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Studie an Mäusen

Schon kurzzeitige fettreiche Ernährung erhöht Schmerzempfinden

Frau isst Burger und Pommes
Unsere Ernährung ist voll von ungesunden, gsättigte Fettsäuren. Welche Wirkung diese haben können, zeigt einmal mehr eine Studie an Mäusen aus den USA Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

18. November 2022, 21:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Fettgewebe setzt bekanntermaßen entzündungsfördernde Substanzen wie Leptin und Cytokine frei, die Schmerzen auslösen können. Eine US-Studie mit Mäusen legt nun nahe, dass bereits eine kurze Phase der fettreichen Ernährung ausreichen könnte, um die Schmerzempfindlichkeit zu erhöhen. Mit viel Fett gefütterte Tiere zeigten entsprechende, neurologische Veränderungen.

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Dass es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Schmerzen gibt, ist bekannt. Doch Forschende der University of Texas haben nun an einer Studie mit Mäusen gezeigt, dass bereits eine kurzfristige fettreiche Ernährung mit akuten Schmerzempfindungen verbunden sein kann. Selbst, wenn keine vorherigen Verletzungen oder eine bereits bestehende Erkrankung wie Fettleibigkeit vorliegt oder Diabetes.

Mäuse erhielten acht Wochen fettreiche Kost

Über einen Zeitraum von acht Wochen verglich man die Auswirkungen von unterschiedlicher Ernährung auf zwei Gruppen von Mäusen. Eine Gruppe erhielt normales Futter. Die andere Gruppe bekam fettreiche Kost – und zwar solche, die nicht zu Übergewicht und einen hohen Blutzuckerwert führten. Beides kann ursächlich für Schmerzen sein und sollte als Faktor in der Studie ausgeschlossen werden.1

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Veränderung im Schmerzempfinden wie bei chronischen Schmerzen

Die Forschenden stellten an Nervenzellen der fettreich ernährten Mäuse eine neurologische Veränderung fest und zwar eine, die auch beim Übergang von akuten zu chronischen Schmerzen vorkommt. Diese Mäuse entwickelten offenbar einen Zustand, bei dem Schmerzen durch Reize ausgelöst werden. Das Besondere: Diese Reize sind im Normalfall nicht mit Schmerzen verbunden. Als Beispiel nennen die Forschenden u. a. eine leichte Berührung der Haut. Es handele sich um die erste Studie, die die Folgen einer kurzfristigen, fettreichen Ernährung für Schmerzen dieser Art zeigt, erklärt Studienautor Dr. Michael Burton in einer Universitätsmitteilung.2 Für die genannte Symptomatik, also die Veränderung im Schmerzempfinden, reiche es aus, „sich für kurze Zeit fettreich zu ernähren – eine Ernährungsweise, die auf fast alle Menschen in den USA zutrifft“, so Burton.

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Schuld sind die schlechten, gesättigten Fettsäuren

Die westliche Ernährung ist fettreich – insbesondere an gesättigten Fetten, die nachweislich Ursache für Volkskrankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes und damit verbundene Erkrankungen verantwortlich sind. Im Blut von Menschen, die sich mit großen Mengen an gesättigten Fetten konsumieren – Wurst, Butter, rotes Fleisch, Fertigprodukte, Süßwaren – finden sich große Mengen an freien Fettsäuren, die im Körper bekanntermaßen chronische Entzündungen hervorrufen und sehr krank machen können.

Burton und sein Team identifizierten in ihrer Untersuchung auch, welche gesättigte Fettsäure für die erhöhte Schmerzempfindlichkeit bei den Mäusen hauptsächlich ursächlich war: Palmitinsäure. Gewonnen aus Palmöl aber auch Milchfett, Schweine- oder Kokosfett, ist sie in großen Mengen enthalten in bspw. Butter, Milchprodukten, Fleisch, Wurst, Schmalz und Fast Food.

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Das erhoffen sich die Forschenden von ihrer Entdeckung

Ziel der Forscher ist es nun, herauszufinden, warum sich die Neuronen durch das Andocken der Palmitinsäure verändern. Dies könnte Aufschluss darüber geben, wie sich der „Übergang von akuten zu chronischen Schmerzen“ verhindern ließe, heißt es.

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Quellen

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