12. Juli 2024, 17:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Optisch nehmen sich Mozzarella und Burrata nicht viel: Beide sehen aus wie weiße Käsekugeln ohne Rinde und schwimmen meist in einer Salzlake. Doch sie unterscheiden sich in Herstellung und Nährwerten. Verbraucherschützer klären auf.
Burrata und Mozzarella sind bei italienischen Gerichten nicht wegzudenken. Ihr milder Geschmack und die cremige Konsistenz machen Pizza, Caprese-Salat oder Brot-Bruschetta zu kulinarischen Highlights. Deutsche Gaumen werfen die beiden jedoch häufig in einen Topf. Sie zählen zwar beide zu den sogenannten Filata-Käsesorten, doch es gibt feine Unterschiede. Welche Nährstoffe in ihnen stecken und welcher von beiden gesünder ist, lesen Sie bei FITBOOK.
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Übersicht
Ähnliche Herstellung, unterschiedliche Produkte
Um sie herzustellen, wird bei beiden der Käsebruch mit heißem Wasser übergossen, erklärt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern der dpa. „Durch anschließendes Kneten entsteht eine richtig schöne gleichmäßige Masse, die so ein bisschen gummiartig ist und Fäden zieht.“
Endresultat sind zwei unterschiedliche Produkte: Der kugelförmige Mozzarella hat eine gleichmäßige, eher feste Konsistenz. „Burrata dagegen ist ein Säckchen aus Filata-Käse, das mit einer cremigen Sahne-Füllung bestückt wird. Das heißt, wenn ich ihn dann aufschneide, fließt so eine richtig schöne cremige, leicht süßlich schmeckende Füllung heraus“, beschreibt die Ernährungsexpertin.
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Die Filata-Käse im Nährwertcheck
Silke Noll, Krehls Kollegin, erklärt, dass Burrata in der Regel einen höheren Fettgehalt als Mozzarella aufweise. „Während Mozzarella aus Kuhmilch einen Fettgehalt von etwa 45 Prozent in der Trockenmasse aufweist, sind es bei Burrata bis zu 60 Prozent“, rechnet Noll vor. Aus ihrer Sicht sorgt der hohe Fettanteil im Burrata für den besonders cremigen Geschmack. Er kommt für Daniela Krehl besonders auf einer Tomaten-Basilikum-Pizza zur Geltung: „Weil sich der cremige Kern so wunderbar auf der heißen Pizza verteilt und für einen reichhaltigen Geschmack sorgt.“
Übrigens: Der Fettgehalt in Trockenmasse finden Sie häufig abgekürzt als „Fett i. Tr.“ auf der Vorderseite des Produkts. Der Wert bezieht sich, wie der Name verrät, auf die Trockenmasse (ohne Flüssigkeit), da Käse im Laufe der Lagerung Wasser (und damit Gewicht) verliert. Je nach Fettangabe kann somit der Kalorien- und Fettgehalt der Käse stark variieren.
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Filata-Käse für starke Knochen
Besonders wertvoll macht Mozzarella und Burrata ihr Mineralstoffgehalt. Genauer: der Gehalt an Kalzium und Phosphor. Beide Nährstoffe sind essenziell für den Aufbau und Erhalt unserer Knochen. Der Knackpunkt ist jedoch, dass sie in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander aufgenommen werden sollten, da eine zu hohe Phosphorzufuhr zu negativen gesundheitlichen Folgen führen kann. Dazu gehören Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Auch negative Effekte auf den Knochenstoffwechsel werden diskutiert.1 Doch die beiden Käse weisen beide ein ausbalanciertes Verhältnis von Kalzium zu Phosphor auf.
In Sachen Eiweiß hat Mozzarella die Nase vorn
In puncto Eiweiß gibt es einen klaren Gewinner: Während Mozzarella stolze 17 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Käse liefert, sind es beim Burrata schnöde acht Gramm. Eine 70 Kilogramm wiegende Person würde mit einer Portion Mozzarella somit bereits 30 Prozent ihres Tagesbedarfs an Protein decken. Wer abnehmen und/oder Muskeln aufbauen möchte, ist also mit dieser Filata-Sorte bestens beraten. Denn die Protein-Bombe sättigt langfristig und versorgt die Muskeln mit Bausteinen für ihren Erhalt bzw. ihr Wachstum.
Nährwerttabelle Mozzarella und Burrata
Nährstoffvergleich Burrata und Mozzarella | ||
---|---|---|
Nährwerte pro 100 g | Burrata | Mozzarella |
Energie | 255 kcal | 263 kcal |
Protein | 8 g | 17 g |
Kohlenhydrate | 2 g | 2 g |
Fett | 23 g | 21 g |
davon gesättigte Fettsäuren | 15 g | 14 g |
Kalzium | 214 mg | 378 mg |
Phosphor | 118 mg | 282 mg |
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Mozzarella und Burrata richtig lagern
Aufbewahrt werden beide Käsesorten in einer Salzlake oder in Molke. Mit Lake bedeckt halten sich angebrochene Packungen einige Tage im Kühlschrank. Schmeckt der Käse bitter oder sauer, ist er verdorben.
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Mit Material von dpa