3. Mai 2023, 16:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Morgens bloß keine Bananen essen! Das behauptet ein britischer Ernährungsexperte. Sollte man also jetzt unbedingt die Banane aus dem Müsli lassen? FITBOOK sprach mit einem Ernährungsmediziner und klärt auf, was man zum morgendlichen Verzehr der Frucht wissen sollte.
„Bananen zum Frühstück sind eine ziemlich schlechte Idee“, wird Dr. Daryl Gioffre in verschiedenen Medien, wie etwa „The Sun“, zitiert. Andere schreiben sogar, Bananen seien „das Schlimmste“. Die Gründe dafür seien der hohe Zuckergehalt von 25 Prozent und die Tatsache, dass sie mäßig sauer seien, was sich ungünstig auf den Blutzucker und den Säure-Basen-Haushalt auswirke. Doch sind Bananen wirklich immer eine schlechte Idee?
Übersicht
Besser keine puren Bananen zum Frühstück
Tatsächlich sagt auch der viel zitierte Dr. Gioffre nicht, dass man Bananen komplett vom morgendlichen Speiseplan streichen müsse, aber für ihn gilt: Bananen nicht für sich alleine als schnellen Imbiss verzehren, sondern mit anderen gesunden Lebensmitteln kombinieren. „Wenn man das Bananenfrühstück nicht mit einem gesunden Fett ausgleicht, gehen viele der Vorteile der Banane verloren, während Blutzucker- und Säurespitzen zunehmen“, so der britische Experte.
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Nachgefragt beim Ernährungsmediziner und Diabetologen
FITBOOK wollte von Dr. Matthias Riedl (Internist, Ernährungsmediziner, Diabetologe und ärztlicher Leiter des Medicum Hamburg) wissen, was er von solch pauschalen Aussagen wie „Bananen zum Frühstück sind das Schlimmste“ und ähnlichen Statements zum Thema Ernährung hält. Seine Antwort: „Die Absolutheit ist falsch und marktschreierisch. ‚Das Schlimmste‘ – das ist maßlos übertrieben. Mit solchen Behauptungen werden die Menschen verunsichert. Die Ernährungsmedizin agiert nicht mit solchen Schreckensszenarien und Verboten. Verbote sind verboten.“ Er betont, dass es immer die Menge sei, die das Gift mache. Allerdings sieht auch Dr. Riedl ein paar Nachteile im Verzehr von Bananen.
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Bananen enthalten viel Zucker
„Fakt ist, dass die Banane sehr fruktosehaltig ist“, erläutert der Ernährungsmediziner. Aus diesem Grund könne ein übermäßiger Verzehr von Bananen negativ für die Gesundheit sein. „Wer zu viel davon (Fruktose; A.d.R.) isst, bekommt ein Problem: Fruktose fördert Fettleber, Diabetes und Übergewicht.“ Dennoch seien Bananen längst nicht das Schlechteste, was man zum Frühstück essen könne. „Schlimmer noch als eine Banane sind ein Nutella-Brötchen oder eine Müsli-Mischung mit 25 Prozent Zucker“, so Dr. Riedl. Denn im Gegensatz zu diesen genannten Beispielen enthalte die Banane „immerhin auch wertvolle Ballaststoffe, die gut für die Darmflora sind.“
Bananen kombinieren
Wie Dr. Gioffre rät auch Dr. Riedl dazu, Bananen für einen guten Start in den Tag mit anderen nährstoffreichen Lebensmitteln zu kombinieren. „Wer kein Problem mit dem Fruchtzuckerkonsum hat, kann auch eine Banane in den Shake rühren oder aufs Müsli. Die Mischung macht es“, erklärt Dr. Riedl und hat auch eine Mengenempfehlung für Bananen-Fans zur Hand: „Eine halbe Banane in der Mischung ist okay.“
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Wer Bananen besser nicht essen sollte
Das gilt allerdings nicht für Diabetiker. „Wer Diabetes hat, sollte darauf aber verzichten. Oder man wählt eine Ur-Banane, wie die portugiesische Apfelbanane mit weniger Fruchtzuckergehalt“, schränkt Dr. Riedl ein. „Die Supermarkt-Banane ist deshalb so süß, weil sie verzüchtet wurde.“