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Trotz des Cholesterins

Studie zeigt, warum man für die Gesundheit Eier essen sollte

Eier sind gesund – auch fürs Gehirn
Was man sich durch den Konsum von Eiern offenbar Gutes (bzw. Gesundes) tut, zeigt eine aktuelle Studie Foto: Getty Images /skynesher
Laura Pomer

20. November 2024, 11:01 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Eier sind immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Ihr recht hoher Gehalt an Cholesterin ist nach Ansicht zahlreicher Forscher kein Grund, von dem Lebensmittel Abstand zu nehmen. Eier gelten allgemein als gesund, und ihre positiven Eigenschaften für verschiedene Bereiche haben Studien bereits belegt. Eine aktuelle Untersuchung tut dies erneut – allerdings nicht ganz ohne Geschmäckle.

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Sind Eier nun gesund oder nicht? Noch immer konnten sie in der allgemeinen Wahrnehmung ihren umstrittenen Ruf nicht ganz ablegen. Dass sie den von vielen gefürchteten, fetthaltigen Naturstoff Cholesterin enthalten, steht außer Frage. Bloß wie sich das auf den Cholesterinspiegel ihrer Konsumenten auswirkt – dazu gibt es unterschiedliche Auffassungen. Aktuell jedenfalls kommt eine Studie zu einem insgesamt positiven Urteil über Eier.1

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Eier sind laut Studie gesund fürs Gehirn – und mehr

Der Fokus der Untersuchung lag auf dem Einfluss des Konsums von Eiern auf die kognitiven Fähigkeiten – vereinfacht gesagt auf die Gesundheit des Gehirns. Anlass dazu habe die Alterung der Bevölkerung gegeben. So erklärt es Gesundheitsforscherin Dr. Donna Kritz-Silverstein, eine der Studienautorinnen, in einem auf der Website der University of California San Diego veröffentlichten Interview.2 Ein Anstieg von Erkrankungen an z. B. Alzheimer und vergleichbaren Befunden sei zu erwarten, die mit einem Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit einhergehen. Es habe daher „hohe Priorität, veränderbare Faktoren zu ermitteln, die mit der Aufrechterhaltung der kognitiven Funktion in Verbindung stehen könnten“, so Kritz-Silverstein.

Warum also Eier? Der Zusammenhang zwischen dem Lebensmittel und gesunden Denkfunktionen sei bereits in verschiedenen Arbeiten beleuchtet worden. FITBOOK berichtete erst kürzlich über eine Studie aus China, der zufolge es vor einer Erkrankung an Demenz schützen könnte, täglich ein Ei zu essen.3 Damals gingen die verantwortlichen Forscher nicht näher auf die möglichen Gründe für den Effekt ein. Die Autorinnen der aktuellen Forschung vermuten als Erklärung für die günstigen Effekte von Eiern das Wirken der verschiedenen darin enthaltenen Nährstoffe. Einige davon seien schon früher mit schützenden Wirkungen für die kognitive Leistung in Verbindung gebracht worden. Genannt wird etwa der essenzielle Nährstoff Cholin. Es wird für die Gehirnfunktion benötigt, darüber hinaus aber auch für die Lebergesundheit und Fettstoffwechselregulation.4

Auch interessant: Kann man wirklich 12 Eier pro Woche essen, ohne Nachteil für die Gesundheit?

Details zur Untersuchung

Um die übermittelten gesunden Eigenschaften von Eiern für die Denkleistung zu überprüfen, untersuchten Kritz-Silverstein und Co-Autorin Ricki Bettencourt anhand von Gesundheitsdaten aus der Rancho-Bernardo-Studie.5 Es handelt sich hierbei um eine Langzeitbeobachtungsstudie der Uni San Diego zu u. a. Risikofaktoren für chronische Erkrankungen wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Demenz. Die Forscherinnen konzentrierten sich auf Daten von rund 890 weiblichen und männlichen Probanden ab dem 60. Lebensjahr.

Frauen, die häufiger Eier essen, bleiben länger geistig fit

Bei der Auswertung zeigten sich geschlechtsspezifische Unterschiede. So wiesen von den 531 untersuchten Frauen diejenigen, die einen regelmäßigen Eierkonsum angegeben hatten, eine geringere Abnahme ihres Kurzgedächtnisses auf. Ihr semantisches Gedächtnis (der für allgemeines Wissen, Fakten und Bedeutungen zuständige Teil des Langzeitgedächtnisses) sei länger gesund geblieben, schreiben die Forscherinnen. Zudem hätten sich ihre allgemeinen kognitiven Fähigkeiten im Verlauf des vierjährigen Betrachtungszeitraums weniger verschlechtert. Ob der regelmäßige Eierkonsum bei diesen Frauen Ursache dieser Beobachtung ist, oder lediglich ein statistischer Zusammenhang besteht, lässt sich jedoch nicht schlussfolgern. Für die männlichen Probanden trafen diese Erkenntnisse jedenfalls nicht zu.

Bei ihnen gewannen die Forscherinnen in Bezug auf das in Eiern reichlich enthaltene Cholesterin positive Erkenntnisse: So sollen die Daten bei Männern mit einem höheren Eierkonsum bessere Werte für das „gute“ HDL-Cholesterin aufgezeigt haben; auch sei bei ihnen die Gesamtcholesterin-Bilanz günstiger ausgefallen als bei Männern, die weniger Eier konsumierten. Doch auch hier fehlt der Ursache-Wirkung-Nachweis.

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Die Bedeutung der Ergebnisse und Einschränkungen

Kritz-Silverstein und Bettencourt wollen auf Basis ihrer Erkenntnisse den Verzehr von Eiern empfehlen. Denn bei Frauen vermag er offenbar die Gedächtnisleistung erhalten zu können. Das Lebensmittel sei eine „kostengünstige Möglichkeit, Eiweiß und Nährstoffe zu erhalten, die (auch) in anderen Studien mit der Gesundheit in Verbindung gebracht wurden“, schreiben sie. Männer seien von der Empfehlung nicht ausgenommen. Auch für sie sollen Eier zusammenfassend gesund sein, zumal bei ihnen keine Verschlechterung der kognitiven Leistung festgestellt wurde.

Die Forscherinnen räumen an einer Stelle in ihrer Arbeit ein, dass eine frühere Analyse von Daten der Rancho-Bernardo-Studie – damals mit Fokus auf eine jüngere Probandengruppe – ausgerechnet bei Männern, die häufiger Eier aßen, bessere kognitive Leistungen festgestellt hatte. Damals wiederum konnte kein entsprechender Zusammenhang bei Frauen ermittelt werden. Dies deute darauf hin, dass auch andere Faktoren für die Kausalität eine Rolle spielen könnten. Solche sollen demnach in weiterführenden Untersuchungen geklärt werden.

American Egg Board bezuschusste Studie

Man muss erwähnen, dass die American Egg Board die Forschungsarbeit finanziell unterstützt hat. So ist es in der Studiendokumentation nachzulesen. Die Einrichtung ist sozusagen als Verband der Eier herstellenden Unternehmen zu verstehen. Ein gewisser Interessenkonflikt, der die Belastbarkeit der Ergebnisse einschränken könnte, ist somit nicht auszuschließen. Weiterhin ist zu betonen, dass die Daten zu den Ernährungsgewohnheiten der Probanden auf Selbstauskünften beruhen und somit nicht sehr zuverlässig sind. Auch fehlen genaue Auskünfte dazu, wie viele Eier in welchem Zeitraum verzehrt wurden.

Themen Demenz

Quellen

  1. Kritz-Silverstein, D.; Bettencourt, R. (2024) Egg Consumption and 4-Year Change in Cognitive Function in Older Men and Women: The Rancho Bernardo Study. Nutrients ↩︎
  2. University of California: Study: Association of Egg Consumption on Cognitive Function in Older Adults ↩︎
  3. Igbinigie, P.O., Chen, R., Tang, J., et al. (2024). Association between Egg Consumption and Dementia in Chinese Adults. Nutrients. ↩︎
    ↩︎
  4. EFSA: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr: EFSA veröffentlicht Empfehlungen zu Cholin (aufgerufen am 19.11.2024) ↩︎
  5. UC San Diego: The Rancho Bernardo Study of Healthy Aging (aufgerufen am 19.11.2024) ↩︎
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