25. August 2023, 10:58 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Knackig-grüner Brokkoli ist eine beliebte Beilage. Doch was ist, wenn er bereits gelbe Stellen hat? FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke erklärt, ob gelber Brokkoli noch essbar ist oder besser entsorgt werden sollte.
Ein Blick in den Kühlschrank zeigt: Der vor wenigen Tagen gekaufte Brokkoli hat bereits gelbe Stellen – ist er noch essbar? Wie man genießbaren Brokkoli erkennt, ihn richtig lagert und was Brokkoli eigentlich so gesund macht, erfahren Sie in diesem Artikel.
Übersicht
Gelber Brokkoli: reif für die Tonne oder noch essbar?
Teilt man Gemüse nach der Art der genutzten Pflanzenteile ein, gehört Brokkoli zu den Blütenständen.1 In der Regel wird Brokkoli geerntet, wenn die Blüten noch ungeöffnet im Knospenstadium sind. Dann erscheint der Blütenstand in dem wohlbekannten Brokkoli-Grün. Wird er zu spät geerntet oder zu lange gelagert, zum Beispiel in der eigenen Küche, öffnen sich nach und nach die Knospen, und die gelbe Blüte erscheint.
Das sagt FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke
„Auch wenn Brokkoli erste gelbe Stellen aufweist, ist er noch essbar. Allerdings leiden der Geschmack und der Nährstoffgehalt etwas unter der Blütenbildung. Zum einen enthält der Brokkoli nun mehr Bitterstoffe, zum anderen sinkt der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Bedenklich ist der Verzehr jedoch nicht.“
„Außerdem fallen in privaten Haushalten in Deutschland die größten Mengen an Lebensmittelabfällen an – diese machen ganze 59 Prozent aus.2 Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es wichtig, zu erkennen, wann ein Lebensmittel wirklich schlecht ist und wann es noch genießbar ist. Wer gelben Brokkoli nicht mehr im Stück essen mag, kann ihn zum Beispiel in einer Cremesuppe verarbeiten.“
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Wann ist Brokkoli schlecht?
Nach Gelb kommt Braun: Bildet der Brokkoli erste braune Stellen, könnte er zwar noch gegessen werden, schmackhaft ist sein Aroma jedoch nicht mehr. Zudem sollten Sie jetzt vor dem Verzehr genau hinschauen, ob sich nicht bereits Schimmel an einigen Stellen gebildet hat.
„Verschimmelte Lebensmittel sollten lieber entsorgt werden, da sie Ihre Gesundheit gefährden können“, erklärt Ernährungsexpertin Sophie Brünke. „Denn die Schimmelpilze bilden Gifte, die sogenannten Mykotoxine, welche Leber und Niere angreifen können und auch potenziell krebserregend sind. Auch das Wegschneiden der fauligen Stellen hilft nicht: Entdecken Sie nur an einer Stelle sichtbaren Schimmel, kann sich das Fadengeflecht des Schimmels bereits im gesamten Lebensmittel ausgebreitet haben.“
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Brokkoli richtig lagern
Frischer Brokkoli sollte im Kühlschrank gelagert werden, am besten im vorgesehenen Gemüsefach. Zusätzlich können Sie den Strunk in ein Glas Wasser stellen oder ihn in ein feuchtes Tuch wickeln, um den Brokkoli frisch zu halten. Auf diese Weise können Sie ihn etwa fünf Tage lang aufbewahren.
Wenn Sie den Brokkoli nicht innerhalb der nächsten Tage verzehren und eine gelbe Färbung verhindern möchten, können Sie ihn auch einfrieren. Hierfür trennen Sie die Röschen vom Strunk und blanchieren diese kurz für zwei bis drei Minuten in kochendem Wasser. Dadurch wird ein für den Verderb verantwortliches Enzym inaktiviert, und der Brokkoli behält seine knackige grüne Farbe. Eingefroren ist Brokkoli bis zu einem Jahr lang essbar.
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Das macht Brokkoli so gesund
Brokkoli ist ein echtes einheimisches Superfood: Die grüne Nährstoffbombe ist besonders reich an folgenden Nährstoffen:
- Kalzium: Mengenmäßig ist Kalzium der wichtigste Mineralstoff in unserem Körper, denn er steckt in unseren Knochen und Zähnen. Auf 100 Gramm liefert Brokkoli circa 80 Milligramm. Besonders bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung ist Brokkoli sinnvoll, um in Kombination mit weiteren Lebensmitteln den Tagesbedarf von 1000 Milligramm zu decken.3
- Magnesium: Der Mineralstoff ist an einer Vielzahl biochemischer Reaktionen und zellulärer Funktionen beteiligt, unter anderem die Muskelkontraktion. Pro Tag benötigen Frauen 300 Milligramm, Männer 350 Milligramm.4 Auf 100 Gramm enthält Brokkoli 20 Milligramm.5
- Vitamin C: Das Vitamin schützt die Körperzellen durch seine antioxidative Wirkung vor Schäden durch freie Radikale. Männer benötigen pro Tag 110 Milligramm, Frauen 95 Milligramm.6 Brokkoli liefert auf 100 Gramm bereits 95 Milligramm, sodass der Bedarf schnell gedeckt ist.
- Beta-Carotin: Bei Beta-Carotin handelt es sich um eine Vorstufe von Vitamin A, auf 100 Gramm enthält Brokkoli 850 Mikrogramm. Das Vitamin ist wichtig für die Zelldifferenzierung sowie die Haut und Schleimhäute. Pro Tag benötigen Frauen 700 Mikrogramm, Männer 850 Mikrogramm.7
Außerdem eignet Brokkoli sich 34 Kalorien auf 100 Gramm hervorragend zum Abnehmen.
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Quellen
- 1. Bundeszentrale für Ernährung (BZfE). Gemüse. (aufgerufen am 23.08.2023)
- 2. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Lebensmittelabfälle in Deutschland: Aktuelle Zahlen zur Höhe der Lebensmittelabfälle nach Sektoren. (aufgerufen am 23.08.2023)
- 3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Calcium. (aufgerufen am 23.08.2023)
- 4. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Magnesium. (aufgerufen am 23.08.2023)
- 5. Heseker, H., Heseker, B. (2017). Die Nährwerttabelle. Neuer Umschau Buchverlag.
- 6. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Vitamin C. (aufgerufen am 23.08.2023)
- 7. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Vitamin A. (aufgerufen am 23.08.2023)