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Auch Take-away

Wer häufig auswärts essen geht, erhöht offenbar sein Sterberisiko

auswärts essen
Es erhöht offenbar das Krankheits- und Sterberisiko, häufig auswärts zu essen oder sich Speisen liefern zu lassen Foto: Getty Images

31. Mai 2024, 11:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Restaurantbesuche sind ein kulinarisches und soziales Highlight – doch sollten sie nicht zu häufig stattfinden. Menschen, die regelmäßig auswärts essen bzw. auf Take-away (= Essen mitnehmen) zurückgreifen, erhöhen ihr Sterberisiko. So lautet das Ergebnis einer amerikanischen Studie. FITBOOK-Autorin Laura Pomer und FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke erläutern die Untersuchung und geben Tipps, worauf Sie bei der Menü-Auswahl achten sollten.

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Selbst Kochen ist nicht jedermanns Sache. Und manchmal fehlt einfach die Zeit oder Muße, sich etwas zu Essen zuzubereiten. Die weniger aufwendige Variante: schnell beim Restaurant oder Imbiss vorbeigehen oder sich Speisen liefern lassen. Zumal so beinahe jede Küche der Welt zur Auswahl steht. Laut einer amerikanischen Studie kann übermäßiges Essen von auswärts jedoch krank machen.

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Auswärts essen steigert das Sterberisiko

Forschende der University of Iowa (USA) führten 2021 eine Studie durch, die zeigte, dass auswärts essen offenbar mit einem höheren Sterberisiko verbunden ist.1 Der regelmäßige Verzehr von Speisen im oder aus dem Restaurant bzw. vom Lieferdienst kann – je nach Wahl des Gerichts – die Entstehung einer chronischen Erkrankung begünstigen. So führt der häufige Verzehr von hochkalorischen Speisen zu Adipositas, einem wichtigen Risikofaktor für Diabetes Typ 2, Krebs- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Konsequenz kann ein gesteigertes Sterberisiko sein.

Auch interessant: Wer sich zum Essen zurechtmacht, ernährt sich laut Studie gesünder

Studie untersuchte die Daten von rund 35.000 Probanden

Für die Studie wurden die Daten von 35.084 Teilnehmenden aus der National Health and Nutritional Examination Survey genutzt. Diese wurden zwischen 1999 und 2014 erhoben. Dafür hatten die Probanden – erwachsene Frauen und Männer ab 20 Jahren – per Interviews und Fragebögen Auskünfte zu ihren Ernährungsgewohnheiten gegeben. Daraus ging unter anderem hervor, wie häufig sie auswärts Essen zu sich nahmen.

Die Forschenden ermittelten im Abgleich mit dem nationalen Sterberegister, wie viele der Probanden zwischen Anfang der Erhebung bis zum 31. Dezember 2015 verstorben waren. Laut Dr. Yang Du von der Uni Iowa, der als Erstautor der Studie fungierte, konzentrierten sie sich dabei auf die Gesamtmortalität sowie im Einzelnen auf die Sterblichkeit im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen und Krebs. Bei der Auswertung wurden die Einflussfaktoren Alter, Geschlecht, Ethnie, sozioökonomischer Status, Ernährungs- und Lebensstilfaktoren sowie Body-Mass-Index berücksichtigt.

Höhere Sterberate bei den Auswärtsessern

Innerhalb der Nachbeobachtungszeit traten 2.781 Todesfälle auf: darunter 511 Fälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 638 durch Krebs. Es zeigte sich, dass Teilnehmer, die sehr häufig außer Haus zubereitete Mahlzeiten aßen (zwei Mahlzeiten oder mehr pro Tag), im Vergleich zu denen, die selten auswärts aßen (weniger als 1 Mahlzeit pro Woche), ein um 49 Prozent höheres Gesamtsterberisiko aufwiesen. ​​Zwar zeigte sich auch eine erhöhte Sterblichkeit speziell durch Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Werte waren jedoch nicht signifikant.

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Warum Essen von auswärts ungesund sein soll

Essen von auswärts verfüge laut den Wissenschaftlern über eine höhere Energiedichte und enthalte zudem mehr Fett und Salz. Dafür fehle es an frischen Zutaten, die wertvolle Ballaststoffe und Antioxidantien liefern. Als Beispiele nennen die Forscher Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.

Es gebe auch Ausnahmen

Gleichzeitig räumen sie ein, dass es sehr wohl auch einige Restaurants gebe, die qualitativ hochwertige Lebensmittel anbieten. Ihre Analyse zeige jedoch auf, dass unter den Möglichkeiten zum Auswärtsessen und Lieferdiensten vorwiegend die Fast-Food-Ketten beliebt seien.

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Studienergebnisse mit Einschränkung zu interpretieren

Die Ernährungsforschung und -industrie sind sehr schnelllebig. Gerade in den jüngst vergangenen Jahren hat sich auf dem Gebiet einiges getan: Stichwort artgerechte Ernährung, Veganismus, Intervallfasten und Ähnliches. Derartige Entwicklungen in Richtung gesünderes, bewusstes Essen dürften in der Datenerhebung eine allenfalls untergeordnete Rolle gespielt haben.

Außerdem muss man auch beachten, dass die Ernährungsgewohnheiten der US-Amerikaner mit unseren nicht bedingungslos vergleichbar sind, wenngleich sich diese in westlichen Ländern natürlich ähnelt. So wundern sich europäische Touristen häufig über riesige Portionen in US-Restaurants. Außerdem finden Zusatzstoffe, die die EU nicht erlaubt, in Übersee Verwendung.

Mit diesen Tipps gelingt gesund essen auch auswärts

Noch bevor Sie die Speisekarte eines Restaurants aufklappen, können Sie eine wichtige und gesunde Entscheidung treffen; nämlich die Art der Küche. So bieten bspw. vietnamesische und japanische Restaurants vergleichsweise fettarme und gemüsereiche Gerichte an – die Speisekarte können Sie vorab online einsehen.

Im Restaurant angekommen, sparen sie einfach Kalorien, indem Sie Wasser statt eines energiehaltigen Getränks wählen und sich lediglich ein Hauptgericht aussuchen – meist sorgen Vor- und Nachspeisen ohnehin für ein unangenehmes Völlegefühl nach dem Restaurantbesuch, weil die Augen größer als der Magen waren. Wer darauf nicht verzichten mag, wählt eine kleine kalorienarme Vorspeise: Bei asiatischen Restaurants bietet es sich bspw. eine Schüssel Edamame an, beim Italiener ein paar Oliven.

Von frittierten und panierten Speisen sollten Sie lieber Abstand nehmen – Sie können auch nach der Zubereitungsart fragen. In offensichtlichen Fällen wie Pommes können Sie stattdessen um Salzkartoffeln als Beilage bitten.

Selbst bei Salaten lohnt es sich, sich nach dem Dressing zu erkundigen. So ist ein Joghurt- oder Essig-Öl-Dressing allemal kalorienärmer als solche auf Basis von Mayonnaise. Generell sollten Gesundheitsbewusste einen Bogen um Sahnesoßen machen: So spart man etwa mit Spaghetti Napoli einige Gramm Fett im Vergleich zu einer Carbonara.

Kochen nicht immer gesünder als Auswärtsessen

Dass selbst Kochen automatisch die vernünftigere Entscheidung ist, lässt sich allerdings nicht behaupten. Wenn Sie ständig Nudeln mit Hackfleisch-Käse-Sahne-Soße zubereiten, ist das sicherlich nicht gesünder als eine Restaurant-Lieferung. Insbesondere dann nicht, wenn diese bspw. frischen Salat und proteinreichen Fisch enthält. In dem Zusammenhang räumt daher auch der Studienautor ein: Über den Effekt von selbst zubereiteten Speisen auf ein etwaiges Sterblichkeitsrisiko liegen (noch) keine Daten vor.

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Quellen

  1. Du, Y., Rong, S., Sun, Y. et al. (2021). Association between frequency of eating away-from-home meals and risk of all-cause and cause-specific mortality. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics. ↩︎
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