5. Januar 2024, 13:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Etwas grünes Blattgemüse, eine Handvoll Beeren und zum Schluss eine Banane – das ist eine gängige Kombination für Smoothies. Doch Letztere sollten Sie beim nächsten Mal lieber aussparen. Denn eine Studie der University of California Davis zeigt, dass Bananen einen Inhaltsstoff enthalten, der die Nährstoffaufnahme negativ beeinflussen kann. FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke erklärt Ihnen die Studie und warum es nicht nur wichtig ist, was wir essen, sondern auch, wie wir Lebensmittel kombinieren.
Sind Bananen ungesund? Hier gibt es eine ganz klare Antwort: Nein! Sie liefern wertvolles Vitamin C, welches wichtig für das Immunsystem ist. Die enthaltenden Ballaststoffe fördern die Verdauung. Da sie eine große Menge an Kalium und Magnesium liefert, ist die Banane auch der perfekte Snack für Sportler. Aber wenn sie so gesund ist, warum sollte man die Banane nicht in Smoothies verwenden?
Übersicht
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Studie testet die Wirkung verschiedener Smoothies
Das Forschungsteam interessierte sich im Kern für die Frage, auf welche Weise Menschen mehr Flavonole aufnehmen könnten.1 Denn diese sekundären Pflanzenstoffe, welche unter anderem in Beeren enthalten sind, haben zahlreiche gesundheitliche Vorteile. So wirken sich Flavonole positiv auf das Herz-Kreislauf-System sowie kognitive Funktionen aus. Doch aufgrund eines geringen Obst- und Gemüseverzehrs kommen viele Menschen nicht in den Genuss dieser protektiven Eigenschaften. Von den empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag essen in Deutschland Frauen durchschnittlich 3,1 und Männer 2,4 Portionen.2
Die Experimente des Forschungsteams weisen jedoch darauf hin, dass die Stoffwechselprodukte der Flavonole (Metaboliten) im Körper nicht annähernd so reichlich vorhanden sind, wenn nur eine einzige Banane zu einem Beeren-Smoothie hinzugefügt wird.
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Experiment zeigt: Bananen hemmen sekundäre Pflanzenstoffe
Die Forscher wollten wissen, ob die Inhaltsstoffe von Bananen die Bioverfügbarkeit der Flavonole bereits im Smoothie selbst beeinflussen. Als Ursache für die Wirkung von Bananen auf Flavonole verdächtigten sie das Enzym Polyphenoloxidase (PPO), welches an dem Oxidationsprozess beteiligt ist, der Bananen braun färbt. Ein Experiment, bei dem ein Bananen-Beeren-Smoothie mit hohem PPO-Gehalt sowie ein reiner Beeren-Smoothie bei Raumtemperatur stehen gelassen wurden, gibt Aufschluss: Nach einer Stunde war der Flavonolgehalt in der Bananen-Variante deutlich geringer als in dem Beeren-Smoothie. Wurde das Enzym PPO in der Banane zuvor jedoch inaktiviert, blieb der Gehalt an Flavonolen unverändert. Diese Ergebnisse zeigen, dass PPO die Verfügbarkeit von Flavonolen bereits einschränken kann, noch bevor sie in den menschlichen Körper gelangen.
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Auch beim Menschen tritt dieser Effekt ein
In einer kleinen kontrollierten, verblindeten Crossover-Studie mit acht Teilnehmern verabreichten die Forscher jedem Probanden:
- Einen Flavonol-haltigen Beeren-Smoothie
- Einen Flavonol-haltigen Bananen-Smoothie
- Eine Flavonol-Kapsel (Kontrolle)
An den Tagen, an denen die Probanden den Beeren-Smoothie oder die Kapsel zu sich nahmen, stieg die Konzentration der Flavonol-Metaboliten im Blut der Teilnehmenden an. Wenn sie jedoch einen Bananen-Beeren-Smoothie zu sich nahmen, reduzierte sich die Metaboliten-Konzentration um stolze 84 Prozent.
Lässt sich das Enzym austricksen, indem erst Beeren, dann Bananen verzehrt werden?
Um herauszufinden, ob Bananen die Bioverfügbarkeit der sekundären Pflanzenstoffe auch im Magen noch vermindern können, ließen die Forscher die Teilnehmer einen Bananen-Smoothie und einen Beeren-Smoothie gleichzeitig trinken. So sollte verhindert werden, dass die PPO bereits vor dem Verzehr mit den Flavonolen interagiert. Das Ergebnis war jedoch ernüchternd: Die Flavonol-Konzentration im Blut der Teilnehmer war geringer, nachdem sie beide Smoothies getrunken hatten, als wenn sie keinen Teil des Bananen-Smoothies tranken.
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Einschränkung der Studie
Die Studie greift zwar auf ein Crossover-Design sowie eine Kontrolle zurück, dennoch ist der Umfang der Probanden mit acht Teilnehmenden gering. Trotzdem sind die Autoren der Studie der Meinung, dass die Ergebnisse verdeutlichen, wie ausschlaggebend sich die Zubereitung und Kombination von Nahrungsmitteln auf die Aufnahme von Nährstoffen auswirken kann.
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Ernährungsexpertin erklärt: „Neben der Auswahl ist auch die Kombination von Lebensmitteln von Bedeutung“
„„Bei einer gesunden Ernährung kommt es nicht nur darauf an, welche Lebensmittel wir auswählen. Denn, genau wie in dem Beispiel von Banane und Beere, können sich die Inhaltsstoffe der Lebensmittel positiv oder auch negativ in ihrer Bioverfügbarkeit beeinflussen.Mein Lieblingsbeispiel ist die Aufnahme von Eisen – ein Nährstoff, bei dem insbesondere Frauen häufig einen Mangel aufweisen. Das Spurenelement steckt sowohl in tierischen als auch pflanzlichen Lebensmitteln, mit dem Unterschied, dass Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln generell eine geringere Bioverfügbarkeit hat. Menschen, die vegetarisch oder vegan essen, können sich hierbei jedoch einem einfachen Trick bedienen.
Nehmen wir an, eine Person isst gerne Porridge zum Frühstück. Eine gute Wahl, denn Haferflocken enthalten eine gesunde Portion Eisen. Der Clou: Der morgendliche Kaffee oder Tee sollte auf den Vormittag verschoben und stattdessen durch frisches Obst oder ein Glas Saft ersetzt werden. Denn die Gerbstoffe in den Heißgetränken hemmen die Absorption des Eisens, während das Vitamin C aus dem Obst die Bioverfügbarkeit des Eisens erhöht.““– Sophie Brünke, Redakteurin bei FITBOOK
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Statt Banane: Diese Früchte verbessern die Konsistenz von Smoothies
Glücklicherweise sind Bananen nicht die einzige Möglichkeit, um die Konsistenz von Smoothies sämig oder cremig zu gestalten. Stattdessen können Sie eine Avocado, Birne oder ein bis zwei Esslöffel Haferflocken verwenden. Außerdem hilft es, sich ausreichend Zeit zum Mixen zu nehmen, um die gewünschte Cremigkeit zu erreichen. Insbesondere faserige und kernhaltige Lebensmittel wie Spinat oder Beeren benötigen etwas länger, bis sie zerkleinert sind.
Quellen