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Expertin klärt auf

Ist griechischer Joghurt gesünder als Naturjoghurt? 

Griechischer Joghurt
Griechischer Joghurt hat eine etwas festere Konsistenz als herkömmlicher Joghurt Foto: Getty Images

10. Juni 2024, 15:08 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Griechischer Joghurt erfreut sich bei uns zunehmender Beliebtheit und landet neben Naturjoghurt immer häufiger auf dem Frühstückstisch. Aber was ist eigentlich das Besondere an dem in Griechenland hergestellten Joghurt? FITBOOK hat das spezielle Herstellungsverfahren, die Nährwerte und den Gesundheitsfaktor von griechischem Joghurt unter die Lupe genommen. Dabei war vor allem die Frage interessant, ob sich das griechische Pendant auch tatsächlich als Superfood für Sportler und Gesundheitsbewusste eignet.

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Joghurt ist eins der beliebtesten Milchprodukte überhaupt: Insbesondere als Naturjoghurt, auf Wunsch selbst verfeinert mit Obst, Haferflocken und weiteren Zutaten wird Joghurt mit Vorliebe als gesunder Snack oder zum Frühstück serviert. Kein Wunder also, dass sich gesundheitsbewusste Foodies auch für das griechische Pendant interessieren, das häufig ganz traditionell in blau-weißen Verpackungen angeboten wird: eben typisch griechisch!

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Was ist griechischer Joghurt?

Original in Griechenland hergestellter Joghurt, der auf dem Etikett als „griechischer Joghurt“ deklariert wird, unterscheidet sich von konventionellem Joghurt durch den Herstellungsprozess. Dadurch verändert sich nicht nur das charakteristische Aroma, sondern auch die Konsistenz und die Nährwerte.

Auf den Punkt gebracht: Griechischer Joghurt ist ein passierter, von der Flüssigkeit (Molke) getrennter Joghurt, der eine dickere Konsistenz besitzt.

Wie wird griechischer Joghurt hergestellt?

Charakteristisch für das traditionelle Herstellungsverfahren von originalem griechischem Joghurt ist die Reifezeit, die auf das lange Abtropfen der Molke zurückgeht. Daher wird dieser auch als „Abtropf-Joghurt“ bezeichnet, der aufgrund des geringeren Flüssigkeitsanteils dicker ist.

Herstellung griechischer Joghurt

  1. Erhitzen der Milch
  2. Zugabe von Milchsäurebakterien (mehr als bei konventionellem Joghurt)
  3. Dicklegung der Milch
  4. Intensives Abtropfen der Molke (zehn bis 20 Stunden)

Achtung: Nicht in Griechenland hergestellter Joghurt darf nur als „Joghurt nach griechischer Art“ angeboten werden. Häufig unterscheiden sich diese Produkte vom Original durch einen geringeren Milchanteil bei der Herstellung und variierende Nährwerte.

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Ernährungsphysiologische Fakten

Der mitunter als Superfood angepriesene griechische Joghurt hat als fermentiertes Lebensmittel tatsächlich ein paar gesundheitliche Benefits wie eine Extraportion Probiotika zu bieten, die sich unter anderem positiv auf die Darmflora – dem Hauptsitz unserer natürlichen Abwehrkräfte – auswirken können.

„Immunboost“

Um optimal von den enthaltenen probiotischen Kulturen zu profitieren, ist es wichtig, jeden Tag eine kleine Portion à ca. 100 Gramm zu verzehren.

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Mikronährstoffe

Hinzu kommen relevante Mengen an Calcium, die insbesondere in die Funktionalität des Knochensystems – aufgrund der Knochenmineralisierung – involviert sind. Auch weitere Mikronährstoffe wie B-Vitamine sind in nennenswerten Mengen enthalten.

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Ein Blick auf das Nährstoffspektrum von herkömmlichem Naturjoghurt zeigt allerdings, dass die wertvollen Inhaltsstoffe auch im konventionellen Joghurt enthalten sind! Allerdings hat das griechische Pendant bezüglich der Menge an Probiotika und Protein die Nase vorn.

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Nährwerte: Naturjoghurt versus griechischer Joghurt

Die unterschiedlichen Nährwerte von griechischem Joghurt gehen auf das lange Abtropfen zurück, sodass pro 100 Gramm fertigem Joghurt mehr Milch benötigt wird. Im direkten Vergleich mit fettarmem Joghurt und Vollmilchjoghurt ist griechischer Joghurt entsprechend kalorienreicher.

Der höhere Energiegehalt geht vorwiegend auf den höheren Fettgehalt von zehn Prozent, allerdings auch auf das Plus an Protein zurück.

Achtung: Da „Joghurt nach griechischer Art“ oft mit weniger Milch zubereitet wird, enthält dieser weniger Protein (ca. 2,5 bis 4 Gramm pro 100 Gramm Joghurt) und „nur“ sieben bis zehn Prozent Fett.

Nährwerte von Joghurt im Vergleich

Nährwerte pro 100 GrammVollmilchjoghurt Fettarmer Joghurt Griechischer Joghurt
Energie72 kcal62 kcal130 kcal
Protein4,3 g5,2 g6,5 g
Kohlenhydrate4,8 g6 g5 g
Fett3,5 g1,5 g10 g

Wie schmeckt griechischer Joghurt?

Griechischer Joghurt schmeckt aufgrund der probiotischen Kulturen säuerlich – genau wie konventioneller Joghurt auch. Da er allerdings mehr Milchsäurebakterien zugesetzt werden, ist der Säuregrad etwas höher.

Das griechische Pendant überzeugt aufgrund des geringeren Flüssigkeitsanteils bei höherem Fettanteil allen voran mit einer dicklichen, besonders cremigen Konsistenz.

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Für wen ist griechischer Joghurt (nicht) geeignet?

Griechischer Joghurt eignet sich für alle, die sich einen besonders dickflüssigen, cremigen Joghurt mit ausgeprägter säuerlicher Note wünschen. Aufgrund des höheren Kalorien- und Fettgehalts ist konventioneller Joghurt mit 1,5 Prozent Fett jedoch die bessere Wahl für Personen, die häufig Joghurt essen und ein paar Kilogramm zuviel auf den Hüften haben.

Zwar wird griechischer Joghurt aufgrund des Eiweißgehaltes auch als ideales Lebensmittel für Sportler beworben, allerdings enthält Magerquark deutlich mehr Eiweiß und nahezu kein Fett!

Ist griechischer Joghurt sinnvoll in einer Diät?

Wer übergewichtig ist und abnehmen möchte, sollte als Basis für Desserts, Kräuter-Dips und Co. fettarmen Joghurt bevorzugen. Noch sinnvoller ist es, auf Magerquark zurückzugreifen. Der Grund: Aufgrund des hohen Proteingehaltes von Quark mit 10 Prozent Fett (Magerstufe) sättigt dieser intensiv. Für eine cremige Konsistenz lässt sich Magerquark einfach mit kohlensäurehaltigem Wasser verrühren und mit frischem Obst – oder herzhaft mit frischen Kräutern – genießen.

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Wie sieht es bei Erkrankungen aus?

Bei Erkrankungen, die häufig mit Übergewicht und Adipositas in Verbindung stehen – zum Beispiel Arteriosklerose, Hypertonie (Bluthochdruck), Diabetes oder erhöhte Cholesterin- und Blutfettwerte –, eignet sich fettarmer Joghurt besser als griechischer. Insbesondere ist beim Kauf von griechischem Joghurt darauf zu achten, dass dieser nicht gesüßt oder mit einer zuckerhaltigen Fruchtzubereitung mit Aromen oder Farbstoffen angereichert ist.

Für was wird griechischer Joghurt verwendet?

Letztlich kann griechischer Joghurt genau wie konventioneller Naturjoghurt verwendet werden – vornehmlich dann, wenn eine dickere Konsistenz gewünscht ist. Besonders beliebt ist griechischer Joghurt als Zutat beim Frühstück für Bowls mit Beeren, Vollkornflocken und Nüssen.

Rezept-Inspirationen:

  • Joghurt mit Blaubeeren, geriebenem Apfel, gehackten Walnüssen und einem Spritzer Honig zum Frühstück
  • Guten-Morgen-Shake mit Bourbon-Vanille, Zimt, Himbeeren, löslichen Haferflocken und frisch gepresstem Orangensaft
  • Joghurt-Kräuter-Dip zu Grünkernbratlingen oder Pellkartoffeln mit Salat
  • Frozen-Joghurt mit Erdbeeren und Kakaonibs
  • Protein-Shake mit Wasser oder Buttermilch und Vanille-Eiweißpulver
  • Joghurt-Zitronen-Dressing für knackige Salate wie Eisberg

Diät-Tipp: Obwohl griechischer Joghurt, wie bereits oben beschrieben, aufgrund des höheren Energiegehalts bei Übergewicht – zumindest bei häufigem Verzehr – weniger gut geeignet ist, lässt er sich zum Verfeinern von Suppen und Soßen verwenden. Der Grund: Wer Schmand oder Crème fraîche durch griechischen Joghurt austauscht, spart Fett und Kalorien.

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Mehr zum Thema

Achtung: Proteinreicher Greek Yoghurt aus den USA

In den USA wird besonders proteinreicher Joghurt mit dickerer Konsistenz als „Greek Yoghurt“ bezeichnet und verkauft. Das hat dazu geführt, dass einige Personen in Europa griechischen Joghurt ebenfalls für besonders eiweißreich halten. Allerdings hat der amerikanische „Greek Yoghurt“ nur sensorisch etwas mit dem Original zu tun, da er auch eine cremig-feste Textur besitzt.

Die Nährwerte unterscheiden sich hingegen deutlich: „Greek Yoghurt“ aus den USA hat deutlich mehr Protein und weniger Fett als echter griechischer Joghurt!

Quellen1

Themen #AmazonNutrition Protein

Quellen

  1. Sektion Baden-Württemberg der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE-BW). Milch- und
    Milchprodukte
    . (aufgerufen am 20
    .12.2023) ↩︎
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