4. März 2024, 3:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Pille in den Mund und mit einem großen Schluck Wasser herunterspülen: So nimmt man fast jede Tablette richtig ein. Im Fall von Eisen bietet sich jedoch ein anderes Getränk an. FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke verrät, um welches es sich handelt und wie Sie die Bioverfügbarkeit von Eisentabletten optimieren können.
Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement, dessen Hauptaufgaben der Sauerstofftransport im Blut sowie der Energiestoffwechsel ist. Auch an der Abwehr von Infektionen ist es beteiligt. Damit es diese Aufgaben im Körper physiologisch erfüllen kann, muss der Eisenbedarf, optimalerweise über die Ernährung, gedeckt werden. Dieser beträgt zehn Milligramm pro Tag für Männer und zwölf für Frauen.1 Wird bei einer ärztlichen Kontrolle ein Mangel festgestellt, können Nahrungsergänzungsmittel behilflich sein. Bei der Einnahme von Eisen bietet sich anstelle von Wasser jedoch ein Getränk an, welches Vitamin C enthält – so die dpa.
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Übersicht
Der Sonderfall Eisen
Nährstoffe können einander bei der Resorption im Darm beeinflussen – sowohl positiv als auch negativ. Im Falle von Eisen hilft die Kombination mit Vitamin C unserem Körper dabei, dass Eisen besser aufzunehmen. Aus diesem Grund sollte man Eisentabletten am besten mit Fruchtsaft einnehmen. Dazu rät die Apothekerkammer Hessen.
Bei der Saftwahl ist natürlich wichtig, dass dieser Vitamin C enthält. Hierfür bietet sich der beliebte Orangensaft oder auch Acerolasaft an. Wichtig beim Kauf: Es sollte sich um Direktsaft oder solchen aus Konzentrat halten. Denn Fruchtnektar enthält zugesetzten Zucker.
Andere Getränke sind tabu
Mit Getränken wie Cola, Mineralwasser, Tee, Kaffee oder Milch sollte man Eisentabletten hingegen nicht einnehmen. Sie können die Aufnahme des Körpers drosseln. Tee und Kaffee etwa enthalten Gerbstoffe (Tannine), die das Eisen binden, wodurch es im Körper nicht aufgenommen werden kann.
Das kann auch passieren, wenn man Eisentabletten zu einer Mahlzeit einnimmt. Die Apothekerkammer rät daher: Das Präparat eine bis eine halbe Stunde vor dem Essen schlucken – oder zwei Stunden danach.
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Wann sollte man zu Eisentabletten greifen?
Ein Eisenmangel kann sich durch Lern- und Konzentrationsstörungen, chronische Müdigkeit, Haarausfall, und auch eingerissene Mundwinkel oder eine brennende Zunge äußern. Beim Hausarzt kann mithilfe eines Blutbildes der körpereigene Eisenstatus überprüft werden. Je nach Ausmaß des Mangels sollte eine Ernährungsumstellung oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erfolgen.
Schwangere, Leistungssportler und Dialysepatienten gehören zur Risikogruppe und sollten schon bei einem leichten Eisenmangel mit Tabletten nachhelfen.
Auch wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, sollte auf eine ausreichende Eisenzufuhr achten. Denn eine Metaanalyse aus 2018 zeigte, dass vegetarisch essende Probanden einen signifikant geringeren Eisenstatus im Blut als omnivore Probanden aufwiesen.2
Kaffee, Rotwein, Getreide … Lebensmittel, die die Eisenaufnahme im Körper hemmen
Kaufberater Die 7 besten Eisen-Nahrungsergänzungsmittel im Überblick
Ernährung Besonders eisenhaltige Lebensmittel aus tierischen und pflanzlichen Quellen
Expertin erklärt: So lässt sich die Eisenzufuhr über die Ernährung verbessern
„Die Eisenzufuhr kann auch ohne Fleisch gedeckt werden“
„Bei Eisen denkt man direkt an eine bestimmte Lebensmittelkategorie: Fleisch! Und das stimmt auch. Generell enthalten tierische Produkte hochwertiges (zweiwertiges) Eisen, welches der Körper leichter aufnehmen kann als Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln (dreiwertiges Eisen). Es wäre jedoch ein Trugschluss zu glauben, der Bedarf könne nur über tierische Lebensmittel gedeckt werden. Auch Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und grünes Blattgemüse (der Klassiker: Spinat) liefern Eisen in nennenswerten Mengen. Damit der Organismus das Spurenelement gut resorbieren kann, bietet sich wie bereits die Kombination mit Vitamin C an. Hülsenfrüchte sollten vor dem Verzehr eingeweicht werden: Das reduziert den Gehalt an Phytaten, welche die Aufnahme für den Körper erschweren.“
*mit Material von dpa