
13. Februar 2025, 4:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer Bärlauch sammeln möchte, sollte wie bei der Pilzsuche vorgehen: Die Unterschiede zu giftigen Doppelgängern genau kennen. So lassen sich Bärlauch-Blätter bedenkenlos genießen. Ein Überblick.
Im Frühjahr bevölkern zarte Blätter des Bärlauchs Wälder und Gärten. Etwa zur gleichen Zeit gesellen sich die grünen Blatttriebe der Herbstzeitlosen dazu und etwas später zeigen sich erste Spitzen der Maiglöckchen. Auf den ersten Blick sehen sich die Blätter des Trios sehr ähnlich. Die Krux daran: Während der Bärlauch essbar und eine begehrte Zutat der Frühlingsküche ist, sind Maiglöckchen und Herbstzeitlose giftig. Daher ist es wichtig, die Unterschiede zwischen dem Bärlauch und seinen giftigen Doppelgängern zu kennen. Wie geht das?
Übersicht
So gesund ist Bärlauch
Zunächst die guten Nachrichten: Bärlauch sammeln lohnt sich – nicht nur für den Geschmack, sondern auch für die Gesundheit. Die heimische Pflanze bringt nämlich einige gute Nährstoffe und gesundheitliche Effekte mit sich.1
Bärlauch enthält reichlich sekundäre Pflanzenstoffe sowie Vitamin C. Außerdem liefert Bärlauch (auch „wilder Knoblauch“ genannt) Sulfide – mehr noch als herkömmlicher Knoblauch.2 Sulfide (Schwefelverbindungen) wirken antioxidativ, antimikrobiell und entzündungshemmend und modulieren das Immunsystem. Ihnen wird außerdem nachgesagt, das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Krebs senken zu können.
Eine Studie konnte zudem aufzeigen, dass Bärlauch mit einer positiven Wirkung auf den Blutdruck sowie den Gesamtcholesterin verbunden ist. Eine Untersuchung an Ratten lieferte Hinweise dafür, dass Bärlauch auch hier Knoblauch überlegen ist.3 Bluthochdruckpatienten können also die Pflanze also ruhig öfter in ihren Speiseplan integrieren.
Wie stelle ich eindeutig fest, dass es Bärlauch ist?
„Beim Bärlauch sprießen zuerst die Blätter. Erst nach sechs Wochen folgen die Blütentriebe. Bei den Maiglöckchen kommen die Glöckchen-Stiele gleich mit den Blättern aus der Erde“, zitierte die „dpa“ 2021 Stefanie Klein, Autorin des Kochbuchs „Bärlauch“.4
Geruch
Typisch für Bärlauch sei, dass er oft über große Flächen, manchmal mehrere hundert Quadratmeter im Wald wachse und den Boden komplett bedecke. „Am charakteristischsten sei aber der Geruch: Nur Bärlauchblätter riechen nach Knoblauch“, so die Bärlauch-Expertin. Wer also denkt, dass er Bärlauchblätter gefunden hat, sollte eins davon zerreiben. Er riecht dann schnell, ob er richtig liegt oder nicht.
Blätter
Klein nennt in ihrem Buch wichtige Unterschiede zu den giftigen Bärlauch-Doppelgängern: Während sich bei Herbstzeitlosen und Maiglöckchen mehrere Blätter umeinander rollen, sieht man bei Bärlauchblättern deutlich einen einzelnen Stiel. Zudem glänzt bei den Blättern des Bärlauchs nur die Oberseite des Blattes, die Unterseite ist matt. Bei der Herbstzeitlosen und dem Maiglöckchen ist es genau umgekehrt.
Die Blätter der Herbstzeitlosen werden zudem auch noch viel länger, erreichen bis zu 40 Zentimeter. Sie gedeihen allerdings gerne an ähnlichen Plätzen wie Bärlauch. Ein guter Hinweis: Ihre hellrosa, selten auch weißen, Blüten erscheinen aber erst im Herbst.
Folgende Infografik veranschaulicht die Unterschiede zwischen Bärlauch, Herbstzeitloser und Maiglöckchen.
Folgen der Vergiftung durch Herbstzeitlose oder Maiglöckchen
Die Herbstzeitlosen gelten laut der Gitzentrale Bonn als sehr giftig. Nach etwa zwei bis sechs Stunden zeigen sich Symptome. Schweres Erbrechen und massiver Durchfall kann dann auch zu einem Schock führen. Lähmungen und Herz-Kreislauf-Versagen sind möglich.5
Auch der Verzehr von Maiglöckchen kann zu Vergiftungserscheinungen führen, genauer zu Durchfällen und Erbrechen sowie gelegentlich zu Herzrhythmusstörungen.6
Bärlauch-Doppelgänger „Wunderlauch“ sehr gesund
Nicht schlimm ist hingegen eine Verwechslung mit dem (ebenfalls nach Knoblauch riechenden) Wunderlauch. Der wurde im 19. Jahrhundert nach Berlin gebracht und verbreitete sich von dort ausgehend rasant aus. Das brachte ihm den Namen „Berliner Bärlauch“ ein. Im Unterschied zum „Original“ hat er schmale, grasartige Blätter. Sammeln ist unbedingt ratsam, denn Wunderlauch enthält beachtliche Mengen an Vitamin C, Magnesium, Eisen und Mangan. Woran man ihn eindeutig erkennen kann, erklärt FITBOOK hier.

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Worauf sollte man bei der Zubereitung von Bärlauch beachten?
Bei der Zubereitung von Bärlauch sollte man Folgendes beachten:
- Man darf Bärlauch nicht verkochen, sonst verliert er seine ätherischen Öle.
- Die Blätter sollte man nicht wie Knoblauch zerhacken, weil sie dabei zerquetscht werden.
- Viele Köche schwören darauf, nur junge Blätter bis etwa sieben Zentimeter Länge zu verwenden, weil sie feiner im Aroma sind und knackiger.