5. Januar 2024, 16:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Zu viel Alkohol zu trinken, kann sich mit verschiedenen Beschwerden und Unwohlsein rächen. Es soll aber sogar Menschen geben, die an einer echten Allergie gegen Alkohol leiden. Schon kleine Mengen promillehaltiger Getränke lösen bei ihnen heftige allergische Reaktionen aus, heißt es. FITBOOK hat bei einem Experten nachgefragt, was genau es damit auf sich hat.
Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen – nur drei von vielen Anzeichen dafür, dass man zu tief ins Glas geschaut haben könnte. Ein Kater ist aber nur das eine. Daneben gibt es auch regelrecht allergische Reaktionen auf Alkohol. Was steckt dahinter?
Übersicht
Alkohol-Allergie oder Alkohol-Unverträglichkeit?
FITBOOK hat beim Allgemeinarzt Dr. med. Michael Feld nachgefragt. Er differenziert klar zwischen einer Alkohol-Unverträglichkeit und einer Allergie. Der Unterschied liegt darin, dass man bei einer Allergie den Alkohol überhaupt nicht verträgt. Dagegen merkt man bei einer Unverträglichkeit, auch unter dem Begriff Intoleranz bekannt, bei kleinen Mengen Alkohol kaum etwas.
Merkmale einer Alkohol-Unverträglichkeit
Sobald man mit einer Intoleranz zu viel Alkohol konsumiert, treten einige Folgeerscheinungen auf. Dr. med. Micheal Feld nennt verschiedene mögliche Intoleranz-Reaktionen, die sich meist gegen in Alkohol enthaltene Zusatzstoffe richten sollen. Dazu zählen typische Unverträglichkeits-Symptome wie u. a. eine Schleimhautschwellung, Mehrdurchblutung sowie Gefäßweitstellungen. Besonders berüchtigt sei hier Histamin. Unter den Alkoholika ist vor allem der Rotwein reich an diesem Botenstoff. Aber auch weitere Lebensmittel können Histamin enthalten bzw. durch ihren Konsum die Freisetzung von körpereigenem Histamin triggern.
FITBOOK hat schon früher im Detail über alles Wissenswerte rund um Histaminintoleranz berichtet. Auch über etwaige Symptome. „Relativ häufig ist eine Rötung der Haut vor allem im Gesicht, es kann aber auch zu einer laufenden Nase, Husten oder Magen-Darm-Problemen wie Durchfall kommen“, sagte dazu Prof. Dr. med. Thomas Fuchs, der u. a. als Vizepräsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen tätig ist.
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Die gefäßerweiternde Wirkung von Alkohol
Dr. Feld erinnert an die gefäßerweiternde Wirkung von Alkohol. Einige der genannten Symptome (z. B. Gesichtsrötung) können davon ausgelöst werden.
Vor allem aber soll der Genuss von Alkohol Menschen, die zu einer bestimmten Form von Migräne neigen, buchstäblich direkt zu Kopf steigen. „Die Gefäße im Kopf erweitern sich und verursachen Druck, der durch die knochige Schädelkapsel nicht entweichen kann“, so der Experte. Die Folge: Kopfschmerzen. Strenggenommen keine Allergie, aber auf jeden Fall eine heftige Form von Unverträglichkeit.
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„Echte“ Alkohol-Allergie ist eher selten
Eine „echte“ Allergie auf Alkohol, also Ethanol, sei eher selten. Die Betroffenen reagierten in dem Fall auf bereits geringe Mengen allergisch, ob der Alkohol nun in Spirituosen, Likören oder auch Arzneimitteln enthalten sei. Dahinter steckt Experten zufolge eine erhöhte Konzentration am Alkohol-Metaboliten Acetaldehyd im Körper, das daraus resultiere, dass das für den Alkoholabbau benötigte Enzym schlechter arbeitet.
Das mit dem Enzym hat man schon mal gehört. Vor allem im asiatischen Raum gibt es viele Menschen, denen genetisch bedingt das sogenannte ALDH2-Isoenzym fehlt. Das führt zu einem verlangsamten Abbau von Alkohol und den im Körper entstandenen Giftstoffen. Auch Menschen, die in ihrem Leben sehr viel getrunken und/oder auf andere Weise ihre Leber nachhaltig geschädigt haben, können an einer solchen Alkohol-Unverträglichkeit leiden.
Sollten Sie den Verdacht haben, betroffen zu sein, sprechen Sie bitte mit einem Arzt. Unvorsichtiges Weitertrinken könnte schwerwiegende Folgen für Ihre Gesundheit haben.