berries in High-Fat Fed C57BL/6J Mice. Journal of Nutrition and Metabolism .
- 6. Verbraucherzentrale. Himbeerketon – gefährlicher Schlankmacher aus dem Internet? (aufgerufen am 9. Mail 2023)