3. Februar 2023, 17:06 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Eine verfettete Leber kann unbehandelt ernste Folgen haben. Das Fatale: Sie bleibt lange Zeit symptomlos und somit über Monate oder gar Jahre unerkannt. Damit eine Fettleber gar nicht erst entsteht, gilt es, diese 10 Lebensmittel möglichst zu meiden. Für Betroffene sind sie ohnehin tabu.
Jeder dritte Erwachsene in den Industrienationen hat eine Fettleber.1 Der Grund: zu wenig Bewegung, Medikamentenmissbrauch, eine ungesunde Lebensweise, Alkoholmissbrauch und/oder ungesunde Lebensmittel. Damit ist die Krankheit zu einem regelrechten Volksleiden geworden, von der Millionen Deutsche betroffen sind, ohne es zu wissen. Denn eine Fettleber ist in ihren Anfangsstadien schmerzlos. Es wird übrigens zwischen der nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL) und der alkoholischen Fettleber (AFL) unterschieden. In Deutschland kommt die NAFL häufiger vor.
Übersicht
Limonaden und andere gezuckerte Softdrinks
Zucker ist ein absoluter Leber-Killer. Denn die aus überschüssigem Zucker umgewandelte Fettzellen lagern sich besonders gerne in der Bauchhöhle und eben in der Leber ab (FITBOOK berichtete). Mit der Zeit entstehen erst kleinere und dann immer heftigere Entzündung, die schließlich zu einer dauerhaften Vernarbung der Leber (Leberzirrhose) führen können. „Übeltäter“ sind vor allem gezuckerte Limonaden und andere Soft Drinks. Eine 500-ml-Flasche Cola enthält 53 Gramm reinen Zucker. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist damit die empfohlene Tageshöchstmenge überschritten.2 Wem seine Leber lieb ist, der löscht seinen Durst mit Wasser, stark verdünnten Saftschorlen oder Kräutertees.
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Pommes
Pommes und Co. sind unwiderstehlich lecker, triefen jedoch nur so vor gesättigten Fettsäuren, beziehungsweise Transfetten. Langt man da noch kräftig zu, ist das gesunde Maß im Nu überschritten. Fett ist lebensnotwendig und sogar gesund – allerdings vor allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Olivenöl, Nüssen oder Avocados vorkommen. Untersuchungen zufolge neigen Menschen, die regelmäßig frittierte Lebensmittel essen, eher zu einer Fettleber.3 Personen, die die gleiche Fettmenge durch gesunde Fette ersetzen, haben dagegen top Leberwerte.
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Chips
Knabberzeug wie Chips und Nüsse enthalten extrem viel Salz. Und Salz – genauer Natrium – begünstigt die Entstehung einer Fettleber enorm.4 So hat die tägliche Überdosis nicht nur Bluthochdruck zufolge, sondern auch krankhafte Leberwerte bis hin zur unheilbaren Leberfibrose. Tatsächlich braucht der Körper täglich nur etwa zwei Gramm Salz, alles über zehn Gramm ist problematisch (FITBOOK berichtete). Tipp: Setzen Sie auf natriumarmes Salz und reduzieren Sie damit gleichzeitig Ihr Schlaganfallrisiko.
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Fast Food
Gesättigte Fettsäuren, Salz, Zucker, jede Menge Kalorien sowie wenig Nährstoffe und Ballaststoffe – in Fast Food vereint sich so ziemlich alles, was der Leber nicht guttut. Burger und Co. sollten auch für Gesunde die Ausnahme bleiben. Wer allerdings bereits eine Fettleber hat, für den sind Lebensmittel dieser Kategorie komplett tabu. Fast Food hat noch mehr ungesunde Begleiterscheinungen: Laut zahlreichen Studien begünstigt Junk-Food Depressionen, eine gestörte Knochenentwicklung bei Kindern und sogar die Entstehung von Krebs (FITBOOK berichtete).
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Speck und Würstchen
Verarbeitetes Fleisch wie Speck, Würstchen, Salami oder Schinken sind nicht nur Salzbomben, sondern ebenfalls reich an gesättigten Fettsäuren. Zusätzlich enthalten sie weitere gesundheitsschädliche Stoffe wie unter anderem Nitritpökelsalz. Für die Leber bedeutet das Schwerstarbeit. Richtig kritisch wirds, wenn verarbeitetes Fleisch gebraten, gegrillt oder – ganz schlimm – frittiert wird. Wer gar nicht ohne kann: Viele Bio-Marken bieten pökelsalzfreie Wurstwaren an, die genauso gut schmecken.
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Steak
Genau wie Speck und Würstchen zählt das gute, alte Steak zu rotem Fleisch. Wenn auch nicht ganz so „ungesund“ wie in verarbeiteter Form, sollte Fettleber-Patienten möglichst darauf verzichten. Um eine Fettleber zu verhindern, sollten sich Gesunde Experten zufolge auf eine Portion pro Woche beschränken und sonst auf pflanzliche Lebensmittel setzen. Laut Studien sind Menschen – interessanterweise vor allem Frauen – bei, denen täglich einmal oder mehrmals Schwein, Rind, Lamm oder Ziege auf den Tellern landet, besonders stark gefährdet.5
Weiße Brötchen
Für viele Menschen gehören sie zu einem ausgiebigen Frühstück, einfach dazu: Frische Brötchen. Klassischerweise kommen dabei meist die einfachen, weißen Brötchen auf den Tisch. Auch wenn sie kross und lecker daherkommen – Brötchen aus Weißmehl haben auf den Körper im Prinzip einen ähnlichen Effekt wie purer Zucker. Denn dem einstigen Vollkorn wurden Nährstoffe sowie Ballaststoffe entzogen, was den glykämischen Index in die Höhe treibt. Das bringt nicht nur den Blutzuckerspiegel durcheinander und sorgt für Heißhungerattacken, sondern das Weißmehl wird ruckzuck in Fett umgewandelt, welches direkt in die Leber wandert.
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Torten und Gebäck
Weißmehl, gesättigte Fette, Zucker – auch in Torten, Kuchen, Keksen und anderem Gebäck treffen gleich mehrere leberschädigende Faktoren aufeinander. Auch hier gilt: Nur als Ausnahme und wenn schon, dann lieber selbst gebacken oder noch besser in der Vollkornversion.
Sahne
Obwohl Milchfett als eigentlich gut verdaulich gilt, sollte man es mit Sahne (aber auch fettem Käse und selbstredend Butter) nicht übertreiben. Besonders Schlagsahne enthält viel Fett aus gesättigten Fettsäuren, zugesetzten Zucker und damit jede Menge Kalorien. Wem der Verzicht schwerfällt, dem hilft vielleicht dieser Ekel-Fakor: Bei Stichprobenuntersuchungen wurde festgestellt, dass jede 10. Probe Eisdielen-Sahne mit unappetitlichen Keimen belastet ist (FITBOOK berichtete).
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Alkohol
Genaugenommen ist Alkohol gar kein Lebensmittel, sondern ein Genussmittel. Dennoch darf er auf dieser Liste nicht fehlen. So entwickeln 90 Prozent der Menschen, die regelmäßig viel Alkohol konsumieren, im Laufe der Zeit eine Fettleber. Wie sie entsteht? Alkohol wird in der Leber abgebaut. Dabei entstehen Fettsäuren, die auch dort gespeichert werden. Größere Mengen Wein, Schnaps und Bier kann das Entgiftungsorgan nicht mehr bewältigen, weshalb die Leber verfettet. Die gute Nachricht: Wird auf Alkohol verzichtet, bildet dich die Fettleber von alleine wieder zurück.6
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Quellen
- 1. Gesundheitsstadt Berlin. Fettleber geht an die Nieren. (aufgerufen am 3.2.2023)
- 2. Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Quantitative Empfehlung zur Zuckerzufuhr in Deutschland (aufgerufen am 3.2.2023)
- 3. Cheng, Y., Zhang, K,, Chen, Y. et al. 2016. Associations between Dietary Nutrient Intakes and Hepatic Lipid Contents in NAFLD Patients Quantified by ¹H-MRS and Dual-Echo MR, Nutrients.
- 4. Xu, J., Mao, F. (2022). Role of high-salt diet in non-alcoholic fatty liver disease: a mini-review of the evidence, European Journal of Clinical Nutrition.
- 5. Kim, M.A., Lo, C.H., Corey, K.E. et al. (2022). Red meat consumption, obesity, and the risk of nonalcoholic fatty liver disease among women: Evidence from mediation analysis. Clinical Nutrition.
- 6. Bundesministerium für Gesundheit. Alkoholische Fettleber (aufgerufen am 3.2.2023)