12. Januar 2021, 14:53 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Laut einer aktuellen Studie kann ein Parasit, von dem immerhin zwischen 20 und 50 Prozent der Tiere befallen sein sollen, für Konsumenten im schlimmsten Fall zum tödlichen Problem werden. Demnach steht der Parasit häufig im Zusammenhang mit einer Hirntumor-Erkrankung.
Es geht um das parasitische Lebewesen Toxoplasma gondii. Als sein Endwirt fungieren für gewöhnlich Katzen. Daneben gelangt er über bspw. Gewässer auch in den Organismus von anderen Tieren. Deshalb sollen bspw. bis zu 50 Prozent der Rinder von ihm befallen sein. Wird ihr Fleisch vor dem Verzehr nicht durchgegart, kann der Parasit überleben. Und: beim Konsumenten schlimmstenfalls einen Hirntumor auslösen.
Hirntumor durch Verzehr von unzureichend gegartem Fleisch
Zu diesem Ergebnis kamen Forscher verschiedener US-amerikanischer Krebsforschungszentren im Rahmen einer Studie. Demnach kann der Parasit im Hirn seiner Zwischenwirte – Menschen – die Entstehung spezieller Zysten auslösen. Jene Zysten können demnach Entzündungen verursachen, aus denen sich ein seltener Hirntumor entwickeln kann.
Auch interessant: Woran erkennt man die Herkunft von Fleisch?
Ablauf der Untersuchung
Die Ergebnisse stützen sich auf die Auswertung von mehr als 100 Patientendaten aus der „American Cancer Prevention Study“ (= prospektive Studie zu Krebserkrankungen und -sterblichkeit innerhalb der amerikanischen Bevölkerung) sowie von rund 650 Personen aus dem norwegischen Krebsregister.
Bei den Personen, die an einem Hirntumor der Gattung der Gliome erkrankt oder gestorben waren, konnten Antikörper* gegen Toxoplasma gondii festgestellt werden. Dies habe sich gleichbleibend gezeigt. Die Forscher folgerten daraus, dass die Hirntumor-Patienten in der Vergangenheit mit dem Parasiten befallen gewesen sein müssen.
Auch interessant: Neuer Bluttest soll Krebsfrüherkennung revolutionieren
Toxoplasma gondii Parasit lässt Menschen offenbar attraktiver erscheinen
Laut US-Studie Covid-19-Genesenen reicht eine Dosis von mRNA-Impfstoff als Antikörper-Booster
Studie der Johns Hopkins University Wechselnde Oralsex-Partner erhöhen Risiko für Mund- und Rachenkrebs
Fleisch am besten durchgaren – vor allem in der Schwangerschaft
Es bedarf weiterführender Untersuchungen, um die Ergebnisse der Studie zuverlässig zu verifizieren.
Die Empfehlung jedoch, Fleisch vor dem Verzehr gut zu erhitzen, ist nicht ganz unbegründet. Diese bekommen nicht zuletzt Schwangere und auch immunschwache Menschen. Denn: Der Parasit Toxoplasma gondii kann die Infektionskrankheit Toxoplasmose auslösen. Diese ist zwar für gesunde Menschen relativ harmlos – und sicherlich wesentlich ungefährlicher als ein Hirntumor. Aber sicherlich ein Grund, über die Unbedenklichkeit von rohem Fleisch nachzudenken.
*Antikörper entstehen im Zuge einer Infektion. Sie unterstützen den Körper beim Bekämpfen einer Erkrankung und machen ihn ggf. für eine gewisse Zeit gegen den Erreger immun.