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Studie

Lange Bildschirmzeiten bei Kindern können sich auf die Ernährung auswirken 

Kinder essen vor dem Fernseher
Hohe Bildschirmzeiten können sich auf die Ernährung von Kindern auswirken Foto: Getty Images

21. Oktober 2024, 14:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Im Durchschnitt beträgt die Bildschirmzeit der 12- bis 13-Jährigen in Deutschland 121 Minuten am Tag – Tendenz steigend mit zunehmendem Alter. Die hohe Nutzung kann sich auf den Bewegungsapparat auswirken, bspw. in Form von Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen. Aber auch die Ernährung kann laut einer neuen Studie von der Bildschirmzeit betroffen sein.

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Mit 121 bis 250 Minuten lassen sich die durchschnittlichen Bildschirmzeiten von Kindern und Jugendlichen teilweise weit über der Empfehlung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einordnen.1 Denn eigentlich liegt der Richtwert für Neun- bis Elfjährige bei höchstens 45 bis 60 Minuten, für 12- bis 16-Jährige bei einer bis zwei Stunden und für über 16-Jährige bei zwei Stunden pro Tag.2 Der übermäßig hohe Konsum hat auch Auswirkungen: Eine neue Studie zeigt auf, dass die Bildschirmzeit Einfluss auf die Ernährung von Kindern nimmt.

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Befragung der Eltern von Grundschulkindern

Die Querschnittsstudie basiert auf einer Umfrage, die von März bis Mai 2023 erhoben wurde.3 Die Umfrage ist Teil einer Bildungsmaßnahme in Nordostitalien und wird seit dem Schuljahr 2018/2019 an Grundschulen durchgeführt, mit dem Ziel eine abwechslungsreiche, gesunde und ausgewogene Ernährung zu fördern. Insgesamt umfasste die Stichprobengröße für die vorliegende Studie 332 Kinder von 14 verschiedenen Grundschulen im Alter von zehn bis elf Jahren. Der Online-Fragebogen wurde von den Erziehungsberechtigten der Kinder ausgefüllt.

Der Fragebogen enthielt 34 Multiple-Choice-Fragen, die sich auf die Kinder und ihre Eltern bezogen und Faktoren abfragten. Die Wissenschaftler stuften die Einhaltung der Mittelmeerdiät als gesund ein und formulierten auf dieser Grundlage 16 Fragen zu Ernährungsmustern, welche diese unterstützen bzw. ausschlossen. Dabei orientierte sie sich an dem wissenschaftlich anerkannten KidMed-Test. Anhand von 13 Fragen ermittelten die Forscher außerdem das Medienkonsumverhalten. Des Weiteren fragten sie ab:

  • Schlaf
  • Zeit für Hausaufgaben
  • Ausübung eines außerschulischen Sports
  • Familiäres Umfeld
  • Verhaltensmerkmale der Kinder

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Hohe Bildschirmzeiten bei Kindern führten zur schlechteren Ernährung

86,2 Prozent der Mütter gaben an, dass ihre Kinder mittelmäßig bis gut die Mittelmeerdiät einhielten. Bezüglich des Gewichts beobachtete man in der Studie Folgendes:

  • 66,6 Prozent der Kinder waren normalgewichtig
  • 18,4 Prozent der Kinder waren übergewichtig
  • 10,7 Prozent der Kinder waren adipös
  • 4,3 Prozent der Kinder waren untergewichtig

Zu den wichtigsten digitalen Aktivitäten der Studiengruppe gehörten das Fernsehen oder das Streamen von Videos oder anderen Inhalten von Streaming-Plattformen, was durchschnittlich fünf Stunden pro Woche in Anspruch nahm. Zusätzlich wurden durchschnittlich 2,3 Stunden pro Woche mit dem Spielen von Videospielen verbracht. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Einhaltung der Mittelmeerdiät – wie wahrscheinlich zu erwarten – keinen signifikanten Einfluss auf die Mediennutzungswerte hatte. Jedoch orientierten sich Kinder mit einer höheren Bildschirmzeit eher weniger an einer gesunden Ernährung in Form der Mittelmeerdiät.

Mögliche Zusammenhänge

Die Forscher vermuten, dass hohe Bildschirmzeiten dazu führen, dass Kinder gedankenloser essen, sich weniger bewegen und mehr sitzen und mehr ungeplante Mahlzeiten konsumieren. Zudem kann auch der Schlaf darunter leiden.

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Einordnung der Studie

Die Studie zeigt, dass die Ernährung der Kinder, die hohe Bildschirmzeiten haben, negativ beeinflusst werden kann. Allerdings umfassen die Untersuchungen lediglich Kinder aus einer Region in Italien, weshalb nicht gewährleistet ist, dass die Ergebnisse auch auf Kinder in anderen Regionen Italiens oder gar auf Kinder in anderen Ländern zutreffen könnten. Des Weiteren fällt die Studiengröße mit 332 Teilnehmern sehr gering aus.

Auch, dass die Studie auf Angaben der Eltern beruht, könnte Einfluss auf die Ergebnisse genommen haben. Denn die Eltern füllten den Fragebogen aus ihrer subjektiven Sicht aus, die möglicherweise nicht immer zutreffen.

Themen Kindergesundheit

Quellen

  1. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. JIM-Studie 2023. (aufgerufen am 21.10.2024) ↩︎
  2. Bundeszentrale für gesundheitliche Auswirkungen (BZgA). Bewegung, Medienkonsum und Schlaf. (aufgerufen am 21.10.2024) ↩︎
  3. Buja A., Miatton A., Zanovello A., et al. (2024). Media Usage and Adherence to the Mediterranean Diet in Children. Nutrients. ↩︎
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