4. Oktober 2024, 13:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Besonders am Morgen möchten viele nicht auf ihr Frühstücksei verzichten. Doch wie viele Eier sind überhaupt gesund? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Eine neue Studie zeigt jedoch auf, dass eine bestimmte Verzehrmenge vor Demenz schützen können soll.
Ob als Spiegelei, Rührei oder doch als hart gekochtes Ei – es gibt viele Varianten, wie man das tierische Produkt verzehren kann. Allerdings sagte man dem beliebten Lebensmittel lange Zeit nach, dass es eine ungesunde Cholesterinbombe sei. Einige Studien konnten jedoch zeigen, dass der Konsum keinen negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegeln zu haben scheint. Aktuelle Untersuchungen ergaben sogar, dass es einen Vorteil haben kann, täglich Eier zu essen – zum Schutz vor Demenz!
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Übersicht
Rekrutierung von Personen mit Demenz
Forscher aus China rekrutierten von Juli bis Oktober 2020 nach dem Zufallsprinzip Teilnehmer für die Fall-Kontroll-Studie über kommunale Gesundheitszentren in der Stadt Guangzhou und das landeseigene Demenz-Managementsystem.1 Es wurden alle Patienten mit in die Studie eingeschlossen, die innerhalb des vergangenen Jahres eine Demenzdiagnose erhalten hatten. In die Kontrollgruppe nahm man dagegen Personen auf, wie nicht an Demenz erkrankt waren. Für beide Gruppen galten folgende Ausschlusskriterien:
- Epilepsie
- Meningiom oder andere Tumore
- Schwere psychiatrische Erkrankungen
Abfrage des Eierkonsums
Nach diesem Verfahren ergab sich eine Kohorte mit 233 Teilnehmern sowie eine Kontrollgruppe mit ebenfalls 233 Personen. Insgesamt lag das Durchschnittsalter bei 73,6 Jahren. Alle Probanden lud man zu einem Interview ein, das auf einem validierten chinesischen Fragebogen basierte, der den allgemeinen Gesundheitszustand, Risikofaktoren und die Nährstoffaufnahme der vergangenen zwei Jahre abfragte. Den Eierkonsum unterteilte man dabei in fünf Kategorien:
- Kategorie 1: Kein Konsum von Eiern oder weniger als ein Ei im Monat.
- Kategorie 2: Mehr als ein Ei monatlich, aber weniger als eins pro Woche.
- Kategorie 3: Mehr als ein Ei wöchentlich, aber weniger als eins pro Tag.
- Kategorie 4: Täglicher Konsum, aber weniger als zwei Eier pro Tag.
- Kategorie 5: Zwei oder mehr Eier pro Tag.
Höherer Konsum von Eiern schien das Demenzrisiko zu senken
Die Forscher beobachteten, dass Personen mit Demenz häufiger rauchten, mehr rotes Fleisch verzehrten und weniger Obst, Gemüse und Fisch zu sich nahmen als die Kontrollgruppe. Des Weiteren litten sie häufiger an Krankheiten wie Parkinson, Schlaganfällen und Herzerkrankungen. Hinsichtlich des Verzehrs von Eiern, unabhängig davon, ob die Personen an Demenz erkrankt waren, verzeichnete man folgende Verteilung:
- Kategorie 1: 13,5 Prozent der Teilnehmer
- Kategorie 2: Zwölf Prozent der Teilnehmer
- Kategorie 3: 36,7 Prozent der Teilnehmer
- Kategorie 4: 35 Prozent der Teilnehmer
- Kategorie 5: Drei Prozent der Teilnehmer
Je weniger Eier konsumiert wurden, desto höher schien das Risiko für Demenz zu sein. Bedeutet: Die Wahrscheinlichkeit, dass Personen an Demenz erkrankten, die wöchentlich, monatlich oder überhaupt keine Eier essen, war höher als bei denjenigen, die regelmäßiger das tierische Produkt verzehrten. Die Wissenschaftler konnten jedoch keinen signifikanten Unterschied zwischen Teilnehmern, die täglich ein Ei konsumierten und Teilnehmern, die zwei oder mehr Eier verzehrten, erkennen.
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Einordnung der Studie
Auch wenn die Studie einen Zusammenhang zwischen einem höheren Eier-Verzehr und einem niedrigeren Demenzrisiko aufgezeigt haben möchte, sollte man einige Faktoren beachten, die die Aussagekraft der Ergebnisse mindern könnten.
So ist wichtig, anzumerken, dass die Angaben der Teilnehmer auf der individuellen Einschätzung des Eierkonsums beruhten. So erfragten die Wissenschaftler die Nahrungsaufnahme der vergangenen zwei Jahre, wodurch falsche Angaben aufgrund eines fehlerhaften Erinnerungsvermögens getätigt worden sein könnten.
Außerdem zogen die Forscher nur Teilnehmer aus China heran, weshalb nicht klar ist, ob die Ergebnisse auch auf andere Bevölkerungsgruppen zutreffen würden. Des Weiteren fällt die Studiengröße mit 233 Demenzpatienten und 233 Nicht-Demenzpatienten relativ gering aus.
Des Weiteren lässt sich anhand des Studiendesigns nicht kausal belegen, dass der Eier-Verzehr direkt das Demenzrisiko minderte. Nur das Auftreten eines höheren Eierkonsums bei gleichzeitig geringerem Risiko für Demenz konnte in der Studie aufgezeigt werden. Dabei ist auch nicht klar, inwieweit auszuschließen ist, dass andere Ernährungsroutinen sowie Lebensstilfaktoren eine Rolle gespielt haben. Davon ist sogar auszugehen, da nie nur ein Lebensmittel Krankheiten verhindern oder auslösen kann. Dennoch können sich Menschen, die gerne Eier essen zumindest darüber freuen, dass es zunehmend Hinweise dafür gibt, dass ihr Verzehr lange zu unrecht so stark verteufelt wurde.