27. März 2024, 11:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Gisele Bündchen verriet in einem Interview, dass sie in ihren Zwanzigern unter Depressionen und Panikattacken litt. Erst nach einer radikalen Umstellung in ihrem Alltag verschwanden die psychischen Probleme.
Bei der Genesung von ihren „schweren Panikattacken und Depressionen“ habe eine Ernährungsumstellung die Schlüsselrolle gespielt, erklärte Gisele Bündchen jetzt in der US-Talkshow „The View“. Die heute 43-Jährige glaubt daher, dass ihr ungesunder Lebensstil zu Beginn ihrer Modelkarriere der Hauptgrund für ihre psychischen Probleme gewesen sein muss. Ihre Erfahrungen haben sie auch dazu bewogen, ein Kochbuch herauszugeben, das nicht nur den Körper, sondern auch die Seele nähren soll.
Übersicht
Viel Kaffee, Fast Food und wenig Schlaf
Der Teufelskreis begann, als sie mit 14 Jahren ihre Familie verließ, um als Model durchzustarten. Der Erfolg blieb bekanntlich nicht aus und die Mischung aus Kaffee, Jetlag, verarbeiteten Lebensmitteln mit wenig Nährwert forderten ihren Tribut. Später kamen Alkohol und Zigaretten hinzu. „Ich bekam schlimme Panikattacken … ich wusste nicht, was ich tun sollte“. Erst nach vielen Monaten fand sie einen Heilpraktiker, der ihr riet, mit all dem sofort aufzuhören, acht Stunden am Tag zu schlafen und Sport zu treiben. „Pommes, Kekse, Junk Food. Ich aß einfach alles und war mir nicht bewusst, welchen negativen Einfluss das auf mein Wohlbefinden hatte.“
Nahrung als Heilmittel
„Es war eine lange Reise“, erinnerte sie sich. „Wir sind Gewohnheitstiere. Das, was ich tat, war wirklich schlecht für meine Gesundheit und meinen Zustand, aber ich konnte keinen Zusammenhang zwischen meiner Ernährung und meiner psychischen Gesundheit herstellen.“ Heute glaubt Gisele Bündchen, dass man Depressionen mit der richtigen Ernährung heilen kann. „Ich habe es selbst erlebt.“
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Gisele Bündchen hat ein Kochbuch für die Seele geschrieben
Passend dazu hat Gisele Bündchen ein eigenes Kochbuch mit dem Titel „Nourish“ auf den Markt gebracht. Darin geht es um ein achtsames Leben ebenso wie ums Kochen und die Rezepte sollen für innere Balance und Ausgeglichenheit sorgen. Darunter sind eiweißreiche Köstlichkeiten mit viel frischem Gemüse und nahrhaften Zutaten wie Mandelmehl, Avocadoöl und Datteln. Mood-Killer wie raffinierter Zucker, Weißmehl und Co. sucht man darin vergeblich.
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„Ernährungsumstellung ist nur eine kleine Stellschraube“
„Es ist tatsächlich möglich, das Wohlbefinden durch eine Ernährungsumstellung zu verbessern. Wählt man Lebensmittel, die reich an Tryptophan sind, kann der Körper daraus über nur zwei Zwischenschritte den Glücksbotenstoff Serotonin herstellen. Den brauchen wir, um uns ausgeglichen zu fühlen, und das geht über die Nahrung. Aber das ist nur eine kleine Stellschraube, die vor allem für gesunde Menschen gilt. Wenn jemand meint, Depressionen allein mit einer Ernährungsumstellung geheilt zu haben, dann lag wohl glücklicherweise keine ernsthafte Erkrankung vor. In solchen Fällen liegt der Serotoninspiegel eher in einem Grenzbereich, den der Betroffene mit dieser Maßnahme in den Griff bekommen hat.“
– Alexander Römmler, Endokrinologe und Serotonin-Forscher