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Anhand von Studien belegt

5 Ernährungsgewohnheiten, die dem Gehirn schaden können

Ernnährungsgewohnheiten, die auf Dauer dem Gehirn schaden können
Ganz bestimmte Ernährungsgewohnheiten schädigen nachweislich das Gehirn und setzen dessen Gesundheit auf’s Spiel Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

3. August 2021, 5:24 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Machen Sie sich die folgenden Lebensmittel nicht zur Gewohnheit. Zahlreiche Studien belegen: Es ist eine Ernährung möglich, die schädlich fürs Gehirn sein kann.

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Wie immer macht die Dosis das Gift. Würde ein bestimmtes Lebensmittel tatsächlich das Gehirn schädigen, wäre es erstens kein Lebensmittel und zweites verboten. Daher sprechen wir im Folgenden von Ernährungsgewohnheiten. Das heißt, wenn bestimmte Lebensmittel dauerhaft und in Massen konsumiert werden, kann diese Ernährung nachweislich Gehirn, Gedächtnis und seine Entwicklung schädlich beeinträchtigen. Genießen ist wichtig. Dazu gehört auch mal Junkfood oder Fruchtgummi – aber eben alles in Maßen. FITBOOK hat – anhand von zahlreichen Studien – fünf Ernährungsgewohnheiten herausgearbeitet, die besonders schädlich sind für das Gehirn.

Täglich Energy Drinks kippen

Für viele Jugendliche gehören Energy Drinks zum täglichen Standard-Programm. Gerne auch mehr als eine Dose. Doch ist die Mischung aus Zucker, Koffein, Taurin und anderen künstlichen Inhaltsstoffen für ein Gehirn in der Wachstumsphase besonders fatal. Schon 2011 warnten Wissenschaftler davor, dass das enthaltene Stimulanzien das Gehirn in ständige Alarmbereitschaft versetzen, was zu einem Kreislauf aus Überdrehtheit und Erschöpfung führe.1 Nicht zuletzt macht das auch dem Herzen zu schaffen. Energy Drinks können vermutlich in hohen Dosen auf Dauer die Blut-Hirn-Schranke (die wichtigste Schutzbarriere unseres Gehirns) schädigen und Entzündungen verursachen. Das brachte zumindest eine aktuelle Studie mit Mäusen zutage.2

Wissenschaftlich ebenfalls belegt: Jugendliche, die viele Energy Drinks konsumieren, erleiden überdurchschnittlich häufig traumatische Hirnverletzungen.3 Das hat zwar weniger mit den Getränken an sich zu tun, sondern mit dem berauschenden Hang zur Risikobereitschaft, welcher der Konsum (vor allem mit Alkohol gemischt) mit sich bringt.

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Ernährung reich an frittierten Speisen und andere Transfetten ist schädlich fürs Gehirn

Transfette sind industriell hergestellte Fette aus gehärteten Pflanzenölen. Aus ihnen wird Margarine und Bratfett hergestellt, sie stecken in Croissants, Fertigkuchen, Chips und Billig-Keksen – und eben auch in allem (Vor)Frittiertem. Weil sie Hitze und Tiefkühlkälte überstehen, lange haltbar und zudem von buttriger Konsistenz sind, wirken Transfette vermeintlich appetitlich. Für das Gehirn bedeutet ihr hoher, täglicher Konsum – drastisch ausgedrückt – mehr oder weniger ein langsamer Tod. So haben zahlreiche Studien ergeben, dass Transfette Demenz im Alter begünstigen, bereits in jungen Jahren die Gedächtnis- und Merkfähigkeit beeinträchtigen, das Gehirn vorzeitig altern lassen und es sogar zum Schrumpfen bringen.4,5,6 Auch, wenn diesbezüglich Forschungsbedarf besteht – sich jeden Tag zu den Hauptmahlzeiten an Pommes, Chicken-Nuggets und Co. satt zu essen, fördert nicht nur Nährstoffmangel und Übergewicht, sondern kommt auch einer geistigen Selbstverletzung gleich.

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Obendrein sind viele ultraverarbeitete Lebensmittel mit Mononatriumglutamat (Glutamat) gewürzt. Der Geschmacksverstärker sorgt für eine fleischig-vollmundige Note, fördert Heißhunger und lässt einen nur schwer wieder aufhören. Ob eine Ernährung reich an Glutamat schädlich fürs Gehirn ist, gehört zu den größten ernährungswissenschaftlichen Streitthemen. Dennoch: Seinem Gehirn die Erfahrung zu stehlen, unverfälschte, echte Aromen aus puren Lebensmitteln zu schmecken, ist eine denkbar schlechte Sache.

Mehrmals pro Woche langlebige Raubfische essen

Quecksilber ist ein hochgiftiges Schwermetall, das die Blut-Hirn-Schranke passieren kann und sich im Hirngewebe ablagert. Von dort aus greift es das zentrale Nervensystem an und zerstört nach und nach die Hirnsubstanz. Quecksilber passiert auch die Plazenta und kann die Gehirnentwicklung von Föten stören, was zu irreversiblen Entwicklungsdefiziten des ungeborenen Kindes führt.7

Raubfische weisen eine erhöhte Quecksilberbelastung auf. Sie stehen am Ende der Nahrungskette und werden relativ alt. Deswegen speichern sie mehr Quecksilber als andere Arten. Darunter Thunfisch, Hai (ohnehin ein No-Go),  Schwertfisch, Aal oder weißer Heilbutt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät deshalb Schwangeren und Stillenden, auf Thunfisch zu verzichten.8 Erwachsene generell sollten nicht mehr als eine Portion Raubfisch pro Woche essen.9

Auch, wenn es zulässige Grenzen gibt – die Quecksilberbelastung der Meere nimmt immer weiter zu.10 Des Weiteren gelten Raubfische als überfischt, sie wachsen nur langsam nach und sollten eigentlich geschont werden. Besser: Auf Schwarmfische wie z.B. Makrele setzen. Die vermehren sich so schnell, dass sie kaum Quecksilber aufnehmen und sind reich an gesundheitsfördernden Stoffen – wie z.B. Omega-3-Fettsäuren, welche das Gehirn vor Schadstoffen schützen. FITBOOK berichtete.

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Hoher Kohlenhydrat-Anteil aus Weißmehl und Zucker

Weißmehl, Zucker und anderes, industriell stark verarbeitetes Getreide sind ebenfalls Gift für die grauen Zellen. Sie verfügen über einen hohen glykämischen Index. Das bedeutet, dass sie den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lassen. Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits eine einzige Mahlzeit pro Tag mit hoher glykämischer Last das Gedächtnis sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen beeinträchtigen kann. Sie bringen auf Dauer nicht nur das Hunger-Satt-System durcheinander, sondern lösen offenbar eine Entzündung im Hippocampus aus.11 Menschen, die mehr als 58 Prozent ihrer Kohlenhydrate aus Weißmehl und Zucker beziehen, haben zudem ein doppelt so hohes Risiko für Demenz sowie leichte psychische Störungen.12

Eine Ernährung reich an raffinierten Kohlenhydraten kann auch schädlich für die Gehirne von Kindern sein. Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigte, dass Kinder im Alter von sechs bis sieben Jahren, die viel raffinierten Kohlenhydraten zu sich nehmen, auch bei der nonverbalen Intelligenz schlechter abschneiden. 13

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Täglich Cola Light oder Kaffee mit Süßstoff (Aspartam)

Der künstlich hergestellt Süßstoff Aspartam (200-mal so süß wie Zucker) ist ein altes Streitthema und in gewisser Weise auch ein Glaubensthema. Aspartam besteht aus Phenylalanin, Methanol und Asparaginsäure. Phenylalanin ist eine Aminosäure und spielt eine wichtige Rolle bei der Gehirnfunktion. Daher kann es die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Zu viel davon steht im Verdacht, die Produktion von Neurotransmittern zu stören. Darüber hinaus ist Aspartam ein chemischer Stressfaktor und kann die Anfälligkeit des Gehirns für oxidativen Stress erhöhen.14 Menschen, die extrem viel Aspartam zu sich nehmen (mehr als 11 Milligramm pro Tag), sind anderen Untersuchungen zufolge reizbarer und anfälliger für Depressionen.15 Die Menge entsprecht etwa einem Liter aspartam-haltiger Diät-Limonade. Bei Tierversuchen sieht das Bild noch drastischer aus.

Dennoch gilt Aspartam – in üblichen Mengen – als sicher und unbedenklich, Studien bestätigen das.16 Auch das Bundesamt für Risikobewertung sieht keine schädliche Gefahr für Gehirn und Gesundheit und diese ist bei einer Ernährung mit vernünftig geringen Mengen vermutlich nicht zu befürchten. Es bleibt die Frage, ob man ein absolut unnatürliches Produkt, für das es keine Notwendigkeit gibt (auch nicht eine medizinische), in seinen Körper lassen will – zumal die Frage möglicher Neurotoxizität, also einer Schädigung des Nervensystems, nicht abschließend geklärt ist. Das müssen selbst unabhängige Wissenschaftler der renommierten Harvard Universität einräumen. 17

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Quellen

  1. Committee on Nutrition and the Council on Sports Medicine and Fitness. Sports drinks and energy. drinks for children and adolescents: are they appropriate? Pediatrics. (2011, aufgerufen am 29.7.2021)
  2. Graneri L, Lam V, D’Alonzo Z, et. al. The Consumption of Energy Drinks Induces Blood-Brain Barrier Dysfunction in Wild-Type Mice. Frontiers in nutrition. (2021)
  3. St. Michael’s Hospital. Energy drinks linked to traumatic brain injury in teens. (2015, aufgerufen am 29.7. 2021)
  4. Barnard ND, Bunner A, Agarwal U. Saturated and trans fats and dementia: a systematic review. Neurobiology of aging. (2014, aufgerufen am 29.7.2021)
  5. Gibson EL, Barr S, Jeanes YM. Habitual fat intake predicts memory function in younger women. Frontiers in neuroscience. (2013, aufgerufen am 29.7.2021)
  6. Bowman GL, Silbert LC, Howieson D, et. al. Nutrient biomarker patterns, cognitive function, and MRI measures of brain aging. Neurology. (2012, aufgerufen am 29.7.2021)
  7. Bernhoft RA. Mercury Toxicity and Treatment: A Review of the Literature. Journal of environmental and public health. (2011, aufgerufen am 29.7.2021)
  8. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Verbrauchertipp für Schwangere und Stillende, den Verzehr von Thunfisch einzuschränken, hat weiterhin Gültigkeit. (aufgerufen 29.7.2021)
  9. Food Standards Australia New Zealand. Mercury in fish. (2020, aufgerufen am 29.7.2021)
  10. Nature. Humans have tripled mercury levels in upper ocean. (2014, aufgerufen am 29.7.2021)
  11. Beilharz JE, Maniam J, Morris MJ. Diet-Induced Cognitive Deficits: The Role of Fat and Sugar, Potential Mechanisms and Nutritional Interventions. Nutrients. (2015, aufgerufen am 29.7.2021)
  12. Roberts OR, Roberts LA, Geda YE, et. al. Relative Intake of Macronutrients Impacts Risk of Mild Cognitive Impairment or dementia. Journal of Alzheimer’s Disease. 2013 (aufgerufen am 29.7.2021)
  13. Abargouei AS, Kalantari N, Omidvar N. Refined carbohydrate intake in relation to non-verbal intelligence among Tehrani schoolchildren. Public health nutrition. (2011, aufgerufen am 29.7.2021)
  14. Humphries P, Pretorius E, Naudé H. Direct and indirect cellular effects of aspartame on the brain. European Journal of Clinical Nutrition. (2007, aufgerufen am 29.7.2021)
  15. Lindseth GN, Coolahan SE, Petros VT, Lindseth PD. Neurobehavioral effects of aspartame consumption. Research in nursing and health. (2014, aufgerufen am 29.7.202)
  16. Magnuson BA, Burdock GA, Doull J, et. al. Aspartame: a safety evaluation based on current use levels, regulations, and toxicological and epidemiological studies. Burdock Group. (2007, aufgerufen am 29.7.2021)
  17. Harvard Health Publishing. Could artificial sweeteners be bad for your brain? (2017, aufgerufen am 29.7.2021
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