6. August 2022, 8:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Borretsch gilt in weiten Teilen der Welt als beliebte Gewürz- und Heilpflanze. Auch daraus gewonnene Borretschtee wird immer populärer. Das liegt neben dem geschmackvollen Aroma an den gesundheitsfördernden Eigenschaften des Tees. FITBOOK weiß, welche das sind.
Borretschtee gehört zu den ältesten Teesorten des europäischen Kulturraums und wurde schon im Mittelalter als Heiß- und Heilgetränk genossen. Er wird aus Borretsch (Borago officinalis) gewonnen, eine Pflanze, die zu den Raublattgewächsen gehört und von Mai bis September blüht. Von der gesunden Wirkung von Borretschtee soll sowohl die Gesundheit als auch die Psyche profitieren.
Übersicht
Bei welchen Beschwerden soll Borretschtee helfen?
Borretsch gilt in der Alternativmedizin als beliebtes Heilmittel für allerlei gesundheitliche Beschwerden und wird in zahlreichen phytotherapeutischen und homöopathischen Arzneien hinzugefügt. Zur äußeren Anwendung wird Borretschtee in Form von Umschlägen und Bädern eingesetzt und soll so die Wundheilung kleinerer Verletzungen, sowie das Abheilen unangenehmer Abszesse beschleunigen. Als Tee verzehrt soll Borretsch dabei helfen, leichtes Fieber und den Blutdruck zu senken sowie Herzarrhythmien zu regulieren. Zudem wird dem regelmäßigen Genuss von Borretschtee nachgesagt, beim Ein- und Durchschlafproblemen zu helfen und einen stimmungsaufhellenden Effekt zu haben.
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Welche Wirkstoffe stecken in dem Tee?
Borretschtee enthält Gerbstoffe und ätherische Öle, die für das herbe Aroma und die antientzündliche Wirkung sorgen. Der hohe Gehalt an Vitamin C, stärkt das Immunsystem und die enthaltenen Schleimstoffe helfen den Blutzucker zu regulieren und Giftstoffe aufzusaugen. Daneben enthält der Borretsch viel Gamma-Linolenäure, eine dreifach ungesättigte Omega-6-Fettsäure, die essenziell für die Gehirnfunktion ist, sowie Palmitinsäure, eine gesättigte Fettsäure, die zum Energiestoffwechsel und der Vitamin-D-Produktion beiträgt. Zudem ist der Tee reich an Pyrrolizidinalkaloiden. Das sind Naturstoffe, die in hohen Mengen gesundheitsschädigend sind und besonders die Leber belasten.1
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Ist die Wirkung von Borretschtee wissenschaftlich bestätigt?
Die Inhaltsstoffe und biochemische Wirkweisen des Borretschkrauts sind zwar für sich ausgiebig erforscht worden, inwiefern diese aber auf den menschlichen Organismus wirken und für diesen tatsächlich gesundheitsfördernd sind, ist bis dato unklar. Um mit Sicherheit von einem vorteilhaften Effekt ausgehen zu können, bedarf es weiterer Forschung. Vereinzelt geben Studienergebnisse schon Hinweise auf die potenziell förderliche Wirkung von Borretschtee. So konnten US-amerikanische Forscher eine entzündungslindernde Wirkung von Borretschextrakten und -öl bei rheumatoiden Arthritis feststellen.2,3
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Borretschtee gerne auch bei Leberleiden empfohlen. Ein chinesisches Forscherteam hat untersucht, inwiefern der Genuss des Heißgetränks die Entgiftung fördert und kam zu dem Ergebnis, dass insbesondere die antioxidativen Bestandteile katalysierend auf die Stoffwechselprozesse innerhalb der Leber wirken.4
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Gibt es mögliche Risiken und Nebenwirkungen?
Da Borretsch eine hohe Konzentration an Pyrrolizidinalkaloiden – sekundäre Pflanzenstoffe, die in großen Mengen auf den Körper giftig wirken – enthält, sollte man nicht mehr als zwei Tassen Tee am Tag zu sich nehmen. Schwangere, stillende sowie vorerkrankte Personen sollten vorher mit ihrem behandelten Arzt sprechen, inwieweit der Verzehr sicher ist.
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Wo bekommt man Borretschtee her und wie wird er zubereitet?
Borretschtee kann man in den meisten Apotheken, Biomärkten sowie Drogerien und Reformhäusern erwerben. Für die Zubereitung einer Tasse muss man einen gehäuften Teelöffel mit etwa vier Gramm der Teemischung mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen und den Aufguss daraufhin abseihen. Das Getränk kann heiß und kalt serviert werden.
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Wie schmeckt Borretschtee?
Borretschtee gilt als klassischer Kräutertee und hat einen bitteren Grundgeschmack, gepaart mit einem intensiven mint-herben Aroma. Dieses verleiht dem Borretschtee seine charakteristisch saure Note, durch die der Tee auch kalt, als erfrischender Eistee serviert, gut schmeckt.
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Quellen
- 1. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/B9780128124918000230
- 2. Georgi, J. (2015). Phytotherapie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen – ist für alles ein Kraut gewachsen? Aktuelle Rheumatologie.
- 3. Belch, J. J., Hill, A. (2000). Evening primrose oil and borage oil in rheumatologic conditions. The American Journal of Clinical Nutrition.
- 4. Siedentopp, U. Chinesische Diäteik bei Syndromen der Leber. Deutsche Zeitschrift für Akupunktur.