10. August 2024, 17:42 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wer lästiges Hüftgold oder Bauchspeck loswerden möchte, ohne auf Schokolade oder Chips zu verzichten, könnte mit der Cico-Diät voll ins Schwarze treffen. Um auf gesunde Weise abzuspecken, sollte das Ernährungskonzept allerdings gut organisiert werden. FITBOOK-Ernährungsexpertin Beke Enderstein erklärt, wie Cico funktioniert und präsentiert alltagstaugliche Tipps für den beliebten Diättrend.
Die Bezeichnung „Cico“ ist eine Kurzversion von „Calories in, Calories out“. Auf den Punkt gebracht geht es bei dieser Diät darum, ein Kaloriendefizit zu erreichen, um ungeliebtes Körperfett zum Schmelzen zu bringen. Obwohl das Prinzip der Cico-Diät alles andere als revolutionär ist, boomt der Diättrend auf Social Media und wird per Transformationsfotos gehypt. Aufgrund der zahlreichen Erfolgsstorys haben wir mal genauer hinter die Kulissen dieses Ernährungskonzepts geschaut und ein Resümee gezogen!
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Übersicht
Was ist die Cico-Diät?
Die boomende Cico-Diät ist eine natürliche Abnehmvariante, die als „Natural weight loss“ bezeichnet wird. Statt Verbote „aufzutischen“ darf theoretisch alles gegessen werden, solange die Kalorienaufnahme unter dem Energiebedarf liegt. Daher lautet die Devise: Kalorienzählen!
Prinzip der Cico-Diät
Bevor die Kalorien jeder Mahlzeit, jedes Getränks und jeden Snacks erfasst werden, muss zunächst berechnet werden, wie hoch der persönliche Energiebedarf ist. Dieser setzt sich aus dem Grundumsatz und dem individuellen Aktivitätslevel zusammen. Liegt der errechnete tägliche Energiebedarf beispielsweise bei 2000 Kilokalorien, wäre eine Reduktion von 200 bis 500 Kilokalorien denkbar.
Erfolgreich Abnehmen mit Cico: Durch das Energiedefizit muss der Körper seine Energie aus den Fettreserven ziehen, sobald die mobilisierten Kohlenhydrate aufgebraucht sind – die Grundlage des Fettabbaus.
Praktische Hilfsmittel zum Abnehmen mit Cico
Wer das Cico-Prinzip in der einfachsten Weise ausprobieren möchte, kann seinen Energiebedarf anhand von Parametern wie Größe, Gewicht und Aktivitätslevel berechnen – und dann sein eigenes Kaloriendefizit bestimmen. Besonders beliebt sind spezielle Cico-Calculator oder Kaloriendefizit-Rechner: Diese Online-Tools zeigen anhand der individuellen Daten, wie lange es dauern würde, sein Wunschgewicht zu erreichen – in Abhängigkeit des gewünschten Kaloriendefizits.
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Abnehmen dank Kalorienberechnung: Zwar ist es theoretisch möglich, jedes einzelne Lebensmittel zu wiegen, die exakte Menge zu notieren und dann mithilfe eines Kalorien-Tagebuchs zu berechnen. Es geht allerdings deutlich einfacher über spezielle Apps, die die Berechnung übernehmen. Gleichzeitig sieht man auf einen Blick, wie sich die Kalorien auf die Makros Kohlenhydrate, Protein und Fett verteilen. Dieser Aspekt ist nicht unbedingt relevant für Cico, aber durchaus zum gesunden Abnehmen sinnvoll!
Schlank dank Cico: Vorteile der Cico-Diät
Die Cico-Diät kombiniert verschiedene Highlights zum erfolgreichen Abnehmen. Insbesondere das unkomplizierte Prinzip spricht für sich.
Vorteile der Cico-Diät:
- keine Verbote
- schafft Bewusstsein für den Energiegehalt verschiedener Lebensmittel
- unkompliziertes Konzept
- alltagstauglich
Kritik: Nachteile der Cico-Diät
Trotz ein paar Vorteilen hat die Cico-Diät auch ein paar Minuspunkte. Gerade der eigentlich positive Verzicht auf Verbote kann zur Stolperfalle werden. Ebenfalls kritisch zu bewerten ist, dass Cico für Personen ohne Ernährungskenntnisse zu einem riskanten Nährstoffmangel führen kann.
Schlank aber krank: Auch das Risiko für Krankheiten ist erhöht, wenn die Cico-Mahlzeiten zuckerreich sind und viel tierisches Fett und Cholesterin liefern. Gleiches gilt für Transfette oder künstliche Zusatzstoffe aus Fertiggerichten und synthetische Süßstoffe in Zero-Getränken.
Nachteile Cico-Diät:
- Risiko eines Nährstoffmangels
- Genaue Berechnung der Kalorien
- Risiko des Jo-Jo-Effekts
- nicht für Ernährungslaien geeignet
- Risiko für ernährungsabhängige Erkrankungen wie Diabetes
Für wen ist die Cico-Diät geeignet?
Abnehmwillige, die sich hin und wieder „ungesunde“ Snacks und Getränke wie Chips, Bonbons, Limo oder ein „kühles Blondes“ gönnen möchten, können Cico eine Chance geben. Gleiches gilt für Personen, die mit dem täglichen Erfassen und Berechnen der Kalorien kein Problem haben.
Haferflocken statt Croissants: Personen, die kein Ernährungswissen haben, sollten besser ein anderes Diätkonzept wählen. Ansonsten wird der Zeiger der Waage zwar nach unten gehen, aber zu Kosten der Gesundheit. Landen hauptsächlich Weißmehlprodukte, Schokoaufstrich, Wurst und Fast Food auf dem Teller, steigt das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Kontraindikationen: Übergewichtige oder adipöse Personen, die unter „Binge Eating“ (Essanfälle) leiden, benötigen eine professionelle Unterstützung beim Abnehmen. Der Grund: Kalorienzählen kann einen Essanfall triggern und löst das eigentliche Problem des zu hohen Gewichts nicht! Auch bei anderen Essstörungen wie beispielsweise Bulimia nervosa ist Cico kontraindiziert!
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Fazit
Meine finalen Tipps zu Cico
„Wer gesund mit Cico abnehmen möchte, sollte sich an die allgemeinen Ernährungsempfehlungen halten. Zwar finde ich es aus ernährungspsychologischer Sicht positiv, dass es keine Verbote gibt, allerdings rate ich als Ernährungswissenschaftlerin natürlich davon ab, sich hauptsächlich von Fast Food, Keksen und Cola zu ernähren. Eine gesunde Ernährung ist eben weitaus mehr als der Energiegehalt!“
- Erdbeeren statt Schokolade: Theoretisch könnte man Cico auch als Schokoladendiät interpretieren und 3 Tafeln Schokolade à 500 Kilokalorien über den Tag verzehren, solange man damit ins Energiedefizit kommt. Dann würde man bei einem Energiebedarf von 2000 Kilokalorien tatsächlich abnehmen, aber keine lebenswichtigen Mikros wie Vitamine und Mineralstoffe, essentielle Aminosäuren, Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren aufnehmen. Die bessere Alternative: Eine Schale Erdbeeren mit etwas geschmolzener, dunkler Schokolade toppen.
- Mahlzeiten intelligent kombinieren: Jede Cico-Mahlzeit sollte aus reichlich Gemüse oder Salat und einer hochwertigen Proteinkomponente mit essentiellen Aminosäuren wie beispielsweise Hülsenfrüchten, Bio-Quark, Tofu oder Wildlachs aus nachhaltiger Fischerei bestehen. Als ballaststoffreiche Kohlenhydrat-Komponente bietet sich unter anderem Naturreis, Pellkartoffeln, Quinoa oder Vollkornpasta an. Zum Zubereiten ein Omega-3-reiches Öl wie Rapsöl oder Lein- oder Walnussöl für Salate. Dazu ein großes Glas Wasser mit Zitrone und als Dessert eine Handvoll Himbeeren. So intelligent zusammengestellt, wird der Körper mit allen Mikro- und Makronährstoffen versorgt.
- Sättigungsbooster: Um sich trotz Energiedefizit ausreichend satt zu fühlen, empfehle ich das intelligente Trio aus reichlich Ballaststoffen, Protein und 3 Litern Wasser.
- Jo-Jo-Effekt adé: Um nicht in die gefürchtete Jo-Jo-Falle zu tappen, würde ich zudem empfehlen, ein Kaloriendefizit von 500 Kilokalorien nicht zu unterschreiten. Das Risiko des Jo-Jo-Effekts kann weiter reduziert werden, eine moderate Kalorieneinsparung von 300 Kilokalorien mit körperlicher Aktivität zu kombinieren. Dann wäre mithilfe eines Ausdauerprogramms an 3 Tagen pro Woche ein Energiedefizit von 800 Kilokalorien realistisch. Am besten kombiniert man das Ausdauertraining mit einem Muskel-Workout an 2 oder 3 Tagen pro Woche.
- Cico goes Intervallfasten: Um den Abnehmerfolg zusätzlich zu pushen, macht es Sinn, zwischen den Hauptmahlzeiten zu fasten bzw. auf Snacks zu verzichten – oder Cico direkt mit Intervallfasten zu kombinieren.
Wer diese Tipps beherzigt, kann mit der Cico-Diät auf gesunde Weise abnehmen!
