29. Juni 2022, 18:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Endlich Erdbeerzeit! FITBOOK verrät, welche ihrer vielen wertvollen Inhaltsstoffe sehr dafür sprechen, die leckeren Früchtchen möglichst häufig in den Einkaufskorb wandern zu lassen – und was sie von den meisten anderen Obstsorten unterscheidet.
Es gibt wohl kaum jemanden, der den mild süßen Geschmack von Erdbeeren nicht mag. Gerade jetzt, da sie auch bei uns Saison haben, sind sie besonders lecker und auch mit besserem Gewissen zu verzehren. Die Erdbeeren, die uns bereits seit Februar immer einmal im Supermarkt begegnet sind, stammen meist aus wärmeren und trockenen Regionen, genauer gesagt: aus Gewächshäusern, wo eine künstliche Bewässerung nötig war. Nachhaltig ist das nicht. Doch was macht die Frucht, die eigentlich eine Nuss ist, so gesund?
Übersicht
1. Erdbeeren sollen vor Brustkrebs schützen
Immer wieder zeigen wissenschaftliche Studien auf, dass eine antioxidantienreiche Ernährung, wie sie durch häufiges Essen von Obst, Gemüse und Kräutern gewährleistet wird, vor Krebs schützen soll. Ferner haben italienische Forscher der Universität von Urbino erforscht, ob die vielen gesunden Inhaltsstoffe von Erdbeeren eine besondere Rolle im Zusammenhang mit Brustkrebs spielen. Und tatsächlich: Ein bestimmtes polyphenolreiches Extrakt mit dem Kürzel PRSE, das hauptsächlich in Erdbeeren der Sorte Alba vorkommt, soll Entstehung und Wachstum der entsprechenden Tumorzellen ausbremsen können. Deshalb sollen Erdbeeren sowohl zur Vorbeugung als auch Behandlung von Brustkrebs eingesetzt werden können.1
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Klingt gut – man sollte den Ergebnissen aber auch nicht ZU viel Bedeutung beimessen, erklärt Internist und Ernährungsmediziner Dr. med. Matthias Riedl auf FITBOOK-Nachfrage. Zumindest noch nicht. „Es scheint möglich zu sein, jene Extrakte gegen Krebs einsetzen zu können“, räumt er ein. „Wir haben es hier jedoch mit Grundlagenforschung zu tun. Weitere Studien über die Dosis-Wirkungs-Kurve müssen noch folgen.“ Der Fachmann gibt weiterhin zu bedenken, dass es sich in der Studie um Reaktionen von Krebszellen auf Polyphenol-Extrakte im Reagenzglas handelte. „Vorbeugend kann man Erdbeeren aber schon empfehlen“, findet er.
2. Erdbeeren enthalten relativ wenig Fruchtzucker
Anders als beispielsweise Bananen oder Mango, die (ebenfalls sehr beliebt und gesund sind, aber) zu zwischen 13 und 16 Prozent aus Zucker bestehen, sind Erdbeeren figurfreundlich: Sie haben nur 32 Kalorien à 100 Gramm (also halb so viele wie Äpfel) und gerade einmal fünf Gramm Zucker. Das ist bemerkenswert – ihrer roten Farbe wegen würde man normalerweise auf einen hohen Zuckergehalt schließen. Eine große 250-Gramm-Schale darf man also ganz ohne Bedenken alleine aufessen.
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3. Erdbeeren sind super für das Immunsystem
In Erdbeeren stecken irrsinnig viele wertvolle Mineralstoffe, darunter Kalzium (20 Milligramm à 100 Gramm) und Kalium (152 Milligramm), bemerkenswert viel Folsäure (43 Mikrogramm) und außerdem viele Antioxidantien. Etwa in puncto Vitamin-C-Gehalt ist die Erdbeere mit stolzen 65 Milligramm Vitamin C à 100 Gramm sogar besser bestückt als etwa Orangen, die „nur“ auf etwa 50 Milligramm kommen. Ihr Immunsystem dankt es Ihnen also, wenn Sie am Tag auf Ihre 100 Gramm (entspricht etwa fünf bis acht mittelgroßen Erdbeeren) kommen.
4. Erdbeeren kann Diabetes Typ 2 vorbeugen
Wie bereits erwähnt, enthalten Erdbeeren verhältnismäßig wenig Fruchtzucker. Deshalb gehören sie zu den Obstsorten, die Diabetiker häufiger mal in ihren Speiseplan integrieren können. Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 können die Früchte sogar helfen, die Insulinresistenz zu verbessern – und somit der Entstehung von Typ-2-Diabetes vorbeugen.2
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5. Erdbeeren unterstützen die Gefäßgesundheit – und damit Herz und Kreislauf
Unbedingt positiv zu erwähnen sind auch die sekundären Pflanzenstoffe in Erdbeeren – „genauer gesagt ihre Polyphenole, die eine blutdrucksenkende und entzündungshemmende Wirkung haben“, bestätigt Dr. Riedl. Die positiven Effekte auf die Gefäßgesundheit sollen daherkommen, dass die Polyphenole zur Entspannung der glatten Arterienmuskulatur beitragen. Auch in Studien konnte die gesundheitsfördernde Wirkung der Beeren in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System nachgewiesen werden.3
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6. Erdbeeren sind gut für die Verdauung
Erdbeeren punkten mit einem relativ hohen Gehalt an Ballaststoffen der Sorte Pektine und Zellulose, was sich positiv auf die Verdauung und Darmgesundheit auswirkt.
Wer welche eingekauft hat, kann ihnen für gewöhnlich nicht lange widerstehen. Besser so: Erdbeeren halten auch im Kühlschrank selten länger als ein bis zwei Tage. Tipps zur Lagerung und zum richtigen Waschen finden Sie HIER.
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Quellen
- 1. Amatori S., Mazzoni L., Alvarez-Suarez J.M. et al. (2016). Polyphenol-rich strawberry extract (PRSE) shows in vitro and in vivo biological activity against invasive breast cancer cells. nature.
- 2. Park E., Edirisinghe I., Wei H. (2016). A dose–response evaluation of freeze-dried strawberries independent of fiber content on metabolic indices in abdominally obese individuals with insulin resistance in a randomized, single-blinded, diet-controlled crossover trial. Molecular Nutrition & Food Research.
- 3. Huang L., Xiao D., Zhang X. et al. (2021). Strawberry Consumption, Cardiometabolic Risk Factors, and Vascular Function: A Randomized Controlled Trial in Adults with Moderate Hypercholesterolemia. The Journal of Nutrition.